Auch beim Longierne hätte ich bei diesem Hund große Bedenken! Ich habe (hatte... früher eben...) ein sehr ähnliches Exemplar hier und dem hat Longieren, Obedience, Agility zu der Zeit absolut gar nicht gut getan. Dem ist schlichtweg die Sicherung durchgeknallt bei allem was mit Bewegung zu tun hatte, weil er eben schon grundsätzlich wahnsinnig empfänglich war für diese Reize.
Meine Trainerin damals hatte mir den Kopf gewaschen, sodass ich von heute auf morgen sämtliche Auslastung über den Haufen geworfen habe. Die Begründung war, dass ich nicht mehr aufholen werde, was ihn jetzt durchknallen lässt. Der Hund hat daraufhin erstmal Ruhe gelernt. Nicht zwanghaft, aber eben Ruhe, Entspannung. Später haben wir mit Mantrailing angefangen. Einfach weil er da die Umgebung noch wahrnimmt, aber sich dennoch auf eine Arbeit konzentrieren musste. Anfangs eine Katastrophe. Heute habe ich in Kombination mit keiner hochpushenden Auslastung und viel konsequenter Erziehung einen top Hund, der manchmal aufgeregt ist, sich aber immer zu benehmen weiß und nicht versehentlich anfängt zu tackern weil durchgeknallt. Später haben wir Zughundesport als zweites dazugenommen. Das hat ihm auch sehr gut getan.
Ich würde es bei solchen Hunden jederzeit wieder so machen. Wenn der Hund jetzt durchknallt und "drüber" ist wird man das später so schnell nicht mehr rausbekommen. Vom alltagstauglichen Hund kann man sich, meiner Meinung nach, dann irgendwann verabschieden. Solche Hunde haben mit dem alltäglichen Leben definitiv genug zu tun und Mantrailing (gute geführtes!) ist eine super Sache. Richtig gefordert reicht da auch einmal die Woche, wenn sonst sowieso noch viel Grunderziehung/Alltagstauglichkeit auf dem Plan steht. Man muss nicht immer auf biegen und brechen mehr und mehr machen. Das tut am Ende auch dem Hund nicht gut!