Beiträge von *fling*

    Zitat

    Danke Fling, das hilft mir schon mal weiter. Eine kurze Frage habe ich noch' du sagst du brichst ab. Wie brichst du ab und was machst du danach? Löst du die Fußposition auf und beginnt neu? Dann bei guter Arbeit Bestätigung? Oder anders?


    Ich arbeite mit einem no-reward-marker, also einem Signalwort das dem Hund sagt "falsche Ausführung, Chance auf Belohnung leider vertan". Dann gehe ich zu meinem Ausgangspunkt zurück. Sprich zu dem Fleck wo ich das Fußlaufen, Apportieren, Box, was auch immer begonnen habe und starte die Übung neu. Wenn ich glaube, dass der Hund vorher deshalb versagt hat, weil die Spannung/Motivation zu niedrig war, mache ich die Übung bis kurz VOR dem Punkt an dem der Hund einen Fehler gemacht und belohne ausgiebig. Dann laufe ich nochmal, die Erwartungshaltung an besagter Stelle geht hoch (weil ja vorher da die Belohnung kam), ich laufe noch ein Stück weiter und belohne dann.


    Am konkreten Beispiel:
    Ich laufe Fuß. 10 Schritte geradeaus, linker Winkel, 5 Schritte geradeaus. Hund schaut weg / läuft schief / hängt nach: "no reward marker", Abbruch, zurück zum Startpunkt.
    Ich laufe wieder los, 10 Schritte geradeaus, linker Winkel, 3 Schritte geradeaus. Hund läuft korrekt: Click oÄ + Belohnung.
    Wieder zurück zum Ausgangspunkt, 10 Schritte geradeaus, linker Winkel, 7 Schritte geradeaus. Hund läuft immer noch korrekt: Click oÄ + Belohnung.


    Sollte der Hund die Übung falsch ausführen, weil er eine Teilsequenz noch nicht kann (zum Beispiel das saubere Aufnehmen des Apportels) ist das natürlich was ganz anderes. Dann übe ich selbstverständlich erst nochmal den Teil separat bevor ich die Übung zusammenführe. Generell frage ich aber nie eine komplette Übung ab, bevor nicht alle Teile beherrscht werden.


    Aus Fairness zum Hund wende ich einen no-reward-marker auch erst dann an, wenn der Hund die Übung schon kann und verstanden hat. Schließlich löst der "Beuteentzug" Frust beim Hund aus. Ist der Hund noch in der Lernphase shape ich die einzelnen Bausteine einer Übung frei und führe auch erst ein Signal ein, wenn der Hund es begriffen hat.
    Ist nicht persönlich gemeint, ich kenne Dich ja nicht, aber mir ist es wichtig das zu betonen. Ich mag es nämlich garnicht wenn Hunden die noch garnicht richtig verstanden haben wie die richtige Ausführung aussehen soll ständig ein "nein" oder "Fehler" oä entgegen geschmettert wird.
    Prinzipiell will ich einen freudigen ausdrucksstarken Hund haben. Deshalb werden alle Übungen so aufgebaut, dass der Hund mit allergrößter Wahrscheinlichkeit alles richtig macht und seine Belohnung erhält. Muss ich mehr als zwei mal hintereinander einen no-reward-marker einsetzen mache ich mir erstmal Gedanken darüber WARUM der Hund die Übung nicht korrekt zeigt. Kein Hund macht absichtlich Fehler. Vielleicht sind meine Anforderungen zu hoch oder die Ablenkung zu groß, ...

    Das kannst Du nennen wie Du willst. Viele nehmen "Fuß" oder "close". Irgendwas einsilbiges empfiehlt sich halt. Aber ob Du nun "Frosch" oder "Quark" oder "Senf" sagst ist letztlich egal.


    Wenn Dein Hund sich auf "sitz" immer vor Dich setzt, hast Du ihm wohl (unwissentlich) beigebracht, dass die Übung so aussieht. Bei mir heißt "sitz" "setz dich dort hin wo Du gerade bist".


    Anders gesagt: es kommt nicht darauf an wie Du das Ganze nennst, sondern was Du Deinem Hund beibringst. Das Wort an sich ist ja keine Info für den Hund, sondern wird erst als Signal eingeführt, wenn er die Übung schon kann.

    Thema Fußlaufen: ich breche SOFORT ab, sobald der Hund nicht mehr das macht was ich unter Fußlaufen verstehe (wegschauen, schief laufen, vorprellen, nachhängen, ...).
    Ich halte nichts davon den Hund zu locken (ansprechen, "motivieren") wenn er nachhängt. Denn dadurch bestätige ich im Prinzip nur das Nachhängen. Genauso würde ich die Übung nicht variieren (Winkel laufen, Tempo wechseln), damit der Hund wieder aufmerksamer wird. Denn selbst wenn ich ihn dann erst bestätige, wenn er wieder bei mir ist, bestätige ich ja alles was er bis dahin gezeigt hat - also auch das Nachhängen - und bringe im damit bei, dass es völlig okay ist zwischendurch unaufmerksam zu sein. Davon abgesehen hilft mir das auch für die Prüfung nichts. Da kann ich ja auch nicht plötzlich anfangen Winkel zu laufen oder das Tempo anzuziehen, wenn der Hund schleicht.


    Grundsätzlich sehe ich es nicht ein darum zu betteln, dass der Hund eine Übung schön macht. Er will die Belohnung, also muss er sich auch anstrengen :p . Und wenn der Hund nicht mit der Einstellung auf den Platz geht unbedingt was arbeiten zu wollen, würde ich erstmal wieder an der Basis arbeiten (Motivation, Grundspannung, ...).

    Zitat

    Also generell beherrscht sie es recht gut wenn ich das Sichtzeichen dazu gebe, auch aus der Fußposition ohne Verzögerung. Nur ohne Sichtzeichen verwechselt sie die Kommandos manchmal. Heute hat sie statt Sitz Steh gemacht. Das aber sofort und ohne Nachlaufen. Ich werde die Kommandos wohl nochmal so festigen müssen, am besten mit dem Clicker.


    Das mit der externen Bestätigung hört sich super an. Wie macht Ihr das von der Frequenz her? Geht Ihr dann selbst nach kurzen Sequenzen immer gleich raus aus dem Platz? Und bestätigt Ihr dann auf dem Platz - während der Übungen also - gar nicht mehr? Und nutzt Ihr dann ein Markerwort bevor Ihr zum Bestätigen den Platz verlasst?



    Das heißt sie kann die Position nur aufs Hörzeichen noch garnicht sicher? Dann würde ich auch nichts aus der Bewegung üben bevor sie das nicht kann. Also meine Reihenfolge wäre: Sichtzeichen komplett abbauen; aus dem wilden Spiel heraus aufs Hörzeichen Positionen verlangen und sofort mit weiterspielen bestätigen; Ritual dafür einführen welche Übung kommt; Positionen aus der Fußarbeit.


    Ich variiere da recht stark. Bei einer Übung im Aufbau arbeite ich noch viel mit Bestätigung auf dem Platz, entweder bei mir (wenn ich zB Grundposition übe will ich in der Position füttern) oder ich lege das Futter/Spielzeug irgendwo sichtbar auf den Platz und schicken den Hund nach einem Markerwort zur Belohnung.
    Wenn ich Prüfungstraining mache, mache ich den Hund draußen vorm Tor warm, zeige ihm seine Belohnung (Spielzeug oder Tupperdose mit Futter) und lege sie sichtbar draußen vorm Tor ab. Dann gehe ich rein und mache eine (Teil-)übung, sage mein Markerwort und laufe dann mit dem Hund zusammen raus und bestätige ihn dort. Oft verkette ich auch Übungen. Sprich ich mache zuerst eine Übung die der Hund vielleicht noch nicht so gut beherrscht. Und wenn die gut geklappt hat mache ich danach direkt eine weitere Übung, die der Hund aber sehr gut kann und bei der ich mir sicher bin, dass sie klappt. Da ist das weiterarbeiten dann schon die Bestätigung, dass es richtig war. Am Ende geht's dann natürlich wieder vom Platz runter zum bestätigen.


    Ich mache ja kein THS (mehr). Und beim Obedience ist es halt so, dass der Hund eine sehr lange Zeit sehr konzentriert arbeiten muss ohne zwischendurch bestätigt zu werden. Oft üben die Leute aber nur die einzelnen Übungen auf dem Platz und wundern sich dann bei der Prüfung, wenn der Hund ihnen nach der dritten oder vierten Übung wegbricht, weil er unsicher wird und nicht versteht, warum er keine Belohnung kriegt.

    Huch, fandet ihr die Folge wirklich so schlimm?
    Ich fand den Jürgen sehr anstrengend und kann auch gut nachvollziehen, dass Martin dementsprechend genervt war. Es war auch nicht gerade nett, dass Jürgen meinte er könne ebenfalls Hundeprofi sein und wie einfach doch der Job sei. Aber Ramona schien doch ganz vernünftig und ich hatte auch das Gefühl sie versteht wo Martin das Grundproblem im Umgang mit den Hunden sieht.
    Die Katrin fand ich wesentlich sympatischer als erwartet (ich find sie bei Sportmoderationen immer etwas anstrengend). Außerdem hatte sie immerhin eine realistische Sicht der Dinge und hat ja auch gleich gesagt, dass Lotte schlichtweg schlecht erzogen sei. So viel Einsicht zeigen wohl die wenigsten. Bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.
    Und zum Thema Border Collie: der Rütter hat gesagt er sei sich sicher, dass da Hütehund mit drinsteckt. Den Border Collie hat er nur als Beispiel genannt was das Verhalten angeht. Warum die Katrin darüber so überrascht ist wundert mich. Nach der Optik kann man bei einem Mischling eh nicht gehen. Den Mops der mitgemischt hat findet man schließlich im Aussehen auch nicht wieder.


    Positionen aus der Bewegung: wie wäre es, wenn Du ihr mit versteckten Körperhilfen hilfst die Kommandos zu unterscheiden? Also zB Sitz immer auf dem linken Fuß sagen, Platz dagegen auf dem rechten Fuß?
    Bei Euch sind das ja eh einzelne Übungen, richtig? Dann könntest Du auch mit einem Startritual beim Angehen (räuspern, husten, ...) ankündigen welche Übung jetzt kommt.
    Davon abgesehen würde ich die Position nicht aus dem Fußlaufen trainieren, wenn der Hund sie noch garnicht kann, ohne dass Du anhalten/verzögern musst. Bevor der Hund nicht aus vollem Lauf Sitz/Platz/Steh kann, frage ich das auch nicht aus dem Fuß heraus ab.


    Fußlaufen: Wieso gibt's auf dem Turnier nichts? Arbeitest Du garnicht mit externer Belohnung? Ich würde - auch im Training als Vorbereitung aufs Turnier - die Belohnung draußen deponieren und nach einigen verketteten Übungen mit dem Hund gemeinsam rausgehen und dort füttern/spielen. Der Hund muss wissen, dass er IMMER eine Belohnung kriegt. Sonst hat man bei einem Hund für den das Arbeiten nicht selbstbelohnend ist ganz schnell ein Motivationsproblem.

    Zitat


    Wenn er 3 volle Näpfe braucht, würd ich vllt eher das Futter überdenken als den hund mit 3 vollen näpfen vollzustopfen.


    Manche Hunde haben auch einfach einen erhöhten Bedarf, wegen hohem Aktivitätslevel, Wachstumsphase, was auch immer.