Beiträge von Dreamy

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    Das ist wieder so eine künstliche Herstellung von Zusammenhängen, wo keine sind. Der Pudel wird geschoren, und damit wird auch der optische Eindruck der Korperform verändert. Muß man jetzt auch bei zu scherenden oder zu trimmenden Hunden kaffesatzlesen, daß im nächsten Schritt die Schere an Ohren oder Rute angesetzt wird?

    Hanebüchene Theorien, nix anderes. Du magst es nicht - keiner zwingt Dich dazu. Aber steiger Dich doch bitte nicht in solche "Gschichtl-Erzählerei" rein.

    Nur, weil ich Tapen ablehne, hat das noch lange nichts mit Reinsteigerei zu tun. Das ist auch keine "Theorie", sondern meine persönliche Meinung, sollte man eigentlich auseinander halten können. Und wenn du die Zusammenhänge nicht erkennst dann tuts mir herzlich Leid, nochmal erklär ich es nicht.

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    Das man nen Hund züchtet der zwingend sein ganzens Leben lang nachbearbeitet (frisiert und gepflegt) werden muss, damit er nicht leidet, könnte man, wenn man so richtig korinthenkackern wollte, sogar schlimmer finden als das man einen züchtet, der optional für kurze Zeit nachbearbeitet werden kann, aber so oder so keinen Nachteil erleidet.

    Und wenn wir weiter korinthenkackern, dann müssten wir Hunde am besten gleich ganz abschaffen, denn ob nun der Pudel verfilzt, dem Sheltie nicht die Krallen gekürzt werden und diese schon umgedreht in die Ballen wachsen oder ein Windhund nur aufm Balkon gehalten wird - das alles bedeutet Leid und das wird es leider auch in jeglicher Form immer geben, denn asoziale Menschen sterben nicht aus.

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    Ich denk die meisten machen hier viel Tamtam um was, was sie eh nie selber erlebt haben. Ich habs schon ein paar Mal mitgekriegt und konnte da keine Einschränkung für die Hunde erkennen. Die waren nicht irritiert, andere Hunde waren nicht irritiert von ihnen und von daher finde ich es völlig unspektakulär und undramatisch. Mehr gibt's da für mich auch nicht zu sagen

    Da du damit vermutlich auch mich ansprichst: Ich glaub, mein Standpunkt wurde immer noch nicht richtig verstanden. Mir geht es vordergründig nicht um evtl. Schmerzen, Unbehagen, Tierquälerei etc., überhaupt nicht - sondern um den moralischen Aspekt, dass hier bewusst und dauerhaft, in Form einer Schönheitskorrektur, ein gesundes Körperteil eines Lebewesens verändert wird. Ist anscheinend für viele hier völlig legitim und ok, erschreckenderweise. Vielleicht ist es demnächst auch in Ordnung, Hunden unter Narkose beliebige Körperteile zu "korrigieren", weil "er kriegt ja nix mit davon".

    Murmelchen

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    Getapte Ohren etc. haben nicht zwangslaeufig etwas mit der Jagd nach Pokalen zu tun!

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    Hat das wer behauptet? Ich bin seit nun mehr 15 Jahren mehrmals im Jahr auf Ausstellungen unterwegs, so ein bisschen was von der Materie versteh ich mittlerweile auch. ;)

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    Finde ich absolut überzogen, die Ansichtsweise.

    Tja, und ich finde es absolut daneben, einem Hund die Ohren zu kleben.

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    Man könnte das Fell ja auch ganz kurz halten, dann hat der Hund weniger Probleme mit Kletten und co (ja ich weiß, geht bei Doppelfell nicht...).

    Das habe ich doch auch geschrieben. Allerdings bedeutet langes Fell nicht automatisch Kletten.

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    Demnach wäre immer noch jeder, der einen langhaarigen Hund bewusst kauft in der selben Schiene, oder? Oder der seinem Malteserchen eben langes Fell wachsen lässt.

    Nein. Ich finde den Vergleich im wahrsten Sinne des Wortes an den Haaren herbei gezogen. Haare sind kein Körperteil, Ohren schon. Haare müssen gepflegt und gebürstet werden, Ohren sind (von wenigen Ausnahmen abgesehen) genau so richtig und voll funktionstüchtig wie sie es eben von Geburt an sind. Ich finde zu langes Haar, das den Hund beim Laufen oder sonstwie behindert (kann nicht mehr aus den Augen gucken etc.), auch verwerflich, aber um dieses Extrem geht's hier ja nicht.

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    Bei einem Mix können die Ohren gar nicht falsch sein, da niemand vorgibt, wie es "richtig" ist.

    Es sind bei KEINEM Hund die Ohren falsch. Sie sind so wie sie eben sind. Die Ohren deiner Livi sind nicht weniger "korrekt" oder "perfekt" als die von Nova. Warum sollten sie? Weil das irgendein Typ oder ein Verein mal so beschlossen hat? Das ist das Problem, was ich mit diesem ganzen Ausstellungsgetue habe, manche internalisieren das, was irgendwo geschrieben steht, viel zu sehr und leiten daraus völlig überzogene Erwartungshaltungen an die Optik eines Tieres ab. Als wäre der FCI-Standard das Nonplusultra.
    Und selbst wenn man die eine Ohrstellung eher bevorzugt als die andere (was völlig legitim ist, jeder hat seinen Geschmack), gibt einem das noch lange nicht das Recht, diese dann in Eigenregie zu ändern. Und das Problem ist leider auch, dass die Grenzen fließend sind zwischen "geht in Ordnung, tut dem Hund ja nicht wirklich weh" und "nee, das ist too much". Das Argument beim Kupieren war auch lange Zeit, dass so ein kleiner Welpe ja noch nichts spürt. Hunde, die unter die Sonnenbank gepackt werden, empfinden möglicherweise auch keine Schmerzen in dem Sinne. Ist es deshalb ok?

    Also ich weiß eines, sollte ich mir jemals einen Pudel vom Züchter holen und der entwickelt Stehohren, ich werde einen Teufel tun, daran rumzufummeln, auch wenn es vermutlich wahnsinnig doof aussieht.

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    Es gibt Leute, die würden keinen Rassehund mit offensichtlichem Knickschwanz oder anderen Mängeln kaufen, weil sie eben einen Hund ohne wollen, sonst hätten sie ja auch einen Mix haben können (ohne das wertend zu meinen!)und es sich teilweise auch aussuchen können.

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    Das klingt alles schon sehr herablassend, muss ich sagen, auch wenn du es so vermutlich nicht meinst. Eine Knickrute ist für mich insofern was anderes, als es tatsächlich eine Beeinträchtigung darstellen kann.

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    Ich finde Livis Ohren echt furchtbar, auch wenn ich schon KHC gesehen hab, die schöne Stehohren hatten, und das kann ich auch nur sagen, weil ich den Vergleich und eine andere Erwartungshaltung hab, und der fehlt beim Mix eben bzw ist einfach anders.

    Ich finde sie mit den Ohren zuckersüß, erinnert mich ein bisschen an einen Podi. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

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    Mein Freund möchte ihre Ohren trotzdem so lassen, so ist sie eben ein Unikat. Vor allem, da ihr linkes Ohr eben doch manchmal leicht kippt, also auch noch schön asymmetrisch. Aber da hat man auch den Charakter zum Verlieben, wenn man den Hund nur so kennenlernt. Nen Pokal würde sie so trotzdem nicht gewinnen.

    Ja, und? Wer unbedingt einen Pokal für sein Seelenheil braucht, kann sich den bei Ebay für nen Euro bestellen. Meine eine Hündin hat mehrere Pokale gewonnen (bei ihrer Vorbesitzerin), meinst du, die bedeuten mir nur das geringste oder stehen irgendwo in der Wohnung rum? Den nächsten Umzug nehme ich zum Anlass um die Dinger endlich mal in den Müll zu schmeißen.

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    Nur ist Ohren modellieren viel schlimmer als langes Fell? Der Hund hat nach ein paar Wochen Ruhe vom Kleben, der langhaar Hund hat es sein Leben lang.

    Der Unterschied besteht für mich ganz klar darin, dass ich mich mit langem Fell so oder so arrangieren muss, weil es eben DA ist (keiner meiner Langhaarigen kam vom Züchter, das waren immer mehr oder weniger Notfellchen, die in ihrem alten Zuhause nicht mehr länger bleiben konnten - mal abgesehen davon, dass ich mir meine Hunde ohnehin in allererster Linie nach dem WESEN aussuche). Bzgl. Tapen kommt der Hund mit völlig gesunden Ohren zur Welt und anstatt sich DAMIT ebenfalls zu arrangieren bzw. dessen Optik zu akzeptieren wird ganz bewusst die Anatomie eines Hundes bleibend (!) verändert, vollkommen unnötigerweise, aus rein egoistischen Gründen - das geht schon deutlich weiter bzw. mir zu weit. Das hat für mich auch was mit fehlendem Respekt dem Lebewesen gegenüber zu tun. Ich würde auch niemals einen Hund von jemandem kaufen, der seine Welpen tapt, hätte mir das ein Züchter vor einigen Jahren erzählt, ich hätte ihn für nicht ganz richtig im Kopf gehalten.

    Auch ich gehe jetzt nur von Welpen/Zucht aus. Da kann ich alle nach genannten jetzt und für immer völlig ausschließen. Bzgl. Tierschutzhund würde ich dagegen niemals Nie sagen.

    Keine Hunde mit extremen anatomischen Einschränkungen/gezeichnet von Übertypisierung (Hunde mit Hängelidern, Stummelbeinen, Vorbiss, brachycephale Rassen etc....English Bulldog, French Bulldog, Mops, Pekingese, Mastino Napoletano, Shar Pei, Basset Hound, Chow-Chow, Brabanter und Brüsseler Griffon, TeaCup Hunde...). Ich lehne die Zucht dieser Rassen in ihrer heutigen, extremen Form komplett ab.

    Keine Hunde mit sehr geringer Lebenserwartung (Neufundländer, Berner Sennenhund, Bernhardiner, Irish Wolfhound, Bordeauxdogge, Dt. Dogge...)

    Keine Hunde die stark haaren (insbesondere die kurz- und stockhaarigen wie Dalmatiner, Kurzhaar Collie, Schäferhund etc.)

    Keine Labradore (mal abgesehen vom Haaren kann ich auch mit dem Wesen einfach nichts anfangen)

    Keine Hunde die stark sabbern.

    Keine Schlittenhunde (könnte und wollte diesen Hunden nicht gerecht werden und optisch sind sie überhaupt nicht meins)

    Keine Wolfhunde (zu speziell, würde mir niemals bewusst einen Hund holen der mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht alleine bleiben kann)

    Keine Australian Sheperds (weder Wesen noch Optik sagen mir zu)

    Keine Rassen mit Stummelruten.

    Keine Rassen der FCI Gruppen 6 und 7 (auch, wenn ich den Großteil davon bildschön finde, aber sie würden bei mir nicht glücklich werden...allerhöchstens ein älteres, etwas gesetzteres Exemplar aus dem Tierschutz)

    Keine Akitas, Shibas, Hokkaidos, Shikokus und die anderen Japaner (Eigenschaften inkompatibel mit dem, was ich mir von einem Hund wünsche und ihm umgekehrt bieten kann)

    Keine Entlebucher oder Appenzeller (vom Wesen her mit das unsymphatischste, was ich bisher erlebt habe)

    Keine richtigen Arbeitshunde (Rottweiler, Schäferhund, Border Collie, Beauceron etc., könnte und wollte ich nicht gerecht werden)

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    langes Fell wurde doch vom Mensch gezüchtet? Also ist das ebenso modelliert....

    Gegenfrage: Was wurde denn nicht vom Menschen gezüchtet? Danach ist alles modelliert. Auch die Farbe deiner Hunde.

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    Nur, dass der Hund so ohne menschliches Einwirken kaum leben kann. Der Hund muss also als Preis für sein Fell je nach Fellstruktur mehr oder weniger regelmäßige Zippeleien ertragen - und warum? Weil der Mensch langes Fell toll findet.

    Zeigt mir, dass du noch nie einen Hund mit langem Fell besessen haben kannst. Was soll diese negative Konnotation ("Preis zahlen", "ertragen")? Nach meiner Erfahrung (und ich hatte bereits mehrere Langhaarhunde) fördert die Pflege die gegenseitige Bindung ungemein und die Hunde genießen es. Und wenn dies - aus welchen Gründen auch immer - nicht so ist, lässt sich das Fell in kürzester Zeit auf ein Minimum runter scheren, Arbeitsaufwand für die nächsten paar Monate dann gleich null. Sorry, aber Fellpflege vs. in die Entwicklung eines Körperteils eingreifen ist für mich ganz und gar nicht gleichzusetzen.

    Mal abgesehen davon dass das eine (langes Fell) das andere (Kleben) nicht ausschließt...demnach ist also ein Rough Collie mega arm dran... :hust:

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    Das Ohr hat nicht die Natur gegeben, sondern der Mensch, der das Ohr dieser oder jener Rasse so wollte - genau wie beim Fell. Wo hinkt der Vergleich?

    Ähm - nein. Ohren kommen noch immer von der Natur und nicht vom Menschen. Letzterer meint nur, sie - grundlos (schöner aussehen ist kein Grund!) - in eine bestimmte Richtung durch äußere Einwirkung verändern zu müssen. Für das Scheren des Fells gibt es dagegen sehr wohl triftige Gründe, der Hund würde sonst irgendwann gnadenlos verfilzen.

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    Darf man dann auch nicht mehr frisieren, außer vielleicht aus Tierschutzgründe irgendwann die Flizplatten rausschneiden? Oder noch besser, gar keine Hunde mehr züchten die umbedingt Fellpflege brauchen damit sie nicht verkommen?

    Ich mein, damit verändert man das naturgegebene Aussehen des Hundes auch deutlich, UND man kann sich sogar noch den Haarschnitt aussuchen, der einem am besten gefällt. Wie oberflächlich. Und für sowas muss der "arme Hund" :hust: dann alle paar Tage oder Wochen länger stillstehen.

    Der Vergleich hinkt ja wohl. Hunde, die frisiert werden müssen, haben kein "naturgegebenes" Aussehen - die Haare würden einfach bis ins Unermessliche wachsen und MÜSSEN daher geschoren werden. WIE ist dann letztendlich egal, Fakt ist, es muss gemacht werden.

    Ein Ohr muss nicht geklebt werden. Im Gegenteil dürfte es wohl weitaus mehr der Natur entsprechen es sich einfach so entwickeln zu lassen wie von der Genetik vorgegeben anstatt da irgendwelche Sachen ran zu kleben.

    Also manche Argumente und Vergleiche hier sind sowas von hanebüchen... :hust:

    "Schoßhunde" klingt finde ich immer so negativ. Die Havaneser sind tolle, pflegeleichte Hunde, weniger kernig als ein Terrier, dafür aber null (und wirklich 0!) Jagdtrieb und sehr leicht erziehbar. Ich hatte früher einen Malteser, der ja auch wie der Havi zur Gruppe der Bichons gehört (charakterlich nehmen die sich alle nicht viel), bin aber mittlerweile beim Pudel gelandet (durch die längeren Beine eleganter, dabei aber leichter und z.B. besser fürs Rad fahren geeignet). Mit einem Havi macht ihr aber sicher auch nichts falsch, man kann die Haare ja auch etwas kürzer halten, dann reicht es, sie zwei Mal die Woche zu kämmen und das schöne, man hat keine Haare in der Wohnung.

    Manche Fluggesellschaften erlauben Hunde bis 8kg (Havaneser können nämlich durchaus sehr schwer werden für ihre Größe, bis zu 9 kg - das lässt sich aber sicher auch durch die Züchterwahl etwas beeinflussen).

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    Klar wird niemand gezwungen. Aber wenns keiner mehr macht, dann stirbt halt die Rasse aus. Oder wie dachtest du dir das?

    Beim KHC mit kleinem Genpol, wäre es wirklich fatal, wenn man nur noch nach den Ohren schauen würde. Da ist es so schon schwer genug, den AVK möglichst hoch zu halten und genetische Krankheiten auszuschließen... Da kann man es sich nicht unbedingt leisten, dass Hunde wegen Stehohren, die ja wie gesagt für die Vererbung ziemlich egal sind - abgewertet werden und es schwerer haben (unmöglich ist es nicht) an die ZZL zu kommen. Und das ist eben so, weil das so festgelegt wurde und daran kann man eben nicht rütteln - und da kann kein Richter was dran machen. Das gäbe dann noch weniger Zuchthunde etc. Dann klebt man denen halt n Kügelchen Kleber in die Ohrspitzen, die merken das kaum, und gut is. Standard erfüllt.

    Aber das kann doch nicht die Lösung sein? Das ganze System stimmt doch nicht, wenn ein großer Teil der Hunde getapt werden muss, um dem Standard überhaupt zu entsprechen. Wie du richtig schreibst - man kann es sich eigentlich nicht leisten, Hunde nur wegen ihrer Ohrstellung aus der Zucht zu werfen, schlechter zu platzieren, whatever. Genau das wird aber weiterhin getan und jeder, der tapt, sorgt dafür, dass es auch zukünftig so bleibt. Bin ich echt die einzige hier die nicht verstehen kann warum man das einfach so klaglos hinnimmt? Mich erinnert das echt gerade ein wenig an die Bibeltreuen, deren einziges Argument ist "Aber es steht geschrieben, dass..."