Beiträge von lotuselise

    Hier mal ungefähre Zahlen vom VDH: http://www.vdh.de/zahlen-zur-hundehaltung-und--zucht.html
    = Quelle:
    500.000 Welpen,
    400.000 in Deutschland,
    davon 265.000 Rassehunde, 135.000 Mischlinge
    100.000 Importiert
    davon 80.000 Rassehunde, 20.000 Mischlinge

    Damit wären 345.000 Welpen reinrassig und 155.000 Mischlinge.

    Das finde ich eine erstaunliche Zahlenkonstellation. Es wurden nur Welpen berücksichtigt.

    Die Hundepopulation in Deutschland ist angeblich seit einigen Jahren ziemlich konstant.

    Während ich es für möglich halte, dass bei den Welpen die Zahlen annähernd stimmen könnten, widerspricht das, was ich an älteren Tieren sehe, völlig diesem Verhältnis: eher weniger Rassehunde, eher mehr Mischlinge.

    Jetzt könnte man ja ganz gemein sein und folgende These in den Raum werfen um zu begründen warum es so viele Mischlinge gibt: die Leute passen nicht auf was ihre Rassehunde miteinander machen. :hust:

    Nur mal so nebenbei: die meisten Welpen dieser Hundefabriken sind reinrassige Welpen, von daher lohnt es sich nicht eine Mischling vs. reinrassig Diskussion anzufangen....

    Viel eher sollte man sich drüber Gedanken machen über z.B. den von mri verlinkten Transport von Slovenien nach Belgien, lauter reinrassige Hunde. Legal, Versandpapiere waren okay.

    Für wieviel Geld werden solche Welpen in den östlichen Ländern angeboten?
    Was kostet der Transport quer durch Europa?
    Zu welchem Preis werden diese reinrassigen Welpen dann in Belgien verkauft?
    Jeder Zwischenhändler verdient dran.

    http://www.tierheim-kronach.de/nachrichten/wa…ettich-belgien/

    Einfach nur gruselig...

    Zitat


    Damit schweifen wir entgültig vom Thema ab.
    Mit nem Kilo Koks oder ..... kannste zig Menschen vernichten, mit nem Kilo Hund nich.

    Vernichten oder nicht ist doch erstmal völlig egal. Es geht um Leute, die Sachen illegal anbieten, mit denen man schnelles Geld verdienen kann - und wie man die erreicht.

    Das, was ich geschrieben hat, gilt insbesondere für den Auslandshandel, und damit sind wir beim nächsten Problem: die Grenzen sind offen, wo hört Ausland auf und wo beginnt Inland?

    Zurück zu den Drogen. Wenn jemand seine eigenen drei Pflänzchen auf der Fensterbank wegraucht und an seine besten Kumpels ein paar Gramm verkauft - das ist für mich Lieschen Müller, die Nachbars Lumpi auf ihre Bella springen lässt.

    Dann gibt es Dealer, die verdienen dran - das ist für mich die Frau, die immer wieder verschiedene Welpen beliebter Rassen anbietet, die sie irgendwo her bezogen hat ohne Elterntiere vorweisen zu können.

    Und dann gibt es die dicken Fische, die betreiben riesige Plantagen oder eben eine Hundefarm. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in Deutschland passiert dürfte aufgrund der Gesetzeslage und der örtlichen Gegebenheiten eher unwahrscheinlich sein.

    Wenn der Einzelne angeblich so viel erreichen kann, warum haben wir die Probleme dann noch, wo ich weder ne Tüte rauche noch nen Vermehrerhund hab?

    Weil manche einfach denken es macht nichts aus. Weil es manchen einfach egal ist. Weil es Gefühlsregungen bei Menschen gibt, die zum Kauf führen.

    Wie sieht denn die Gesetzeslage dazu aus? Alles was innerhalb unseres Landes passiert ist legal, sieht man ja, es würde sich doch eher das Finanzamt um die Hundedealerin kümmern als der Tierschutz.
    Alles was hier kritisch wäre und im großen Stil organisiert ist, passiert im Ausland.

    Wenn mal einer hier geschnappt wird, was passiert dann?

    http://www.feuerwehrmagazin.de/presseblog/113…rungluckt-27549
    Aus dem Text: die Welpen sollten aus der Slowakei nach Belgien.

    http://www.abendblatt.de/vermischtes/ar…-Transport.html
    Aus dem Text: der Tiertransport war legal

    http://www.focus.de/panorama/welt/…aid_712217.html

    Aus dem Text: 92 Welpen von Ungarn auf dem Weg in die Niederlande...
    Sie landeten im örtlichen Tierheim: Schon jetzt kann sich das Tierheim „vor Anfragen kaum retten“, so eine Mitarbeiterin. Offenbar wollen viele Menschen einen der jungen Golden Retriever, Möpse, Beagle und Zwergpudel bei sich aufnehmen
    ...
    Fazit: die Leute, die sich dort einen Hund aus dem deutschen Tierschutz holen - bekommen einen Vermehrerhund.

    Ich versuch mal die Sache anders zu betrachten.

    Die Vermehrerei findet oft in Ländern statt, die nicht unseren Standard haben.
    Ich weiß nicht, ob es unbedingt um Geldgeilheit geht, oder einfach ums Geld verdienen.

    Nutztiere sind kompliziert geworden seit der EU, mit Hunden, das geht bei weitem einfacher.

    Ich will das nicht rechtfertigen. Aber andererseits beschäftigt mich ein Faktor schon seit längerem.
    Teilweise ist es verboten auf bestimmten Märkten Hunde anzubieten.
    Dann rückt die örtliche Polizei an, die Hundehändler verschwinden kurz - und sind nach dem Abrücken sofort wieder zur Stelle.

    Jetzt stellt sich für mich die Kernfrage. Nehmen wir mal den Drogenhandel. Da lässt man eher laufen, observiert - um letztendlich an die großen Fische zu gelangen.

    Beim Hundehandel hingegen schaffen es die Behörden nichtmal dem Welpenhändler nach Hause zu folgen und die Gebärmaschinen einzuziehen.

    WARUM?? Eigentlich ist das völlig unlogisch weil jeder, der bis drei zählen kann, weiß, dass die Welpen nicht vom HImmel fallen. Indirekt würde ich sogar von einer gewissen Toleranz sprechen, die da herrscht.

    WARUM? Weil Hunde sowieso Müll sind oder weil man weiß, dass der eine oder andere tatsächlich damit das Überleben der Familie sichert. Ich weiß es nicht.

    Oder ist es so, dass mit Absicht Überschuss produziert wird, der dann auf der Straße landet. Auf der einen Seite die schnellen Verkaufseinnahmen, auf der anderen lässt man die "Ladenhüter" auf die Straße - wo letztendlich u.U. Hundefänger entsprechende Prämien kassieren.

    Was ich nicht glaube ist, dass wir hier tatsächlich Dinge nachhaltig verändern können. Ich halte es eher für eine Boombranche. Vergleichbar mit den medizinischen Cannabisläden in Kalifornien.
    Wenn es nicht mehr geht, geht was anderes und wenn die Felle oder das Fleisch verkauft werden, was letztendlich noch übler wäre.

    Okay, zurück zur "Strategie", die wir ja irgendwo suchen, ich zumindest.

    Auf der einen Seite Hundekontakte zwischen Kleinhunden und Großhunden fördern, aber selbst wenn sie sich gut kennen kein Spiel zwischen ihnen zulassen.

    (Ausgenommen derer, die ein Kleinteil und einen Großhund zusammen haben - aber da nehm ich einfach mal an, dass sie wissen was sie erlauben, denn schließlich ist der Kleine genauso ihr Hund wie der Große)

    Anfangs, als Jogi den Thread mit diesem Titel eröffnet hat, dachte ich "auweia"...
    aber jetzt find ich ihn wirklich super -

    weil wir davon weg sind, wer Recht hat und wer nicht oder wer Schuld hat. Ein toter Hund ist ein toter Hund, ob aus Versehen, mit Absicht ist egal.

    Aber eins hat sich hier schon sehr klar herauskristallisiert: beide Parteien sind gefragt, man muss ein Bewusstsein dafür schaffen.

    1. dass es durchaus artgerecht sein kann, wenn ein Hund einen quietschend weglaufenden Mini als Beute versteht.
    2. dass der Mini eben nicht quietschend weglaufen sollte und als Beute angesehen werden könnte.

    Schön wäre, wenn man einen Artikel dazu zusammenstellen und veröffentlichen könnte.......
    2.

    Ich finds eigentlich super, dass man hier das Thema sachlich diskutieren kann.

    Klar gibt es einen Täter und ein Opfer - aber ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht.

    Corinna hat was ganz wichtiges gesagt: dem eigenen Hund beibringen nicht die quietschen-weglaufen-Variante zu wählen - und dieser Part trifft eindeutig die Kleinhundebesitzer.

    Nur, wie macht man das?

    Und klar kann man hier wieder sagen: der Großhundebesitzer muss eben seinen so gut erzogen haben, dass er stoppt und abbricht - aber dem muss man auch wieder entgegenhalten: wenn ich so einen kleinen Zwerg hab, will ich mich wirklich auf die anderen verlassen, unbekannte Fremde?

    Ist das allein nicht irgendwo fahrlässig? Das soll jetzt keinesfalls in die Richtung "selbst schuld" gehen. Beispiel dazu aus der Jugendarbeit der Polizei: der Satz: "stopp, ich will das nicht".
    Das ist ganz klar ein Ansatz um zu vermeiden ein Opfer zu werden.

    Ich fänd es eben schön, wenn auch die Kleinhundehalter sich hier zu Wort melden würden genau aus diesem Grund.

    Aber gar nichts zu tun ist ja auch irgendwie blöd - nur um den kleinen Jungen ins Gedächtnis zu rufen, der wahrscheinlich die Welt nicht mehr versteht.....

    Vielleicht würde der Schlüssel wirklich schon in der Welpenspielgruppe liegen - also das Spiel mehr zu regeln. Ob das funktioniert und anhält, keine Ahnung...