Beiträge von SoiDog

    Habe seit langer Zeit mal wieder hier hereingeguckt und gesehen, dass mehrere nette Kommentare zu unserer Frieda geschrieben worden sind. Ich werde ihr nachher berichten, dass sie weltweit Aufsehen als Alpaka verursacht. ;)

    Vielen Dank fuer Eure lieben Worte. Ich finde die meisten Hunde hier aussergewoehnlich schoen, das braucht gar keine weiteren Begruendungen.

    Gruss aus Bangkok
    Soidog

    Ich habe mit meiner Huendin Minnie ein Problem. Bei ihr wird die Haut an den Pfoten trocken und rissig und es muss sie furchtbar jucken, denn sie beisst sich manchmal blutig. Auch waechst kaum noch Fell nach durch die Knabberei. Die Haut an den Beinen bis hoch zur Brust ist rot. Allerdings ist das nicht das ganze Jahr so schlimm.

    Ich habe bei Minnie im letzten Jahr einen Allergietest machen lassen. Eigentlich laeuft das genau ab, wie uns Menschen. Ihr wurde an der Seite ein schoenes Rechteck rasiert und dort hat der Arzt dann mit einer Nadel die Haut angeritzt und verschiedene Fluessigkeiten aufgebracht, um verschiedene Allergien zu testen, z.B. Katzenhaar, Hausstaub, Gras, etc. Ist der Hund allergisch, bildet sich nach ein paar Minuten eine kleine Beule, die Haut schwillt an. Demnach ist Minnie gegen Gras allergisch. Der Test ist nicht schmerzhaft, Minnie hat es ruhig ueber sich ergehen lassen.

    Gras ist nun schwierig zu vermeiden. Von klein auf ist sie gewohnt, ihr Geschaeft im Gras zu verrichten. Auf hartem Boden macht sie nicht. Ansonst laeuft sie aber nicht durchs Gras, sie liegt lieber auf der Fussmatte vor der Tuer oder auf dem Beton der Einfahrt, nie im Gras. Es ist auch immer nur besonders schlimm, wenn es hier so heiss ist. Vielleicht hat sie auch eher eine Hitzeallergie. Ich bin etwas ratlos, was ich mit ihr machen soll. Staendig Cortison und Anti-Hystamin-Tabletten will ich ihr nicht geben, nur im auessersten Notfall. Wenn sie sehr viel knabbert, entzuendet sich manchmal die Haut an den Fuessen, dann kommen wir nicht drum herum. Im Moment spruehe ich sie jeden Morgen mit einem Anti-Juck-Spray ein und abends creme ich ihr die Fuesse sorgfaeltig ein, damit die Haut geschmeidig bleibt. Noch haelt es sich daher in Grenzen und ich hoffe auf die Regenzeit und kuehleres Wetter.

    Eine Desensibilisierung habe ich noch nicht durchfuehren lassen. Das waere noch die letzte Moeglichkeit.

    Gruss aus Bangkok
    Soidog

    Unsere Frieda hat einen Tick mit ihrem Fruehstueck. Morgens gibt es TroFu, weil es schnell gehen muss. Sie schaut dann ihren Napf ganz skeptisch an und schiebt diesen mit der Nase ein Stueck weiter. Dann taenzelt sie um den Napf herum und schiebt von der anderen Seite. So geht es ein paar Mal herum. Schliesslich stupst sie mit der Nase das TroFu an, drueckt ein paar Mal die Nase auf das Futter. Erst danach wird gefressen. Jedes Broeckchen wird einzeln mit spitzen Zaehnen aus dem Napf genommen und daneben gefressen. Es dauert schon eine Weile, bis sie fertig ist. Nachmittags macht sie das nie, da gibt es aber auch anderes Futter. :headbash: :headbash:

    Gruss aus Bangkok
    Soidog

    Ja, wir ! Alle drei hat mein Mann von der Strasse aufgesammelt.

    Er war eines Tages unterwegs, als ein Auto vor ihm eine Huendin ueberfahren hat. Der Fahrer hat natuerlich nicht angehalten, aber mein Mann wollte nachsehen, ob man noch etwas fuer die Huendin tun kann. Leider war sie sofort tot. Als er weiterfahren wollten, kamen aus einem Gebuesch an der Strasse vier winzige Welpen hervorgekrochen. Er hat die beiden Weibchen mitgenommen, die beiden Rueden haben andere Leute genommen. Das war vor ca. 7 Jahren. Seitdem bereichern die Zwillinge Minnie und Frieda unser Leben.

    Ca. 1,5 Jahre spaeter, er war gerade auf dem Nachhauseweg und hatte kurz angehalten, um zu telefonieren, fuhr ein Auto an ihm vorbei, die Tuer ging auf und es wurde ein Buendel herausgeworfen. Er hat sich noch geaergert, dass da Leute ihren Muell so entsorgen, aber da bewegte sich das kleine Etwas und ein kleiner, voellig verdatterter Hund sass auf dem Buergersteig. Er hat ihn natuerlich sofort mitgenommen. Das war Lucky, ein ca. 3 Monate alter Golden Retriever Mix. Nach anfaenglichen Schwierigkeiten sind alle 3 inzwischen gute Freunde geworden und wir sind sehr gluecklich mit unserer Dreierbande.

    Gruss aus Bangkok
    Soidog

    @ bittersweets - ja, es werden Hunde (Tiere) kastriert und das ist offensichtlich legitim. Getoetet werden darf nicht, auch keine Muecke oder Ameise. Aber wie das so ist mit der Religion, da halten sich natuerlich auch nicht alle dran. Bisweilen nimmt es bizarre Formen an. Ich kannte einen Hund, dem hat man mit einem Messer in den Kopf geschnitten. Die Stelle hat sich furchtbar entzuendet und man hat gewartet, dass er verendet. Aber keiner hat ihn aktiv getoetet.

    Uebrigens werden hier natuerlich auch Nutztiere geschlachtet, aber die Schlachter sind meist Muslime, keine Buddhisten.

    @ schara – ja, das ist eine Frage, die ich mir auch manchmal stelle. Meine beiden Soidogs habe ich als ganz winzige Babies aufgenommen. Sie sind es von Anfang an gewohnt, im Haus zu leben. Frieda liebt es drinnen zu sein, wenn die Klimaanlage an ist. Minnie hasst das. Sie will dann unbedingt raus. Ich denke, sie friert.

    Einen Welpen umzugewoehnen ist sicherlich einfacher, als einen erwachsenen Strassenhund. Aber auch das ist natuerlich nicht unmoeglich. Ich habe hier einen Hundekurs mitgemacht und viele Leute kennengelernt, die einen Strassenhund adoptiert haben, der sich wunderbar angepasst hat, an das Leben mit Menschen und in der Wohnung. Kommt sicherlich auf den Hund drauf an. Wie gesagt, die meisten Hunde sind recht sanftmuetig. Aber sicher kann man das nicht generalisieren und daher halte ich es fuer keine gute Idee, einen Hund aufzunehmen, den man nicht vorher persoenlich kennengelernt hat.
    ,
    Gruss aus Bangkok
    Soidog

    @ zamikimo – Du hast recht, das “duerfte” es nicht geben. Aber wir sind hier in Asien und nicht in Europa und da laeuft nicht alles so, wie wir mit unserer Sichtweise es gerne haetten.

    Diese Hundetransporte gibt es sicherlich schon laenger. Nur in den letzten Monaten sind sie vermehrt durch Presseberichte an die Oeffentlichkeit gebracht worden. Die westliche Hundewelt schreit auf, vor allem auch die hier lebenden Europaeer. Die meisten Thais (und es gibt auch hier mit Sicherheit viele echte Hundeliebhaber, die viel gute Arbeit leisten) sehen es eher pragmatisch. Der Hundefleischhandel ist ein gutes Geschaeft. Die Hunde werden von der Strasse weg gefangen, egal, ob sie nun herrenlos da herumlaufen oder ob es Haustiere sind, die jemandem gehoeren. Einkaufskosten gleich Null. Dann bezahlt man den LKW Fahrer und besticht den Grenzbeamten und macht einen feinen Profit. Die meisten Hunde sind Mischlinge, also haben sie auch keinen Wert. Im Gegensatz zu teuren, reinrassigen Hunden. Die landen eher nicht im Kochtopf.

    Nun gehen diese Geschichten, mit entsprechenden Bildern versehen, durch die Presse. Das Image von Thailand als paradiesisches Urlaubsland bekommt mal wieder einen Knacks. Da muessen die Behoerden dann notgedrungen handeln. Also wird eine Polizeistreife geschickt, die LKWs werden an der Grenze abgefangen. Aber auf so einem LKW sind ja nicht mal eben 20 oder 30 Hunde, sondern 300 – 400. Die Auffanglager an der Grenze sind schnell ueberfuellt. Also werden die Hunde weiter herumgekarrt. Keiner will sie wirklich haben. Die Gemeinden muessen fuer die Kosten selber aufkommen und sind auf Spenden dringend angewiesen. Das ganze spielt sich auch nicht um Bangkok herum ab, wo viele Auslaender sitzen, sondern in laendlichen Gegenden, wo die Leute selber nicht viel Geld haben (und doch geben). Aber es reicht eben hinten und vorne nicht. Es sind einfach zuviele Hunde auf einmal.

    Die Tiere zu erloesen, ist hier keine Option. Thailand ist ein buddhistisches Land, da darf kein Lebewesen getoetet werden und kein Tierarzt wird eine Spritze setzen. (Habe ich leider selbst erleben muessen mit einem Hund, der vom Auto ueberfahren wurde. Zum Glueck starb dieser noch auf dem TA-Tisch ohne allzu lange zu leiden).

    Insofern ist der Ansatz der Soidog Foundation nicht schlecht. Die Oeffentlichkeit muss aufmerksam gemacht werden. Vor allem mit Druck von aussen. Wenn das uebermaessige Vermehren von Hunden, sei es aus kommerziellen Gruenden (Haendler) oder aus purer Nachlaessigkeit/Unwissenheit (private Halter) eingedaemmt wird, wird die Situation besser werden. Aber das braucht Zeit.

    @ Manja – alles gute zum Nachwuchs. Vielleicht klappt es ja spaeter mal mit einem Besuch. Herzlich willkommen !