Beiträge von Trace

    Ich bin 23, beim ersten Test 19,6. beim zweiten 21. |)

    Als HH hat man ja mit der Frage, ob man sich genug bewegt, eigentlich nie Probleme. Find ich voll gut, früher hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich zwar gern viel spazieren gegangen wäre, allein aber auch nie gehen wollte. :D

    Ganz ehrlich? Einen Teil meiner "Erziehung" macht auch die Erkenntnis aus, daß ich nicht alles erziehen kann, sondern Manches eben auf Dauer manage. Die ersten Jahre habe ich mich noch sehr bemüht, das Verhalten meiner Hündin bei ungeplanten Hundekontakten in andere Bahnen zu lenken, irgendwann kam dann eben die Einsicht, daß es ausreicht, wenn sie auf mich hört, den anderen nicht durch die Pampa zu jagen und sich abzulegen, anstatt daß sie "nett" ist. Es ist einfach nicht ihr Wesen und das respektiere ich mittlerweile, obwohl es eine schwierige Einsicht für mich war

    Ganz ähnlich geht es mir da auch. Nur das Gekläffe soll sie halt noch einstellen... und den Weg dahin hab ich noch nicht gefunden. |)

    Das ist wirklich ein super interessantes Thema, über das ich auch schon sehr oft und sehr lange nachgedacht habe und nachdenke.

    Kimi kam ja aus dritter Hand (erst 11 Monate bei ihrer "Züchterin", einen Monat bei einer anderen Züchtern, fünf Monate bei der Vorbesitzerin) zu mir mit nicht einmal 17 Monaten, fertig mit den Nerven, mit Trennungsängsten ohne Ende und Panik, sobald sie allein bleiben sollte. Sie war von Anfang an sehr, sehr stark auf mich fixiert und ist es bis heute, wobei sie mittlerweile auch mit anderen mitgeht ohne zu schreien und es auch ok ist, wenn ich mal nicht da bin. Trotzdem ist ihre Welt glaube ich erst dann so richtig in Ordnung, wenn sie zwischen mir und meinem Freund (ihrer Nummer zwei) liegt und schläft.

    Mit Kimi war ich anfangs sehr überfordert. Alles, was ich mir so schön zurecht gelegt hatte mit Hundeerziehung, ging bei ihr so gut wie gar nicht. Sie reagierte auf nichts, nicht mal auf ihren Namen oder sonst irgendeine Ansprache. Leckerli waren ihr völlig egal. Also habe ich von ganz vorne angefangen, belohnt, wenn sie mich angeguckt hat, wenn sie auf mich reagiert hat und auf ihren Namen hörte. Die Belohnung sah dann so aus, dass ich ein Stück mit ihr gerannt bin, das fand sie nämlich super. So wurde es auch relativ schnell sehr viel besser. Irgendwann nahm sie dann auch Leckerli (nachdem ich die passenden für die Madame gefunden hatte :roll: ) und so konnte ich sie sehr schnell und leicht auf den Clicker konditionieren, den wir bis heute sehr viel nutzen. Anfangs hauptsächlich fürs Tricksen und später dann auch "draußen", für Rückruf, Orientierung an mir, einfach erwünschtes Verhalten. So weit, so gut. Bis dahin erst einmal nur positiv und sie spricht gut darauf an.

    Unser großes Problem waren immer und sind noch heute die anderen Hunde. Sie ist absolut verträglich und zettelt eigentlich nie Streit an (Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel), aber sie bellt und bellt und bellt, wenn sie andere Hunde sieht. Anfangs war sie völlig außer sich, sie ist richtig ausgerastet und hat sich an der Leine um sich selbst gedreht, etc. Da bei diesem Problem nichts, wirklich gar nichts funktionierte, habe ich da viel über Strafe gearbeitet. Das Problem war nur, es gab keine richtige Strafe. Nichts, was Kimi zum Ruhig-Sein bekommen hätte oder sonst irgendetwas besser gemacht hätte. Mittlerweile ist mir klar, dass Kimi sehr sensibel reagiert, wenn ich irgendwie Druck aufbaue. Sie macht dann schnell zu und es kommt nichts mehr an bei ihr. Ich fing also auch hier an, das möglichst positiv anzugehen und clickerte, wenn sie sich ruhig verhielt. Durch den Click orientierte sie sich schnell zu mir um und bekam ihr Leckerli und dann ging es von vorne los. In angespannteren Situationen kommt es auch mal vor, dass sie kein Leckerli annehmen kann, aber das macht gar nichts. Der Clicker löst schon eine positivere Stimmung bei ihr aus und sie weiß trotzdem, dass ihr Verhalten "richtig" ist.
    Es gibt aber auch immer wieder Situationen (und in letzter Zeit auch wieder häufiger), in denen sie sich trotz Clicker einfach dermaßen reinsteigert, dass es nichts mehr bringt. In den Situationen gehe ich je nachdem entweder einen großen Bogen, ignoriere sie und lasse sie toben, oder ich nehme sie hoch. Das Hochnehmen hat bei ihr eine sehr schöne Wirkung, sie wird aus der Situation rausgenommen, motzt zwar manchmal noch, kann sich aber schnell beruhigen. Was ich in letzter Zeit auch angefangen habe: Eine Art Ritual zum Runterkommen. Sie soll sich hinsetzen und ich versuche mit TTouch, sie schneller zu beruhigen. Das hilft uns sehr gut.
    Die perfekte Lösung habe ich hier immer noch nicht gefunden.

    Da Druck bei Kimi echt nicht das Mittel der Wahl ist, ist das mit dem Bestrafen bei ihr sehr schwer. Ich bin niemand, der einen Hund nicht bestrafen würde, aber bei Kimi habe ich keine Art von Strafe gefunden, die ihr irgendetwas vermitteln würde. Bei ihr heißt es dann meistens die Situation aussitzen und warten, bis sie wieder erwünschtes Verhalten zeigt und daran positiv anknüpfen. Das wäre ehrlich gesagt auch keine Methode, die ich mir für meinen Hund ausgesucht hätte, aber es ist das Wirksamste. Kimi scheint aber durch ihre Vorgeschichte schon so weit "verkorkst" (soll nicht negativ besetzt sein!), dass sie in bestimmten Situationen auch einfach zu macht und nichts mehr bei ihr ankommt. Sie weiß dann glaube ich selbst nicht so recht, wohin mit sich und was sie machen soll, kann aber meine Hilfe auch noch nicht annehmen. Aber dafür, dass sie anfangs gar keine Zusammenarbeit mit Menschen kannte, macht sie das schon gut, finde ich.

    Flo ist da übrigens ganz anders. Bei ihr klappt die simple Methode Leckerli für alles Gute und anmeckern für alles Doofe super. xD Hat auch seine Vor- und Nachteile.

    Wir waren heute auch von 8h bis 9:15h spazieren und es war schon richtig drückend und schwül. :muede: Eklig! Aber immerhin haben die Hunde jetzt schon eine größere Runde gedreht, heute Nachmittag gehts dann immer nur zum Lösen raus und heute Abend dann noch mal länger.

    Hallo ihr,
    ich reihe mich hier nun auch mal ein, um etwas Input zu bekommen. =) Kimi ist ja mit absoluter Panik vorm Alleinbleiben zu mir gekommen. Sie war wirklich regelrecht panisch und richtig hysterisch, wenn man nach Hause kam. Mittlerweile ist sie zwar noch aufgeregt, aber diese totale Panik ist weg, das merkt man ihr sehr an.


    Bei Kimi klappt das mit räumlicher Begrenzung sehr gut. Die Box gibt ihr sehr viel Sicherheit, sodass sie da auch anfangs drin war, wenn man sie zwangsweise eben mal zehn Minuten allein lassen musste. Nur auf Dauer möchte ich es ja auch ohne Box aufbauen... :???: Aktuell darf sie sich in der Wohnung bewegen, wenn mal niemand da ist, aber sie sucht sich dann immer einen Platz am Fenster und wartet halt die ganze Zeit. Letztens hab ich sie zwar auch mal erwischt, wie sie auf dem Sofa vorm Fenster lag, aber sobald sie etwas Verdächtiges hört, wird der Platz zur Spionage wieder eingenommen.

    Also unser Chi-Mix hat, seit sie mit Kimi die normalen Runden mitläuft, richtig Muskeln bekommen. Die Hinterbeine sehen super aus! Kimi selbst ist halt typisch Pudel - sie sieht aus, als wäre nichts da an Muskulatur, hat aber gar nicht wenig, wenn man dann mal darauf achtet. Aber Pudel sind ja generell sehr, sehr drahtig und "sportlich" (im Sinn von eher schlanken Muskeln), ich glaube, da ist es normal, dass man immer meint, der Hund bräuchte unbedingt mal Muskeln, dabei hat er genug. :ka:

    Also morgen werde ich es tatsächlich endlich mal durchziehen und früh aufstehen, um dann direkt mit den Hunden zu gehen. Das ständige nur abends gehen oder nur kurze Strecken finde ich auch blöd... Hoffentlich lohnt es sich wenigstens für morgen. xD

    Wir gehen auch so 1.5 - 2 und auch mal 2.5 Stunden raus, meist auf zwei Runden verteilt, im Sommer auch mal drei. Abends dann nur kurz zum Lösen.

    Kimi würde bei einem täglichen Pensum von 4.5 Stunden Gassi gehen komplett abdrehen. Die wäre nur noch oben und würde gar keine Ruhe mehr finden. Ich hatte genau das Problem mit ihr letzten Sommer, als ich viel Zeit hatte und mit ihr dann jeden Tag noch so 20min "für den Kopf" gemacht habe, also Clickern, Tricksen, Nasenspiele, Dummy, usw. Auch da fand sie keine richtige Ruhe mehr, stand fiepend im Raum und wusste nicht, wohin mit sich. Nachdem ich das dann wieder runtergefahren habe, war sie wieder wesentlich entspannter. Jetzt gibts oben genannte Spaziergänge und so dreimal die Woche was für den Kopf und damit leben wir sehr gut.

    Muss es das denn? :ops: Bei uns wohl auch nicht.

    Muss es nicht. =) Von Kimi würde ich das auch gar nicht verlangen, weil sie einfach nicht wüsste, was ich von ihr will. Ich übe fast alles mit ihr mit einem Handzeichen, es gibt nur wenige Tricks, die sie nur auf Kommando hin macht (z.B. Mach Wuff oder Schäm dich). Alles andere wird von mir zumindest durch Gestik unterstützt.

    Anders würde ich mit ihr auch nicht üben, weil wir dann beide nur viel Frust hätten und am Ende wenig Sinnvolles bei raus käme... wie geschrieben, sie braucht halt Handzeichen und die bekommt sie auch. xD