Beiträge von Türkis

    Zitat

    Ich kann dir leider nicht weiterhelfen, aber dein Hund hat sich nach 2 schweren OP's gut erholt. Er scheint ein richtiger Kämpfer zu sein. Wir drücken auf jeden Fall Daumen und Pfoten, das das Blutbild ok ist.


    Trotzdem vielen Dank Ninii. Das ist der Umstand, an den ich mich so sehr klammere. Ich hoffe, sein Körper ist immer noch stark und kämpft erfolgreich gegen Metastasenwachstum, sodass er mir wenigstens noch ein Weilchen fröhlich und beschwerdefrei erhalten bleibt :( :
    Hoffe trotzdem, ein paar von Euch können Berichte beisteuern.


    LG,
    Türkis

    Liebe Hundefreunde! (sorry, laaanger Text, bin verzweifelt!)


    Habe mich schon ein bisschen auf diesem Forum umgesehen und auch einige Berichte zum Thema Hämangiosarkom gelesen, allerdings keine mit der Krankengeschichte meines kleinen Schatzes.
    Zu diesem Zweck möchte ich diese jetzt gern hier niederschreiben und hoffe, einige von euch können ihre Erfahrungen beisteuern. Ich würde mich riesig freuen, da ich mir seit Wochen nun die grässlichsten Sorgen mache und kaum mehr ruhig schlafen kann.


    Es handelt sich um meinen kleinen Terrierrüden (8,5 Jahre).


    Vor knapp einem Jahr (mit 7) wurde er von einem Tag auf den anderen notoperiert. Er war morgens sehr schlaff, seine Schleimheute waren blasser als blass und Futter nahm er nicht mehr an. Wir fuhren sofort zum TA, dort wurde er geschallt, worauf man Flüssigkeit im Bauchraum feststellte. Er brach daraufhin zusammen, wurde sofort an den Tropf gehangen und wir fuhren im Eiltempo zur Tierklinik. Auf dem Weg dahin verfiel er in einen Schockzustand.
    Im Krankenhaus wurde er dann notoperiert mit einer Überlebenschance von 20 %.
    Er hatte bereits mehr als die Hälfte seines Bluts verloren.
    Wie durch ein Wunder überlebte er, die Milz wurde komplett entfernt.
    3 Tage später konnten wir ihn schon wieder zu uns nehmen. Die Patologie bestätigte einen geplatzten gutartigen Regeneratsknoten der Milz.
    Wir waren überglücklich! Er erholte sich binnen kürzester Zeit wieder komplett.


    Jedoch 10 Monate darauf, als wir ihn wegen eines vershcleppten Schnupfens vorsorglich schallen ließen, wurde ein kleines Gebilde auf einem Leberlappen entdeckt, sowie erhöhte Leberwerte und erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen. Schon wenige Tage darauf rupturierte das Gebilde, er wurde wieder notoperiert, diesmal wurde ein Leberlappen mit zwei Metastasen entfernt, davon die eine geplatzt.
    Wir gingen durch die Hölle. Zwei Mal dachte ich, er würde es nicht überleben, er könnte ebreits überall Metastasen haben - doch er überlebte auch diese OP. Ein Leberlappen wurde entfernt, auf dem die zwei Metastasen waren. Der Rest sah super aus, keine Metastasen auf der restlichen Leber, in Lunge, Herz oder Bauchraum.


    Tage später erhielten wir jedoch die Hiobsbotschaft: bösartiges Hämangiosarkom, Hauptherd wurde nicht entdeckt. Daher geht man davon aus, der Hauptherd blieb unentdeckt in der Milz (nur der Knoten wurde damals eingeschickt) und durch das Aufplatzen hatte er gestreut.


    Die OP ist nun 6 Wochen her und meinem kleinen Schatz geht es den Umständen entsprechend super. Er hat noch seinen Schnupfen, ansonsten scheint er gerade beschwerdefrei zu sein.
    Auf Chemo verzichten wir, aufgrund seiner Vorgeschichte. Er ist ja nun schon fast ein Jahr ohne Milz und auch ein Leberlappen fehlt ihm ja jetzt.
    Er wird zur Zeit mit homäopathischen Mitteln behandelt (u.a. Katzenkralle, Vitalkur, leberunterstützende Kapseln, spezielles unterstützendes Futter).


    In zwei Wochen werden Blutwerte untersucht und ich bin seit einer Woche komplett außer mir. Jedes kleine Anzeichen einer Verhaltens- oder Körperänderung macht mir Sorgen! Zum Beispiel hat er seit ein paar Tagen einen gluckernden Magen und meiner Meinung nach (!) straffe Bauchdecke. Aber ich glaube, ich bin nicht im Stande, da sgenau zu ertasten, da er gern mal den Bauch anspannt, wenn man hinfasst (er ist da etwas sensibel).
    Ob er Schmerzen beim Anfassen hat, kann ich nicht sagen! Er schluckt Schmerzen runter, ist eben ein rauhbeiniger Aussie-Terrier, die können das super verstecken.


    Ansonsten frisst er wie ein Scheunendrescher, seine Schleimhäute sehen gut aus und er ist draußen auch sehr vital. Er zieht an der Leine, rennt rum und ist sehr aufmerksam.
    Allerdings ist er im Haus wie verändert. Er legt sich an verschiedene Orte und lässt oft den Schwanz hängen. Er erscheint mir nicht mehr so fröhlich wie sonst im Haus, ich glaube er spürt meinen Stress!
    Deshalb bekommt er jetzt auch Bachblüten.


    So, das ist nun seine nicht gerade schulbuchmäßige Krankengeschichte mit Hämangiosarkom.
    Die Tierärzte reden ihn natürlich alle schon tot (bin bei dreien gewesen, um unterschiedliche Meinungen zu erhalten), die Heilpraktikerin allerdings sieht alles etwas gelassener. Die TAs gaben ihm allerhöchstens noch ein halbes Jahr (also jetzt noch ca. 4 Monate).
    Ich weiß jetzt nicht mehr, wem ich glauben soll. Einerseits scheint er sehr fit, andererseits ist das ja kein Anzeichen für Gesundheit, da diese sch*** Metastasen so schnell wieder wuchern und aufplatzen können.


    Hier also mein verzweifelter Aufruf an Euch, liebe Mithundehalter:
    könnt ihr mir vielleicht Erafhrungsberichte beisteuern?
    Bei ihm verläuft die Krankheit ja ausgesprochen seltsam. 10 Monate nach dem Milzbruch erst zwei Metastasen, die entfernt wurden. Wie hoch stehen da die Chancen, dass man weiteres Metastasenwachstum eindämmen kann?
    Würde sich sein Zustand stark verändern wenn es "soweit" ist oder gibt es auch Fälle, wo man mal wieder nichts merkt, bis es zu spät ist? Die TAs meinen alle, das würde man frühzeitig erkennen, was ich in meiner Not nicht ganz glauben kann. Die ersten Metastasen brachen ja auch ruckzuck ohne Vorzeichen.
    Ich will nicht, dass er leidet, während er stirbt, ich liebe ihn doch so sehr!


    Er ist mein Wunschhund, mein Traumhund und hat mich schon durch so manch schwere Zeit begleitet und mir geholfen, wieder Mut zu fassen. Er ist mein Sonnenschein und ich will einfach nun genau so für ihn da sein, wie er es immer für mich ist. Ich kann mir momentan gar nicht vorstellen, wie ich ohne ihn weiterleben würde. Er ist ja erst 8 und ist eine so gesunde, langlebige Rasse. Seine Mum ist gerade 15 geworden :( :


    Also, wie soll ich weiter vorgehen? Ich mache mir so große Vorwürfe, dass ich ihm seine hoffentlich noch lange letzte Zeit verderbe, weil ich dauernd so angespannt und traurig/gestresst bin. Er läuft mir schon dauernd hinterher und versucht auf mich aufzupassen. Ich trau mich schon gar nicht mehr über Nacht aus dem Haus, weil ich andauernd im Hinterkopf habe, jede Nacht könnte seine letzte sein :/


    Jetzt hab ich unglaublich viel geschrieben, tut mir sehr leid. Ich hoffe, einer von Euch hat's trotzdem gelesen und kann mir vielleicht ein bisschen die Angst nehmen, da er ja ein unglaublich robuster Hund zu sein scheint. Bin so dankbar, dass er wenigstens die OPs so toll verkraftet hat und bin sehr stolz auf ihn!


    LG,
    Türkis