Das ist es ja. Von den Eigenschaften passen Pudel perfekt hierher. Aber als ich auf der Ausstellung war, gab es für mich zwei Punkte.
1. Ich hatte irgendwie so das ominöse Gefühl, die Wellenlänge würde nicht stimmen. Aber wie repräsentativ ist das auf der Ausstellung, am Pudelstand? Als ich sagte ich habe noch nie mit Pudeln zu tun gehabt, wurde mir erst mal ein kleines Pudelchen in den Arm gedrückt- wollte ich gar nicht, und das Pudelchen fand es auch doof. Sind Pudel bei Fremden echt ganz anders als bei Familie?
2. Das Feeling beim Anfassen. Ich mochte es nicht, wie die Pudel sich anfassten, dieses trockene Wollige. So wirklich, als würde gleich Staub aus dem Fell rieseln. Aber auch hier... ich hätte gerne mal einen kurz geschorenen Pudel berührt, der dürfte sich ja anders anfühlen.
Gab's aber nicht auf der Ausstellung.
Sollte ich es vielleicht nochmal versuchen, so richtig mit Züchterbesuch und so?
Ausstellungen finde ich sinnvoll, um einen allerersten Eindruck zu kriegen, gerade auch was Größe, Fellbeschaffenheit etc. betrifft. Mehr aber auch nicht. Ich würde keine Rasse wegen einem einzigen Ausstellungserlebnis ausschließen. Wirklich kennen lernen kann man eine Rasse in solch einer Ausnahmesituation eh nicht.
Dass dir ohne zu fragen gleich ein Pudel in den Arm gedrückt wurde - joa, finde ich nun nicht so schlimm, ist mir aber bisher noch nicht passiert.
Ich persönlich mag das Gefühl von (gepflegtem!) Pudelhaar unglaublich gern. So schön weich-wattig, hach. Perfekt zum "Gesicht vergraben". Vielleicht hast du ein ungepflegtes oder untypisches Exemplar erwischt. Oder du gehörst halt zu den wenigen Menschen, die Pudelhaar nichts abgewinnen können.
ZitatSind Pudel bei Fremden echt ganz anders als bei Familie?
Ja. Jedenfalls meine. Fremde werden hier meist einfach ignoriert. Wer meine Hündin näher kennen lernt, erlebt aber einen völlig anderen Hund. In der Familie ist sie zuckersüß, ein Clown, der alle zum Lachen bringt. Mir, ihrer Bezugsperson, gegenüber, ist sie sehr loyal (würde nie mit anderen mitgehen, wenn ich z.B. in eine andere Richtung laufe), sucht immer Körperkontakt und ist einfach nur ein großer Schatz.
Ich persönlich schätze diese Eigenschaft sehr, denn man hat dadurch nicht wie bei einigen anderen Rassen das Problem, das Hund gern jedem fremden Menschen Hallo sagen möchte (das fände ich sehr nervig). Allerdings ist auch nicht jeder Pudel so, es gibt auch offenere Exemplare.
Das Kennenlernen machen einem Rassen, die Fremden gegenüber erst mal reservierter sind, natürlich nicht so leicht. Gerade da ist es sinnvoll, Züchter und Halter zu besuchen, mal auf Spaziergängen mitzugehen etc., um zu erleben, wie die Hunde im Alltag und ihren Menschen gegenüber wirklich sind.