Alles anzeigenAlles anzeigenMalis braucht man nicht nach Schablone führen.
Sondern so, dass sie lernen mit sich und der belebten und unbelebten Umwelt sinnvoll umzugehen.
Führung findet nicht nur draußen statt, sondern vor allem auch drinnen.
Die meisten Menschen sind einfach überfordert, wenn ihnen ein 10 Wochen alter Zwerg mit offenem Fang und Kriegsgeheul (und das auch wirklich ernstmeinend) entgegenfliegt, weil sie an ihm vorbegegangen sind, er aber grad nen tollen Fleischknochen hat.
Kommt beim Mali aber vor und draufhauen und totschlagen ist ebensowenig sinnvoll wie darüber hinwegzusehen und zu hoffen, es wächst sich aus.
Man braucht einfach zum Thema Aggression eine sehr sachliche, vernünftige und differenzierte Wahrnehmung und Bewertung. Man sollte selbst kein Mensch sein, der ein Problem damit hat, Entscheidungen zu treffen und für diese einzustehen.
Man sollte kein Mensch sein, der klare Grenzen damit verwechselt, dass der Hund nicht atmen darf, nicht wild sein und nicht "leben".
Man sollte hingegen sehr empathisch sein und ein Mensch, der selbst gern kuschelt ;-) dauerhaft.
Man sollte aber ebenso klar sein, dass es gut sein kann, dass der Hund kein "Hundewiesenhund" wird, da die beliebteste Konfliktlösungsstrategie beim adulten Mali nun mal fight ist.
Man sollte in der Lage sein, seinem Mali beizubringen, dass es auch mit Ignoranz geht ;-) auch wenn er lieber reinbeißen möchte.
Allgemein das Theme niedrige Reizsschwelle und Temperament sollte man absolut mögen.
Und nein, bei sehr vielen Malis sind die deutlich über dem, was der gemeine Aussie, Show-Border oder Terrier zu bieten hat. Und das ist keine Auf- oder Abwertung, es ist eine sachliche Bewertung. Nur die meisten, die das nicht ge- und erlebt haben, können sich das schlecht vorstellen.
Malis verzeihen (zumindest oftmals) kaum Führfehler - im Gegensatz zu den meisten anderen Rassen. Und da sie Malis und keine Labbis sind, fangen sie dann eben nicht an zu fiddeln (was so die typische Labbi-Konfliktlösung ist mitviel Wedeln und aufgeregt sein und "süß tun"), sondern zu fighten. Oder sie schmeißen die Nerven und sind hysterisch. Oder sie brechen zusammen.
Ein guter Mali sollte zwar genug Nerven haben, aber Hilfe und Anleitung um die der extrem hohen Triebigkeit (sprich: Übererregbarkeit auf bestimmte Reize) in Kombi mit extrem niedriger Reizschwelle, braucht er in jedem Fall.
Ein schlecht geführter Mali ist einfach in den meisten Fällen schlicht ein gefährlicher Hund.
Viele deiner Berichte über das Leben mit Malis sind so vage, dass man als Leser nachher nur weiß:
man muss ein ganz, ganz besonders toller Mensch sein (nämlich hochanalytisch, super taff, absolut beherrscht, mega herzlich — und das als natürliche Begabung).
Aber statt der mystischen Schwärmerei über sich, den Hund und das Zusammenleben,
wüsste ich gern was Konkretes!
Also der Aufhänger war:
10 Wochen alter Welpe bläst ernsthaft zum Angriff über Fleischknochen.
Managen/Ignorieren — keine Option.
Ein nachdrückliches Donnerwetter — auch keine Option.
Also, was dann?
Meine unspektakuläre Vermutung ist, durch Strategie und Vorraussicht die Umwelt so gestalten,
dass so ein Konflikt nicht auftritt,
(Welpe frisst Kauteile in der Box ungestört)
dass er nicht in der Heftigkeit auftritt
(man übt mit kleinen, unattraktiven Objekten— oder natürlich erst ganz ohne)
dass man am längeren Hebel sitzt
(der Hund zB eine Leine/Maulkorb trägt)
man nicht mutwillig zu viele Konflikte mit dem Hund heraufbeschwört, dass es die gute Beziehung zu ihm überfordert.
Wieso wird man denn gleich so?
Also als ob man sich persönlich angesprochen fühlt und nun nichts besonderes wäre...
Gemeint ist damit einfach das man ein bestimmter Typ Mensch sein muss...
Genau wie für jeden anderen Spezialisten.
Meine Freundin hat mich damals zum Züchter begleitet und war völlig schockiert. Sie hat sofort gesagt das wäre überhaupt nichts für sie und das ist doch auch nur ehrlich.
Ich würde mit nem Molosser wahnsinnig werden. Aber das sehe ich doch nicht als persönliche Schwäche an
Und konkrete Beispiele wurden doch nun genannt. Ist halt immer vom Hund abhängig.