Zitatlotuselise
Ja klar tun wir das. Aber das tun wir in der ganzen Heimtierhaltung.
Sich darum Gedanken zu machen, ob ein Hund wohl 8 Std alleine bleiben kann, ob ein Geschirr oder ein Halsband besser ist, ob Rütter oder Milan besser sind, ob ein Münsterländer wohl bei mir glücklich werden kann obwohl ich nur 10 min am Tag rausgehe... ist alles Gequatsche auf hohem Niveau - denn es gibt immer Tiere (und Menschen), denen es um Lichtjahre schlechter geht als unseren, auch, wenn mein Münsterländer 8 Jahre nur an der Leine lebt und dann an Herzverfettung stirbt, weil er immer meine Sahnetorte mitisst.
Entweder will man sich um die Feinheiten des Hobbies 'Tierhaltung' austauschen, oder eben nicht. Und da ich es möchte (sonst wär ich nicht hier), äußere ich mich zu so elementaren Fragen.Natürlich kann ich mir vorstellen, in was für eine grässlichen Situation die alte Dame gewesen sein muss - vor allem mit einer Familie, die dann nicht mal den Hund auf eigene Kosten zum TA bringt sondern sie damit allein lässt. Ich bin nicht in dieser schlimmen Lage, deshalb erlaube ich mir die Hoffnung, dass ich dereinst so idealistisch sein und sagen kann "ich kann mich um meinen Freund nicht mehr kümmern, darum gebe ich ihn weiter an Menschen, die es können".
Da hast Du mich falsch verstanden. Mir ging es darum, dass Du aus Deinem Blickwinkel die Situation des Hundes als unerträglich wahrnimmst, die alte Dame eben aber unter Umständen nicht.
Weil ich eben glaube, dass sich einiges im Alter verschiebt. Man selbst wird unbeweglicher, wenn der Hund dann mit 10 Jahren auch lahmt, dann ist das eben "das Alter".
Schwer zu erklären...irgendwie. Vielleicht an einem Beispiel. Meine Uroma war immer super sauber, aber gegen Ende, da hat sie genauso geputzt wie immer, halt mit weniger Kraft und sie hat schlechter gesehen.
Es war definitiv dreckig für meine Begriffe - aber sie hat immer noch ihr Bestes gegeben, der Erfolg war eben schlechter.
So geht es mit vielen schleichenden Prozessen des Alters. Alleine wie lange es dauert, bis ältere Menschen einsehen, dass sie schwer hören oder schlecht sehen. Das zieht sich meist über Jahre hin - bis tatsächlich nichts mehr geht. In der Zwischenzeit richtet man sich das Leben so ein, dass es einigermaßen passt. Der Fernseher gröhlt, man liest mit der Lupe etc.
Wenn man jung ist, schüttelt man darüber mit dem Kopf.
Auch mit dem Essen. Meine Oma hat die Nachkriegszeit miterlebt. Ich hab das nie verstanden wie man sich vom Braten den Fettrand pur reinziehen kann, war für mich ekelig, drum weggeschnitten. Für sie ein Hochgenuss. Eben das Gegenteil von ner Zeit, wo sie Kartoffelschalen gegessen hat. Tja, und dann bekommt eben der Hund ein Stück vom Hauch von Luxus in Form eines Stückes Sahnetorte.
Mich macht das ganze Thema nachdenklich, auch weil alte Menschen ins Spiel kamen. Wenn wir dazu bereit wären unseren Konsum und unsere Bedürfnisse so weit herunterzuschrauben, wie diese Leute es konnten und teilweise immer noch können, dann bin ich fast davon überzeugt, dass selbst vom HartzIV-Satz hochwertiges Futter und Tierarztbesuche finanzierbar wären.
Das meinte ich mit "jammern auf hohem Niveau". Wenn wir davon sprechen uns einzuschränken, zu sparen etc.
dann sind wir immer noch meilenweit davon entfernt was die Alten unter Sparen verstehen.
z.B.
das Wasser von der Waschmaschine wird noch benutzt um den Boden zu putzen.
es reicht eine Kanne kaltes Wasser um sich komplett zu waschen.
Man wird auch von Graupensuppe satt.
Man kann sowohl Haare als auch Körper genauso gut ausschließlich mit Kernseife reinigen.
Fernsehen gibt es nur am Wochenende
Die Kleidung wird nach dem Tragen gelüftet und wieder in den Schrank gehängt - nicht in die Wäsche gesteckt,
Reis kocht man nur an und steckt ihn dann unter das Federbett.
In einem Badewasser badet die ganze Familie einmal in der Woche
und viele, viele Dinge mehr.