Beiträge von staffy

    Ich glaube nicht, daß der Hund das Kind nicht hat kommen sehen !!! Sorry, aber so blind kann ein Hund nicht sein.

    Was ich natürlich nicht weiß ist, ob der Hund die Möglichkeit gehabt hätte auszuweichen. Das wäre für mich die Lösung Nr. 1 gewesen, die ich vom Hund - rein durch die Erziehung, nicht durch natürliches Verhalten - erwartet hätte.

    Daß sie das Kind, welches "unverschämt" in den Hund rennt, zurechtweist, ist auch Sicht des Hundes normal, auch die Intensität (spricht für einen normal sozialisierten, angepaßten Hund). Das anschließende durchs Gesicht lecken heißt allerdings nicht "Entschuldigung", sondern das war für den Hund ein abschließendes "Weißte Bescheid!" zur Verdeutlichung seiner Maßregelung.

    Wärst du versehentlich in den Hund gelaufen, glaubste nicht, daß die an Seite gesprungen wäre ?

    Mein Fazit:
    Der Hund hätte ausweichen sollen (Lernziel), das Kind nicht in den Hund rennen (weiß es ja) und die Begegnung ist einfach "dumm gelaufen". Passiert aber und nun weißt du, daß dein Hund im Falle dessen maßregelnd eingreift, aus Hundesicht völlig normal.
    Ich würds Glück im Unglück nennen, denn der Zahn hätte auch im Auge hängen bleiben können (Kinder haben nunmal kein flexibles, nachgebendes Welpenfell).

    Gruß, staffy

    Zitat

    Ich muss feststellen, dass es sehr viele parallelen gibt.


    Wo siehst du die ?? Ok, beide beschäftigen sich mit Hunden ;-)

    Allein die Tatsache, daß ich mit einem CanisHund (und HTS dürfte genauso sein) einfach nur spazieren gehen kann, den Hund lose laufen habe und diesem vorher die Welt und die Benimmregeln erklärt habe, dieser fröhlich mitrennt und daß ein ND-Hund nieeee nur spazieren geht, sondern mit seinem Halter den Futterbeutel jagt (:roll:) oder eben nicht raus geht ... alleine diese Zielsetzung, die liegt schon Lichtjahre auseinander.

    Gruß, staffy

    Normalerweise sollten Jogger, Radfahrer und auch kleine Kinder generell nicht ins Beuteschema eines Hundes gehören.

    Was aber passiert ist, daß man den Hund auf einen Bewegungsreiz konditioniert. Für den Hund ist es der Kick schlechthin, wenn er hinterher rennen, packen, evtl. noch schütteln und dann zurückbringen kann. Wer sich einen echten Junky ansieht, der erkennt den Blick, die hormonhochgepuschte Körperhaltung und die Sucht, die dahinter steckt. Da wirds irgendwann egal, ob es der Ball ist. Jede Bewegung löst das selbstbelohnende System aus.
    Warum werden denn die meisten Hunde schon hektisch, wenns in Richtung Spielwiese geht oder kleben an der Tasche wo der Ball drin ist !?

    In diesem Thread war die Frage, ob das Ballspielen - und ich gehe mal von werfen, mitlaufen, bringen aus - im negativen Sinne förderlich ist. Im selben Absatz steht aber auch, daß der Hund sonst "NUR" Vögeln hinterher läuft. Was ist denn "Vögeln hinterherlaufen" !!?? Eindeutig jagen, oder !!

    Es gibt Hunde, die Zeit ihres Lebens mit diesem stupiden werfen-holen-werfen-holen beschäftigt werden und niemals was anderes jagen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Hund beginnt anderen Bewegungsreizen zu folgen, die wird aber größer.
    Wir können gerne den Test machen und einem Bällchenholer den Ball in eine Kaninchenkolonie werfen .... :roll:

    Ich würde sinnvolle Apportierarbeit empfehlen, oder eine andere artgerechte Beschäftigung. Bällchen spielen gehört definitiv nicht dazu und hat für mich was von "Hunde verdummen" - die können vieeeeel mehr.

    Gruß, staffy

    Zitat

    könnt ihr mir einen tipp geben, wie ich in dieser situation am besten reagieren kann?


    Gar nicht ! Weitergehen und sich vornehmen, das Problem von Grund auf anzugehen.
    Du mußt vorher, ausserhalb dieser Situation klären, wie er sich zu verhalten, bzw. daß er sich zu benehmen hat. Gezogen wird nie, egal wer auf der Bildfläche erscheint und - wenn ich auch die Lösung mit dem Sitz nicht wählen würde - Kommandos werden befolgt, auch ohne WDH.

    Das würde ich alles abseits dieser Begegnungen üben, festigen und bis zur Perfektion trainieren, dann hast du es in den Begegnungen leichter.

    Gruß, staffy

    Kann es sein, daß es mehrere Dinge gibt, die nicht "rund laufen", so manches auch draussen nicht ideal ist und dir nur diese 3 Sachen - weil sie halt drinnen sind - am meisten auf den Nerv gehen ??

    Wie benimmt sich dein Hund, wenn es an der Türe klingelt, wenn Besuch kommt, wenn du ihn draussen nicht zu anderen Hunden läßt, wenn du mit ihm spielst und schlagartig abbrichst ?

    Gruß, staffy

    Wenn er noch nie einen anderen Hund angeknurrt hat (zumindest nicht in deiner Gegenwart), dann wirds Zeit, daß er auch auf diese Weise kommunizieren lernt.
    Knurren ist ja nicht automatisch etwas böses, negatives, verwerfliches. Es ist Kommunikation und warum dein Hund in der Situation geknurrt hat, da gibts viele Möglichkeiten.
    Das kann rein spielerisch gewesen sein, der dazugekommene Rüde kann sich völig dreist verhalten haben und deiner hat ihn zurecht gewiesen, deiner kann wirklich "seine" Hündin als seins verteidigt haben, ...

    Ohne den Hund zu sehen kann man das nicht sagen. Solange aber alles im Rahmen verläuft, keine Ernsthaftigkeit dahinter steckt, es beim Imponieren, Drohen, Rempeln, etc. bleibt, vielleicht ein kleiner Kommentkampf stattfindet, da würd ichs immer laufen lassen. Das gehört dazu, zum Lernen, Leben und zur hundlichen Interaktion.

    Hunde müssen sich auch ausprobieren und wissen, welche Reaktion sie auf welche Aktion bekommen ;-)

    Gruß, staffy

    Ich denke das Hauptproblem ist oft, daß die Halter die SL nicht als Sicherheit sehen, sondern den angeleinten Hund. Entsprechend wird dann nicht gearbeitet als ob der Hund frei wäre, sondern immer mit dem Hintergrund "der kann ja eh nicht weg".
    Dann fehlts an der Ernsthaftig- und Aufmerksamkeit, die man hat, wenn der Hund wirklich frei läuft ... und das merken Hunde ganz genau, diesen leicht panischen Unterton, wenn die Leine ab ist.

    Gruß, staffy