Beiträge von Zappa

    siasia: in der Hundeerziehung hängt alles zusammen und Dinge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, sind irgendwie miteinander verknüpft. Daher sind die Tipps, die du bisher bekommen hast doch ziemlich eindeutig: bring mehr Ruhe in die Erziehung des Hundes. Damit hättest du schon mal einen wichtigen Schritt getan, auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit den beiden Gärten zu tun hat.


    Was Flying-Paws geschrieben hat finde ich ebenfalls eine wichtige Info, auch wenn sie vielleicht auf den ersten Blick nichts mit dem Ursprungsposting zu tun hat. Den Hund körperlich nicht zu überlasten ist ein wichtiger Aspekt für den der HH Sorge zu tragen hat. Eltern stecken ihre Kinder ja auch abends um 8 ins Bett, auch wenn die das vielleicht total doof finden.


    Das du mehr Textzeilen und Engagement darin verwendest, gegen einige User hier zu wettern, als dich um das Problem zu kümmern, ist schon interessant. Vielleicht ist der Trainingstipp, ruhiger und geduldiger zu werden, auch für dich eine gute Idee. Ich will nicht stänkern! Aber meistens reagieren Hunde sehr stark auf die Emotionen und Charaktereigenschaften ihrer Halter und du wirkst zumindest hier im Forum ziemlich unwirsch.


    Also tu deinem Hund einen Gefallen und lass es etwas ruhiger angehen, gönn ihm Auszeiten und reduziere die Spieleinheiten auf die Hälfte. Sonst kann es wirklich passieren wie weiter oben geschrieben, dass du dir einen aufgedrehten Hund erziehst, der Schwierigkeiten haben wird, zur Ruhe zu kommen. Dass hat dann Einfluss auf die weitere Erziehung und in einem Jahr wunderst du dich dann vielleicht, warum er nicht alleine bleiben kann, Besucher verbellt oder mit überzogener Aggressivität anderen Hunden an den Kragen will. Sind jetzt nur willkürliche Beispiele, hängt aber trotzdem alles zusammen.


    Weitere Tipps sind, den Namen des Hundes a) niemals ohne folgendes Kommando zu nutzen und b) niemals böse auszusprechen. Es gibt keinen Grund, böse auf den Hund zu sein. In den meisten Fällen machen die Hunde das, was ihnen beigebracht wurde, bzw. das, was sie aus dem, was ihre HH ihnen beizubringen VERSUCHEN, wirklich lernen. Macht der Hund also was er will, hat er gelernt, dass er das darf! Von daher reagiert er aus SEINER Sicht vollkommen richtig und er ist noch verwirrter als vorher, wenn du daraufhin plötzlich sauer reagierst. Wenn du also böse auf wen sein möchtest, dann bitte auf dich (euch) ;-)


    Ein weiterer Ansatz wurde genannt: den Spass in erster Linie mit EUCH verknüpfen und nicht mit der Location. Er sollte Freude haben, bei euch zu bleiben und nicht die erstbeste Möglichkeit nutzt, sich so schnell wie möglich von euch zu entfernen. Dass er nur zurück kommt, wenn du "böse" wirst, ist nicht gut. Er sollte zurück kommen, weil es bei euch toll ist und nicht weil er schiss hat, einen auf den Deckel zu bekommen.


    Wenn du mit all dem, was in dem Threat geschrieben wurde, nichts anfangen kannst, dann würde ich dir zu einem Trainer raten, der dir genau zeigt, wie du individuell mit deinem Hund agierst und kommunizierst, seine Körpersprache erfasst und wie du ihm am besten Dinge beibringen kannst. Denn pauschal kann man das nicht sagen, so dass die Gefahr besteht, dass auch weitere Trainingstipps einfach im Sande verlaufen, weil du sie als solche nicht (an)erkennst.


    Ich drück dir die Daumen.

    Mannmann, dafür, dass der Kleine erst 14 Wochen alt ist, wird hier bei den Tipps ganz schön scharf geschossen. Er muss in einer für ihn aufregenden Situation sitzen bleiben können oder sicher auf seine Decke gehen, soll mit dem Bein weggeschubst werden, wird als respekt- und distanzlos betitelt und soll zu alle dem verstehen, dass ein in den Raum geworfenes, unkonkretes "Nein" bedeutet: Spring nicht am Besuch hoch sondern bleib ruhig sitzen.


    Für meine Begriffe ein bisschen viel für einen 14 Wochen alten Hund :-)


    Ich würde es an eurer stelle ruhiger und weniger verbissen angehen. Verpackt das Training in ein Spiel, an dem der Kleine Spaß hat. Die Idee mit den Kommandos für "springen" und "unten bleiben" finde ich ganz gut, weil man sie auch in einer ablenkungsfreien Atmosphäre üben und somit schön allgemein halten kann.
    Direkt am Besucher zu üben ist für mein empfinden ne Nummer zu groß für den Kleinen.
    Ziel sollte erstmal sein, dass Hundi auf eine nette Art und seinem alter entsprechend kontrollierbar ist, sofern man bei einem Welpen überhaupt von "Kontrolle" sprechen kann ;-)


    Geduldiges "sitzen" oder "auf den Platz gehen und dort bleiben bis ich es sage" sind Übungen für fortgeschrittene Hunde... und Hundehalter.
    Wenn ihr das Training spaßig gestaltet, nicht verbissen und allzu erfolgsorientiert und euch von Rückschlägen nicht entmutigen lasst, dann hat Hundi auch in Zukunft viel Freude daran, mit und von euch zu lernen.

    Hey Laura,


    ich glaube, dein Freund hat recht und liegt gleichzeitig voll daneben.
    Recht hat er evtl bei dem, was dich betrifft. Vielleicht bist du wirklich zu sehr auf den Hund fixiert, bist ungeduldig, unsicher, verbreitest Hektik in Momenten, wo es Ruhe bedarf und machst nicht nur dich und deine Umwelt nervös, sondern auch den Hund.


    Wo dein Freund allerdings total daneben liegt, sind die von ihm angestrebten Trainingsmethoden und der Umgang mit dem Hund im allgemeinen. Klingt alles sehr nach nachgeplapperten "Weisheiten" von Hundebesitzern der "alten Schule", die schon 100 Jahre Hundeerfahrung, aber leider in der ganzen Zeit nichts dazu gelernt haben. Das dann gepaart mit zusammengewürfeltem Halbwissen aus TV-Sendungen und dubiosen Hundetrainern, ergibt eine gefährliche Mischung.


    Ihr dürft also beide im Vorfeld an euch selber arbeiten. Du darfst ruhiger werden und eine gewisse Gradlinigkeit finden, um das zu gewünschte Ziel klar zu definieren und anzustreben. Dein Freund dagegen darf etwas mehr Empathie dem Hund gegenüber entwickeln und seinen Egoismus reduzieren.


    Mein Tipp an dieser Stelle wäre eigentlich: nimm dir einen guten Trainer! Da du aber schon 5 hattest, wird das nur bedingt helfen ;-)


    Was die genannten Probleme im Einzelnen betrifft könnte man jetzt viel schreiben und trotzdem wären es nur Schüsse ins Blaue und jeder Treffer reiner Zufall. Klar könnte ich dir Punkt für Punkt erklären, wie du das Problem mit den Besucher in den Griff bekommen könntest oder dir Möglichkeiten nennen, wie du bei Hundebegegnungen agieren kannst. Aber wenn das 5 Trainer nicht geschafft haben, die vor Ort in das Geschehen eingreifen und dich im Timing und in der Körpersprache korrigieren konnten, wie soll es dann durch eine Beschreibung hier im Forum funktionieren? Entweder waren die Trainer unheimlich schlecht oder der Fehler lag bei dir und der angestrebten Umsetzung. Beides macht eine Beratung über das Forum leider sehr schwer!


    Um also im Detail auf dein Hundeproblem einzugehen, müsste man noch viel mehr erfahren. Zb ist der Hund 3 Jahre bei dir, aber du meldest dich erst jetzt. Wann fingen deine Probleme an? Wie lang bist du mit deinem Freund zusammen und ist evtl. eine zeitliche parallel zu erkennen? Wie hast du bisher trainiert und was? In welchem Zeitraum hast du die 5 Trainer verschlissen? Was genau haben sie dir geraten? Was ist alles schief gegangen? Woran ist es gescheitert? Undundund...


    Mein einziger Tipp an dich ist daher mein Lieblingszitat aus dem Film "From Dusk Till Dawn", dass ich gerne mit der Hundeerziehung verbinde: "Everybody be cool... YOU be cool".
    Soll heißen, dass du wie oben schon angedeutet erstmal an deiner Gelassenheit arbeiten darfst, bevor du direkt an den Hund gehst. Meistens ist es so, dass sich das Verhalten des HH direkt auf den Hund überträgt. Denn genauso, wie er sich von Hektik und Stress anstecken lässt, genauso tut er das auch von Ruhe und Ausgeglichenheit.


    Die lange Liste mit Trainingsvorschlägen hab ich erstmal wieder gelöscht, denn wie gesagt kann man eigentlich keinen seriösen Tipp geben, wenn nicht klar ist, was alles schon versucht wurde und woran es gescheitert ist. Ihr müsst endlich aufhören an den einzelnen Symptomen zu arbeiten und euch stattdessen zum Hauptproblem vorarbeiten. Ich denke, dass man die von dir genannten Probleme nicht isolieren darf, sondern den Hund, euch und das allgemeine Miteinander in seiner Gesamtheit erfassen sollte. Es hängt alles zusammen!


    Eine Sache noch zu Punkt 3, dem Heimweh. Das kannst du getrost von der To-Do-Liste nehmen. Also schon mal ein Punkt weniger, um den du dich sorgen musst. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: es ist quasi untrainierbar :-)
    Entweder entscheidet man sich wirklich, nur in Länder zu reisen, in denen der Hund mitkommen kann oder man nimmt es ganz bewusst in kauf, dass er in der Zeit beim Hundesitter "leidet". Manchmal muss man da selber (und der Hund) einfach durch. Obwohl ich viele Hundemenschen kenne, die diesen Kompromiss eingehen und für die ein Urlaub ohne Hund nicht denkbar wäre. Dann lieber zu Hause bleiben :-)


    Alles weitere, nachdem du uns ein paar Infos gegeben hast. Vor allem die Tipps der Trainer und das, was du draus gemacht hast, sind wichtig.

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    OK, aber auch da ist das Leben mal so mal so und ist der Hund dann nicht wahnsinnig und ganz extrem auf das mechanische konditioniert, statt auf mich.


    Die Belohnung kommt ja letztenendes von dir, so dass der clicker sehr schnell direkt mit dir verbunden wird. Wenn es also klickt, merkt Hundi, dass er grad was tolles gemacht hat und kommt zu DIR, um sich die Belohnung abzuholen. Der Bezug zum Herrchen kommt also auch durch die Anwendung und den entsprechenden Einsatz.


    Was die Belohnung angeht ist es wie immer: es kann ein Leckerlie sein, aber auch ein lobendes Wort oder eine Superkuscheleinheit. Das hängt nicht vom clicker ab, sondern vom Hund.


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    Und dieses Teil kann man doch unmöglich immer bei sich haben...


    Neee, musst du auch nicht. Es ist ja ein Werkzeug, um das Training zu erleichtern. Wenn ein trainiertes Kommando sitzt, dann kannst du den Clicker für dieses Signal wieder abbauen. Du musst also ein "sitz" nicht bis zum Lebensende clickern, sondern nur so lange, bis Hundi es kann.


    Ich nutze den clicker auch nicht immer und auf jeder Gassirunde. Aber ich habe letztens eine interessante Entdeckung gemacht: wir waren in einer größeren Stadt zu Besuch bei Freunden und sind durch die Innenstadt gelaufen. Hundi war von den vielen Menschen sichtlich gestresst und genervt. Ich habe dann - mehr aus Zufall - den clicker rausgeholt und zb geklickt, wenn sie nah bei mir war oder wenn ein anderer Hund kam usw. Durch das für sie bekannte Signal konnte sie sich beruhigen und auf etwas konzentrieren, was sie kennt. Wir sind dann ziemlich entspannt durch die City zu einem sehr guten Italiener, wo sie unter dem Tisch eingepennt ist ;-)

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    Bezüglich des Freilaufs hab ich mir nun eine Schleppleine von 15m gekauft, werd sie aber wohl lieber auf 10m kürzen, damit sie sich nicht einen so großen Radius angewöhnt.


    Musst du eigentlich nicht. Wie schon von anderen erwähnt, kannst du dir ja bei 5m und 10m eine Markierung machen, um in der Anfangszeit nicht die volle Länge der SL nutzen zu müssen. Das ist sogar ganz schlau, weil es durchaus sinn macht, den Abruf mit einer kurzen Distanz zu beginnen und sich nach und nach zu steigern. Denn eins ist klar: wenn der Hund bei 3m Entfernung nicht auf den Abruf reagiert, dann tut er das auch nicht bei 15m :-)
    Du könntest so gesehen das Training sogar mit deiner 2meter Leine beginnen (aber bitte nicht mit der Flexi). Wenn deine Hündin so gar nix kennt, außer ihren Namen, dann würde ich sogar ohne Leine im Wohnzimmer anfangen. Das Prinzip ist immer das gleiche: vorab rausfinden, was sie als Belohnung so richtig toll findet (Leckerlie, Spielchen, streicheln....). Dann ein Kommando überlegen, auf dass sie zu dir kommen soll, wie zb: "Hier" oder "zurück". Was ich nicht empfehle, ist das rufen des Namens, ohne ein darauffolgendes Signal.


    Tja, der Rest ist Standard: Hund zu dir "locken" (zu beginn darfst ruhig mal "locken", um ihr klar zu machen, das es sich
    lohnt, wenn sie zu dir kommt) und sie dafür jedesmal belohnen. Wenn das ein paar mal geklappt hat, dann das Kommando einführen und es jedesmal sagen, wenn sie bereits auf dem weg zu dir ist. Darauf folgt natürlich wieder eine tolle Belohnung. Das dann in kleinen Schritten und in ablenkungsfreier Umgebung oft wiederholen und den Schwierigkeitsgrad steigern und Details einbauen (Vorsitz, Geschwindigkeit usw). Bis der Abruf richtig klappt kann das übrigens 2-6 Monate dauern. Also nicht verzagen, wenn es sich hinzieht oder manchmal so gar nichts hinhauen will.


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    Habe viele verschiedene Ansätze gelese, unter Anderem, dass man ne Zeit lang nichts anderes mehr außer der Schleppleine benutzen darf...??
    Ich muss bis zum Wald eine Hauptstraße passieren und mehrere Nebenstraßen, da kann ich nicht mit Schleppleine rumlaufen, ist mit viel zu heikel, selbst wenn ich sie kurz hab. Und dann würds ja auch keinen Unterschied zu meiner normalen Leine machen, oder?


    Du könntest hier quasi zwei Dinge parallel trainieren. Zum einen, dass Hundi von deinem Haus bis zum Wald an der kurzen Leine gehen und nah bei dir bleiben muss. Und zum anderen, dass der Freilauf bzw. die Schleppi ab einem bestimmten Punkt auf Kommando beginnt. Der Hund versteht das, wenn es konsequent durchgeführt wird.


    Ich habe das früher auch so gemacht, dass ich mit der kurzen Leine los bin, dann ab einer bestimmten Stelle die SL dran- und die 2m-Leine abgemacht habe. Hundi sollte dann noch ein paar Meter neben mir laufen, dann hab ich das Freilaufsignal gegeben. "Freilauf" war dann in diesem Fall die lange SL.


    Letztenendes kannst du es so machen, wie du willst. Aber bitte so, dass es deine Hündin versteht und verinnerlichen kann. Bei mir hat es sich so herauskristallisiert, dass ich die 5m SL mittlerweile zur allgemeinen Gassi-Leine nutze. Die 2er wird nur in der Stadt eingesetzt und die 15-20m SL ganz selten zum Training, zur Zeit der Leinenpflicht oder im Urlaub/Ausland, wenn ich Hundi nicht laufen lassen kann.


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    Manchmal muss ich 2 mal rufen wenn sie ohne Leine ist, manchmal könnt ich 40 mal rufen bis sie kommt.


    Wenn sie nach dem 2ten mal nicht kommt, würde ich sie "abholen", also zu ihr hingehen, sie kommentarlos anleinen und mitnehmen. Ohne Stress, Ärger oder Bestrafung. Sieh es als Feedback, dass dir sagt: Hundi ist noch nicht so weit :-)


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    Leider ist sie auf Leckerchen nicht so gallig, als dass man sie in jeder Situation damit locken könnte und ein motivierendes Zurufen, damit sie kommt, wenn sie da so steht und mich aus 10m Entfernung "anglotzt", funktioniert auch nur manchmal...


    Wie schon beschrieben kannst du versuchen rauszufinden, was sie ansonsten motiviert bzw. mit was du sie belohnen kannst. Bei den Leckerlies kann man kreativ sein und von Katzenfutter aus der Dose bis zu angebratenen Fleischstücken alles ausprobieren. Du musst die sogenannten "Superleckerlies" auch nicht auf ewig einsetzen, sondern nur in der Anfangszeit des Trainings, um es spannend zu halten und sie später ausschleichen, also langsam wieder abbauen.


    Das sie manchmal gar nicht reagiert kann übrigens auch daran liegen, dass sie einfach nicht gewohnt ist, auf irgendwen zu hören. Du schreibst ja, dass sie bisher nichts kennt. Sei geduldig und kreativ, irgendwann macht es bei ihr (bzw: euch) "klick" und es läuft. Ich hatte vor 3 Jahren genau so eine Hündin, kenne die Situation also ;-)

    Hallo ihr,


    ich war eine zeitlang nicht im Forum und lese daher mit großem Interesse, was in der Zwischenzeit in diesem Fred so alles passiert ist. Leider ist nicht jede Geschichte positiv :-/


    Am Anfang des Freds wurde ja schon ziemlich ausführlich beschrieben, wie man das "alleine bleiben" trainieren kann. Natürlich war das nur EINE Möglichkeit, an die Sache heranzugehen. Wenn ich die Ergebnisse so lese ist die interessantere Frage wohl eher: was tun, wenn gar nix klappt?


    Ich weiß nicht, ob ich es schon mal geschrieben habe, aber: das "alleine bleiben" fängt mit dem "zusammen sein" an! Wenn ihr nicht stressfrei gemeinsam in der Wohnung bleiben könnt, braucht ihr gar nicht erst versuchen, den Hund alleine zu lassen. Es wird fatal enden! Das heißt, ihr müsst es zuerst schaffen, dass euer Hund total entspannt ist, wenn ihr zusammen in der Wohnung seid. Hundi darf lernen, dass zu Hause die Ruhezone ist, dass nix passiert, dass er/sie keinerlei Aufgaben hat, außer zu schlafen und von saftigen Leckerlies zu träumen :-)


    Wenn das klappt, dann sind die Vorraussetzungen für das weitere Training Super. Wenn nicht, dann solltet ihr dort ansetzen und nicht schon beim "alleine bleiben" selber. Wenn das aber auch nicht klappt, dann könnt ihr versuchen, noch mehr Schritte "rückwärts" zu gehen und immer mehr in Frage stellen, bis hin zum ursprünglichen "ein mal eins". Es hängt alles zusammen und beeinflusst sich gegenseitig, so dass es durchaus sein kann, dass Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, miteinander verknüpft sind. Wie verhält sich Hundi beim Gassi gehen? Wie reagiert er/sie generell auf stressige Situationen? Kann er/sie Kommandos? Wenn ja, wie gut? Undundund...


    Wenn also scheinbar gar nichts mehr klappt, darf man versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen. Vielleicht sogar den Weg zum Hundetrainer anstreben, der die Gesamtsituation neutral beobachten und analysieren kann.


    Irgendwer hat sich beschwert, dass hier immer wieder von "Stress für den Hund" gesprochen wird und das es übertrieben wäre, weil andere Hunde ja auch Problemlos alleine bleiben würden. Hier müsste man sich erstmal die Frage stellen, was die Anderen denn anders machen, als man selber. Irgendeinen Grund muss es ja geben, warum der eine Hund alleine bleiben kann und der eigene nicht. Um sauber vergleichen zu können, müsste man das komplette Training, das Umfeld und die Hunde selber mit der eigenen Situation gegenüber stellen. Und selbst dann hat man keine Garantie. Hier darf man sich klar machen, dass jeder Hund individuell zu betrachten ist. Was bei dem einen funktioniert und sofort positiv anschlägt, bei einem anderen Hund länger dauert oder sogar total nach hinten los geht.


    Ich würde zudem sagen, dass "alleine bleiben" sehr viel mit Vertrauen dem Herrchen/Frauchen gegenüber zu tun hat. Manche Hunde fassen dieses Vertrauen schneller, manche langsamer. Genauso Strahlen manche Besitzer dieses Vertrauen aus, und manche eben nicht. Beides hat unmittelbar miteinander zu tun! "Vertrauen" kann man, so wie "Freundschaft" oder "Liebe", nicht trainieren, sondern es wächst mit der Zeit und hängt stark mit dem generellen Umgang und den gemeinsamen Erlebnissen zusammen.


    Bei einigen von euch stand oder steht ein Umzug an. Was ihr dazu wissen solltet ist, dass so ein Umzug dazu führen KÖNNTE, dass ihr mit dem Training von vorn beginnen, zumindest aber einige Trainingsschritte zurück gehen müsst! Seid also vorbereitet :-)
    Jeder Hund geht mit so einer Umstellung anders um, so dass ihr euch auch hier wieder individuell einstellen dürft. Klar wird jetzt wieder einer schreiben, dass man nicht so ein Theater um sein Tier machen und sich von ihm "diktieren" lassen sollte. Aber man darf Empathie zeigen und sich auf sein Hund einstellen, ihm sogar "Respekt" entgegen bringen. Für manche Hundebesitzer leider ein Unding.


    Was mich abschliessend noch sehr interessiert ist der Hund von Mittelfranke1982. Dem wurde ja ein Ultimatum gestellt, dass er bis Pfingsten funktionieren muss, da er sonst abgegeben werden sollte. Pfingsten ist vorbei... ist der Hund noch da?

    Bevor ich dir antworte möchte ich noch mal betonen, dass nichts was ich schreibe in irgendeiner weise persönlich gemeint ist. Es geht mir immer um die Sache selber und vor allem um den Hund. So ganz komme ich nicht umhin, Dinge beim Namen zu nennen und Klartext zu schreiben. Aber auch das ist immer sachlich gemeint und niemals als persönlicher Angriff.


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    Zappa, ist ja schön, dass du immer so ausführlich antwortest, aber ICH HABE BEREITS eine Trainerin, mit der ich übe und auch die Videos anschaue. Und ich hole mir jetzt auch keinen zweiten, nur weil die Tipps, die mir meine momentan gibt, nicht funktionieren. Jeder macht das eben anders und ich habe jetzt auch keine Lust auf 3 verschiedene Meinungen.


    Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Hundetrainer sind auch nur Menschen mit Stärken und Schwächen in ihren Kompetenzen. Wenn ein Trainer mit meinem Problem nicht weiter kommt, dann darf ich mir dafür einen anderen suchen. Das heisst nicht, dass deine jetzige Trainerin schlecht ist. Aber da ihre Tipps, wie du selber schreibst, nicht funktionieren, fänd ich es nur legitim, wenn du dir von anderer Stelle Rat holst.
    Damit meine ich nicht das Forum. Wir können hier auf Distanz immer nur an der Oberfläche kratzen. Wir lesen nur das, was die User uns schreiben und das ist leider niemals ganz objektiv und ungefiltert.


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    Anhand der Videos, auf denen Misha eben, nachdem sie nach 20 Minuten das Kaustängchen leer hat, 2-3 mal zur Tür geht und quietscht, sagt meine Trainerin, dass sie keinen allzu gestressten Eindruck macht und sie sich sicher noch umgewöhnen wird.


    Dann frage ich mich allerdings, warum du es selber als Problem siehst und dir hier Hilfe holst, wenn doch laut Deiner Trainerin alles ok ist?


    Was sagt sie zu den zerkauten Fußleisten und wie sieht ihr Trainingstipp dazu aus?
    Was ist ihre Meinung dazu, dass Misha nur noch bis Pfingsten Zeit hat, alles zu lernen und sie weggegeben wird, wenn sie es nicht kann? Hat sie einen Vorschlag, den Lernprozess zu beschleunigen?


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    Du schreibst ja auch immer so schön von Ursache und Symptom und ich muss an der Beziehung zu meinem Hund arbeiten. Das tue ich, wir haben seit September Einzelstunden. Was ist denn bitte deiner Meinung nach die Ursache ??? Vielleicht könntest du mal etwas konkreter werden.


    Nein, das kann ich leider nicht, ohne euch "in action" gesehen zu haben. Wie oben schon erwähnt, kenne ich dich und deinen Hund nur durch deine Postings. Vieles erklärst du genau; einiges kann man zwischen den Zeilen lesen. Aber um durch eine Symptombeschreibung auf das Problem schliessen zu können gehört mehr. Die Ursachen für Probleme eben manchmal an Stellen liegen, an denen man sie nicht vermutet.


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    Und zum Thema Stress: Was sind denn deiner Meinung nach Methoden, mit Stress umzugehen ??? Meine Trainerin hat mir geraten, den Alltag mit Misha so ruhig wie möglich zu gestalten, damit gar nicht erst Stress aufkommt. Und das mache ich auch.


    Es gibt ganz viele Arten von Stress bzw. Situationen, die Stress auslösen. Kombiniert man die mit dem Stressempfinden des Hundes und dem Verhalten des HH ergibt eine sehr hohe Anzahl an Trainingsmöglichkeiten. Daher kann ich auch hier sagen, dass man das nicht pauschalisieren kann.


    Wenn du dennoch nach Methoden fragst, dann würde ich sagen: Stressoren erkennen und diese vorerst komplett vermeiden. Den Hund langsam daran gewöhnen, stressige Situationen zu meistern. Dazu gehört ein gewisses Feingefühl, um zu erkennen, ab wann die Stresskurve des Hundes ansteigt. Wenn man das weiß, kann man sich in kleinen Stufen herantasten.
    Das Endziel ist nicht, dem Hund jeglichen Stress zu ersparen, sondern ihm beizubringen, damit umzugehen.


    Den Altag eines Hundes ruhig zu halten ist ein guter Anfang. Wie setzt du das um?


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    So, ich werde eigentlich nicht so schnell ungehalten, aber du machst mir grad größeren Stress als mein Freund.


    Wie gesagt sind meine Beiträge wirklich nicht böse gemeint sondern auf die Sache bezogen. Isch schwör! :-)

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    Ich bin zwar das "Alpha-Tier", da ich die ganze Zeit mit ihr verbringe und auch die Erziehung mache [...]


    Ich wiederhole es gerne noch mal: du bist NICHT das Alpha-Tier! Das gibt es nicht.


    Das dein Hund mittlerweile die Fußleisten anknabbert ist nicht lustig. Für dich nicht und vor allem für den Hund. Sie macht das nicht, um dich zu ärgern oder weil sie renovieren möchte. Sie steht unter enormen Stress und hoher Frustration und kann damit nicht umgehen.


    Wenn du nicht dringend etwas dagegen unternimmst, nimmt sie dir die gesamte Bude auseinander. Hol dir einen Trainer ins Haus, der dir Methoden zeigt, dem Hund dabei zu helfen, mit Stress umzugehen. Das Training für das "alleine bleiben" steht dabei ganz hinten auf der To-Do Liste. Du musst generell etwas im Umgang mit deinem Hund ändern, sonst trittst du auch weiterhin auf der Stelle.


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    Könnte da evtl ein Zusammenhang bestehen ??? Ich trau mich gar nicht, ihm das mit den Leisten zu sagen, da Misha bei ihm ja eh schon auf der Abschussliste steht. Und wie kann ich das Problem lösen?


    Dieses Verhalten ist ja nicht das eigentliche Problem, sondern nur das Symptom. Du musst also an der Ursache arbeiten, weil sich der Stress sonst verlagert. Was ich unbedingt machen würde ist deinen Freund darüber zu informieren, dass der Hund auf jeden Fall bleibt, egal wie lange die "Therapie" dauert. Diese Art unter Druck setzen durch deinem Freund kannst du doch nun wirklich nicht auch noch gebrauchen.


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    Zum Glück hast sie bisher die Türen in Ruhe gelassen, aber vielleicht ist das dann der nächste Schritt ??? Alle sagen immer, das Zertsören legt sich im Alter.


    Selbst wenn es sich im Alter legt hat der Hund bis dahin Stress, Stress, Stress. Und du die hohen Kosten für die Reparaturen. Das kann doch nicht die Lösung sein! Zudem legt es sich nicht, weil der Hund "zur Vernunft" kommt, sondern weil er lernt, dass ihn das nicht weiter bringt. Den Stress hat er aber trotzdem, hat aber keine Möglichkeit, ihn zu kompensieren: erlernte Hilflosigkeit.


    Wenn du an der Ursache des Problems nicht arbeitest, dann sind vielleicht wirklich demnächst die Türen dran. Haustüren, Zimmertüren, Schränke und die Küchenfronten. Das Sofa, die Kissen, Bett, Fernseher, Schreibtisch, Computer, Stühle, Pflanzen... alles, an dem der Hund versucht, seinen angestauten Frust abzubauen.


    Du musst jetzt dringend einen Trainer kontaktieren!

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    Irgendwie ein saublödes Thema, aber sagen wir mal der Ältere muss irgendwann eingeschläfert werden und soll dann im Garten begraben werden. Sollte man dann den anderen Hund noch kurz zu ihm lassen bevor man ihn beerdigt?


    Ich habe glücklicherweise noch keine eigenen Erfahrungen damit gemacht, habe aber darüber gelesen. Es wurde empfohlen, den hinterbliebenen Hunden die Möglichkeit zu geben, sich "zu verabschieden". Der in der Erzählung verstorbene Hund wurde in auf den Fußboden gelegt, so dass die anderen den Verlust auf ihre Art wahrnehmen konnten.


    Ich glaube, es war in "Das andere Ende der leine" bin mir aber nicht ganz sicher.