Zitat
bis irgendwann ein arzt den angehörigen zu verstehen gab, dass er wohl deshalb nicht los lassen könne, weil sie ihn noch nicht ließen. daraufhin weinten seine liebsten an seinem bett und erklärten ihm, dass es jetzt soweit sei, und dass es ok sei. einen halben tag später machte der mann ganz ruhig die augen zu.
Das kommt mir bekannt vor...
Vor nicht einmal drei Wochen habe ich mein Baby einschläfern lassen.
Monate lang war klar, dass es nicht mehr lange sein könnte (so lange hatte keiner gedacht). Dann wurde es schlechter, aber noch okay. Trotzdem habe ich lange und viel gegrübelt, wann der Zeitpunkt da ist. Ob ich ihn verpassen würde, ob ich zu früh entscheide. Ich habe meinem Kleinen (und auch mir) gewünscht, dass er einschläft, dass er eher früher als später geht. Dass er nicht weiter kämpft, wie er es immer getan hat, sondern geht, bevor es kein Zustand mehr ist.
Den Gefallen hat mir mein Sturkopf nicht getan
Und auch wenn ich mir oft wirklich gewünscht habe, dass er stirbt, bevor es zu schlimm wird, bevor ich entscheiden muss, ist er es nicht.
Dann ging es schneller. Und es kam der Moment, wo ich nicht mehr gewünscht habe, dass er geht, sondern wo ich bereit war, für ihn zu entscheiden. Eine Stunde vorher hat er noch gefressen, ist umhergetapert, hat gekämpft. In dem Moment der Entscheidung habe ich ihn mir geschnappt und wollte ihm noch ein paar ungesunde Leckereien geben, ihn verwöhnen. Ab dem Moment hat er nichts mehr genommen. Ab dem Moment war er auf einmal total ruhig, was er die ganze Nacht vorher nicht konnte. Er ist ganz still liegen geblieben und hat sich richtig verwöhnen lassen. Die Unruhe war weg, wir waren uns einig.
Auch wenn ich es nie geglaubt habe... Ich habe es gespürt. Ich habe die Entscheidung getroffen. Und dann war auch er so weit zu gehen (geholfen habe ich ihm trotzdem, also helfen lassen natürlich).
Und es war friedlicher als ich es mir jemals hätte vorstellen können.
Ich wünsche euch viel Kraft! 