Ich habe ja auch zwei Hunde aus dem Auslandstierschutz. Zwei Ü-Eier, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Cleo, meine kleine Griechin, ist durch die ersten beiden Läufigkeiten fast zum Couchpotatoe verkommen - naja, wenn ich sie lassen würde Der Rückruf klappt bei ihr noch nicht, weshalb sie fast ausschließlich an der Schleppleine läuft. Trotzdem ist sie ohne zusätzliche körperliche Auslastung bestens bedient. An Regentagen würde sie es vorziehen, nur schnell auf die Wiese zum pieseln zu gehen, und vor 9 Uhr brauche ich sie gar nicht erst aus dem Bett schmeißen. Sie hat es gerne gemütlich, liebt es gekuschelt zu werden und ist was das angeht relativ leicht zufrieden zustellen.
Dann ist da Maja, mein Schäferhundmix aus Rumänien. Sie läuft jeden Tag 2,5 Stunden offline über Berge und Abhänge, kriecht durchs Unterholz und tobt mit anderen Hunden. Würde ich sie eine Woche lang nur an der Schleppleine spazieren führen, wäre sie nicht mehr zu bändigen. Sie würde mich mit Sicherheit absolut wahnsinnig machen Zum Glück sitzt der Gehorsam draußen so gut, dass dies nicht nötig ist. Ansonsten müsste ich aber definitiv mit ihr Fahrrad fahren und unter Umständen werde ich das auch so noch zusätzlich machen.
Die Beiden sind vom Alter her nur ein paar lächerliche Monate auseinander und trotzdem hat Maja den doppelten Bewegungsdrang. Aber damit musste ich rechnen, denn ich habe mich für ein Überraschungspaket aus dem Tierschutz entschieden.
Du wurdest auch überrascht und wenn Du nun nicht bereit bist, Mias Bewegungsdrang zu befriedigen, dann ist das ja okay, aber dann tue ihr den Gefallen und trenne Dich von ihr bzw. organisiere jemanden, der dies für Dich übernimmt. Die, auf deren Kosten das Ganze nämlich letzendlich geht, ist Mia
Was die Kondition angeht; ich muss sagen, ich war von Kind an immer gerne und viel draußen. Wir hatten schon immer Hunde und im Sommer hat man mich keine Minute in der Wohnung gesehen. Ich war es gewohnt, mich viel zu bewegen und dass ich dies mit meinen Hunden gemeinsam tun konnten, war einer der Gründe, weshalb ich ihre Gegenwart immer schon so sehr geschätzt habe. Mein Dino (der Hund, mit dem ich erwachsen geworden bin) wurde aber stolze 15 Jahre und die letzten 2-3 Jahre waren Pipirunden für ihn das höchste der Gefühle (er hatte leider auch Rückenprobleme). Er lag lieber im Garten oder auf der Couch, hat sich die Sonne auf den Pelz scheinen oder den Bauch kraulen lassen. Alleine machte das spazierengehen mir keinen Spaß, weshalb auch ich ziemlich eingerostet bin
Ich hatte Glück, weil meine Hunde ja als Welpen zu mir kamen und deswegen auch langsam erst ihren Bewegungsbedarf gesteigert haben. Aber am Anfang war ich auch öfter mal ko, das muss ich zugeben. Inzwischen bin ich aber wieder so in unserem Spazierrythmus drin, das mir wirklich etwas fehlt, wenn ich ihn mal ein paar Tage nicht beibehalten kann. Ich fühle mich dann selbst unausgelastet, weil ich so daran gewöhnt bin.
Was ich damit sagen will: Aller Anfang ist schwer. Aber man gewöhnt sich so schnell an körperliche Betätigung und Du wirst sehen, mit Hund macht es gleich doppelt so viel Spaß. Außerdem ist gerade Radfahren ein Sport, bei dem der Mensch sich verhältnismäßig wenig bewegen muss, um den Hund richtig ko zu kriegen. Entsprechend gering ist auch der Zeitaufwand. Und ein gebrauchtes Fahrrad bekommt man übrigens schon für 20-30 €.
Ich finde das wirklich machbar und wenn einem was an dem Hund liegt, dann tut man es doch auch gerne. Denn ein ausgepowerter Hund ist ein glücklicher Hund ist ein braver Hund