Ich wollte gestern schon schreiben, aber vor lauter Müdigkeit konnt ich die Buchstaben nicht mehr scharf sehen.
Also ja, ich gehe mit das gutes Reiten nicht schadet. Aber ich denke auch, dass neues Input ebenso wenig schadet.
Die Besitzerin longiert ihn zu 95% und ab und zu reitet sie mal. Reitunterricht nimmt sie nie, was ihre persönliche Entscheidung ist.
Laut Aussagen der Stallbetreiber fängt sie fast sofort an zu weinen, sobald er auch nur ein Ohr schief legt. Wenn ich ihr nicht irgendwann mal eine WhatsApp geschrieben hätte um mich kurz vorzustellen und damit sie meine Nummer für Eventualitäten hat, würden wir bis jetzt nicht im Kontakt stehen. Sie kommt meißt morgens oder ganz spät abends zu ihm, wie sie halt arbeiten muss.
Sie fragt immer mal ob er sich benommen hat und das war es. Wenn ich gefragt habe ob ich dieses oder jenes machen kann, kommt immer nur "ja mach ruhig".
Mein persönlicher Eindruck ist, dass ihn Zirkel laufen nervt. Meißt haut er da einen kurzen "Buckler" hin. Das kann man nicht mal als Buckler bezeichnen. Wenn ich kurz stimmlich sage, das ich das eine dumme Idee finde, bricht er sofort ab.
Und ja, wir reiten auf dem Platz im Reitunterricht und üben gewisse Dinge.
Bis auf einmal, der Tag des Schlurfens, zeigt er sich sehr fleißig und bemüht. Er versteht nicht immer was ich will, was sicher ein Mix aus fehlender Übung und schlechter Kommunikation ist. Deswegen nehm ich ja Unterricht. Man merkt ihm manchmal auch Aha-Momente an.
Weil er es gern mag und sich da total Mühe gibt, werden wir auch ein wenig über Stangen hüpfen.
Für mich ist Freiarbeit einfach noch mal eine Möglichkeit etwas Neues zu lernen, ihm neue Denkanstöße zu geben und unsere Kommunikation zu verbessern. Und ich mag es einfach mal ausprobieren.
Ich mein, der ist 10 Jahre alt und einfach nicht doof. Warum denn nicht?
Die Stallbetreiber sind in der kompletten Familie Westernreiter und Pferdemenschen. Der gesamte Umgang ist geprägt von "Gib deinem Pferd ein gutes Gefühl", was nicht heißt, dass es keine Regeln gibt, aber es ist schon pro Pferd.
Ich hab doch keine Turnierambitionen und bin eher solide Freizeitreiterin, aber so sinnfrei vor mich hin dümpeln mag ich auch nicht.
Ans Gelände trau ich mich mit ihm einfach noch nicht.
Ich will auch erst noch Flatterfolien und Regenschirme und so nen Kram üben.
Auch in der Erziehung hängt es an manchen Punkten. Ich bin bspw. kein Kratzbaum egal wie sehr es am Kopf juckt oder ich werde nicht beim Hufe auskratzen angegrabbelt und an meinem T-Shirt gezogen.
Und an der Aufstiegshilfe kann man nicht nur stehen bleiben, sondern auch warten bis er Reiter aufgestiegen ist.
Ich hoffe ihr versteht was ich sagen möchte.
Ich mag den kleinen Kerl und wenn wir uns zusammen was erarbeiten können, freut mich das sehr.
Gestern waren wir spazieren, weil die eh mit den Kids einen geführten "Ausritt" gemacht haben. "Nagelpflege" gab es auch noch und als er zurück zu seinem Paddock konnte, hat er sehr zufrieden mit sich geschnaubt.
Hoffentlich habe ich mich nicht um Kopf und Kragen geschrieben. Ich schau mir eure Links und Blogs mal an, sobald es draussen ungemütlich wird und hoffe, dass ich morgen zur Reitstunde kann.
Eines wollte ich noch sagen, ich will ihm durch die Freiarbeit auch die Möglichkeit geben sich mit mir auseinander zu setzen ohne das ich reite,putze oder führe.
Ganz Wendy-like eine freundschaftliche Basis aufbauen.