Ich habe ja nun einen Wattebausch - dazu noch einen, der sich immer mehr zu meinem "Schatten" entwickelt. Selbst sie bekommt "klare Ansagen" - natürlich keine körperlichen, aber sehr wohl bekam sie in ihrer Pubertät (jetzt immer weniger) Mitteilungen meinerseits, was geht und was nicht. Und dies auch durchaus "ungnädig", wenn ich sah, dass sie wider besseres Wissen handelte. Das ist weder mit Anbrüllen noch mit Anrempeln passiert, sondern da reicht die Körpersprache bzw. mein Handeln.
Ich finde, es wäre weder für den Hund noch für mich artgerecht, rein positiv zu erziehen. Es wäre unnatürlich und dadurch für meinen Hund, der mich besser lesen kann als ich ihn, "verlogen", wenn ich nicht das so äussere, wie ich es empfinde. Gefühle wie kurzzeitigen Ärger, Genervtsein, sind total in Ordnung - selbst für mein Sensibelchen - wenn danach wieder die Welt in Ordnung ist. In besagtem Thread wäre das eben gewesen, dass meinem Hund wirklich mal kurz "der Himmel auf den Kopf fällt" und danach bald wieder alles Paletti ist.
In einer Beziehung zwischen Menschen ist es doch auch so: alles, was untendrunter schwelt und köchelt, wird früher oder später giftig. Man ist immer positiv, nie gibt es Streit - aber irgendwann kracht es einfach oder aber man lebt sich auseinander und feddisch.
Ich finde, das trifft auf alle soziale Beziehungen dazu, Auseinandersetzen gehört genauso dazu wie "Zusammenrotten" - also auch in der Beziehung zum Hund.
Ich war in einer "rein positiven" Hundeschule und habe dort gesehen, wie es an Bindung und "anständigem Benehmen" der Hunde fehlt, weil sie, wenn sie sich schlecht benahmen, einfach in's Leere liefen. Naja, die meisten - gross und klein - waren mehr als 2 Jahre dort und immer noch die gleichen Saugoofen.