3. Mein Mix ist ja ein BGS Mix und da würde sich Schweißarbeit ja schon sehr anbieten...Denke auch sie hat das Potenzial dazu (aber bin ja nun ein Laie, der sich auch irren kann). Wäre das also gar nicht möglich in diese Richtung etwas mit ihr zu machen, weil sie keine Papiere hat??? Über die Arbeit eines Nachsuchegespannes bin ich mir bewusst, habe schon ein wenig Kontakt mit einem Gespann (die können aber zu Papiere Thema auch nicht sagen, da die Prüfung bei denen schon sehr lange her ist). Bin sehr interessiert in der Sache, aber ich möchte halt erstmal wissen, ob das überhaupt eine Option für mich und meine Hündin wäre, bevor ich mich dem Thema mehr nähren möchte. Denke das verstehst du.
Was könnte ich denn jetzt genau mit einem Jagdhund ohne Papiere machen???[/quote]
Doch, Du kannst in dieser Richtung etwas machen. Es gibt 2 Brauchbarkeitsprüfungen: Eine ist für Niederwild (also bspw. für die Jagd auf Hase, Fasan, Taube und Ente) die andere für Schalenwild. Das wäre dann die Richtige für Dich und Deinen Hund. Da wird neben einigen Gehorsamsfächern auch die Fährtenarbeit geprüft (i.d.R. eine gespritze oder getupfte (ich glaube) 400 Meter Fährte). Wenn Du diese Brauchbarkeitsprüfung mit Deinem Hund machen kannst, hast Du ersteinmal per Gesetz einen "brauchbaren" Hund.
Dann würde die Arbeit aber eigentlich erst richtig anfangen. Weil neben der Ausbildung des Hundes, die jetzt erst beginnt, ist viel Fachwissen und Erfahrung des Jägers gefragt. Es gibt so unendlich viel zu berücksichtigen: Neben "intimen" Kenntnissen um die Verhaltensweisen von verletztem Wild, muss man auch in der Lage sein, die Hinweise am Anschuss "lesen" zu können, wenn man zum Erfolg kommen will. Das lernt niemand bei einer Brauchbarkeitsprüfung. Und letztenendes muss man sich immer vor Augen halten, dass eine Nachsuche kein "jagdliches Agility" ist. Hier wurde ein Tier angeschossen, was u. U. sehr leidet. Will man da - nur weil man dem Hund "etwas bieten" möchte - dem Wild längeres Leiden zumuten?
Als Laie (dazu zähle ich mich im Übrigen auch) mit einem Hund, der eine Brauchbarkeitsprüfung hat, kann man dann auch nur im eigenen Revier nachsuchen. Mein alter Rüde bspw. kam immer dann zum Einsatz, wenn es eine garantierte Todsuche war. D. h. wenn ich ein Tier erlegt habe und ich sehen konnte, dass es Tod zusammenbrach. Dann habe ich den Hund - pro forma - suchen lassen, obwohl ich genau wusste, wo das Tier lag.
Läuft das Wild verletzt davon, kannst Du nicht weiter suchen, wenn man an die eigenen Reviergrenzen kommt, weil man keinen "anerkannten" Schweißhund hat, sprich einen Hund mit einer bestandenen Verbandsschweißprüfung. Es gibt anerkannte Schweißhundstationen, die man als Jäger kontaktieren kann, die für Nachsuchen zur Verfügung stehen. Nachsuchen heißt nämlich auch, zu jeder Tages- und Jahreszeit zur Verfügung zu stehen. Wenn man ganztags berufstätig ist, kann man das gar nicht leisten. Also wird man als "Laie" für Nachsuchen in der Regel auch nicht gefragt. Brauchbarkeit hin, Brauchbarkeit her.
Nichtsdestotrotz macht es viel Spaß mit dem Hund "getürkte" Nachsuchen zu machen: Ein Fährtenschuh und ein erlegtes Tier reichen da hin. Die Hunde haben da viel Spaß dran. Und um erste Erfahrungen in dieser Richtung zu sammeln, ist da die Ausbildung bei der Brauchbarkeitsprüfung alle Male gut.
LG