Beiträge von kaenguruh

    Ha, Bungee, klasse Thread! :gut:

    Ich habe hier einen Hundeopa hocken, der manchmal altersdebil aber garantiert immer schneedebil ist.

    Hundeopa ist ja ein Stubenhocker, wie er im Buche steht. Wehe ich komm zu früh mit der Leine, da dreht er sich um und schnarcht weiter und am Ende ziehe ich - fast schon tierschutzrelevant - den Opa durch die Straßen, haha.

    Kaum fiel der Schnee drückte sich der Hundeopa die Nase an der Terrasentür platt und fiepte. Hab ich noch NIE erlebt, dass der alte Brummelmotzbär sich so für was begeistern kann. Während er sonst nur unter Zwang in den Garten geht - wie das Schaf zu Schlächter trottend - stürzte er raus, rutschte auf den drei Stufen der Terrasse aus und platschte in den Garten. Da hat er angefangen sich von allen Seiten mit Schnee zu panieren, dabei zu grunzen und zu quieken ... ewig lange!!

    Irgendwann kamen sogar die Nachbarn raus und bestaunten den Hundeopa, der da im Garten abgeht. Wie schön, sagten sie, das so alte Hunde noch so viel Freude haben :ops:

    Er hat sich dann fünf Stunden ins Bett gelegt und einen totenähnlichen Schnarch gehabt (abgesehen vom infernalischen Schnarchen natürlich) um dann wieder an der Terrassentür zu stehen ...

    Ich muss Euch aber sagen, wenn Majestät befiehlt dass er nach draußen will, dann darf er. Wer weiß, wieviele Winter ihm noch bleiben. Wobei wenn man ihn so sieht ... im Sommer haben wir uns Gedanken gemacht, ob er noch ein paar Monate schafft ... also ... ich weiß ja nicht. Ich wurde gestern gefragt ob das noch ein "ganz Junger sei" :lol:

    Ich kann Dich verstehen und schließe mich den Worten von Susa an - Du musst eine Entscheidung für Euch treffen.

    Als unser Hund eingezogen ist, kam bei mir auch ganz viel hoch - obwohl sein Vorgänger bereits seit zehn Jahren tot war. Ich war mir ganz sicher, dass ich niemals ähnlich für ihn empfinden können würde, aber wir wollten ihm trotzdem ein Zuhause geben. Auch wenn man ein verstorbenes Tier mehr liebt(e), kann man in der Lage sein, einem neuem Lebewesen die nötige Zuneigung und Zuwendung entgegenzubringen. Man darf sich nicht unter Druck setzen, es ist okay, manche Lebewesen ganz besonders zu lieben.

    Als ich am zweiten Abend verzweifelt im Bett lag, weil ich nur noch an meinen Dicken denken konnte, habe ich mit mir vereinbart, dass es weitergehen muss.

    Heute bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob mir nicht all meine Tiere gleich viel bedeuten - die Lebenden, wie die Toten. Im Grunde ist es auch unerheblich, denn der neue Hund hat sich ganz langsam tief in unsere Herzen geschlichen. Wertigkeiten sind da unwichtig.

    Vielleicht gibst Du Dir ein bisschen Zeit, ein bisschen Ruhe ... um zu heilen. Vielleicht kannst Du dann zulassen, dass der neue Hund ein Recht auf eine ganz eigene Persönlichkeit hat :-) und auf seine ganz eigene Weise liebenswert ist.

    Zitat

    Also landen die Vermehrerwelpen irgendwie immer bei uns. Nur Vermehrer an sich werden gehasst (begründet) und Auslandshilfen werden gelobt (kann ich nicht ganz nachvollziehen - Hilfe im Ausland ja, aber Vermittlung nach hier: naja).

    Für mich gibt es nur einen gemeinsamen Konsens zwischen der Vermehrer-Problematik und dem Tierschutz: Der Mensch sollte mit Herz und Hirn wählen, woher sein vierbeiniger Partner stammen wird. Das kann der seriöse Tierschutz aber auch die seriöse Zucht sein - dazwischen gibt es für mich nicht viel.

    Zitat

    Viele Hunde aus dem Ausland werden hier vermittelt, tja und damit kommen die Leute dann auf einmal doch nicht zurecht, da sie nicht wissen, wie so ein Straßenhund tickt. Boms, der landet dann in Deutschland im Tierheim.
    Es ist ein Teufeslkreis.

    Mir ist keine seriöse Organisation bekannt, deren Hunde in einem deutschen Tierheim landen würden. In der Regel haben diese Organisationen ein sehr dichtes Netz aus Pflegestellen und nehmen die Hunde zurück.

    In den deutschen Tierheimen gibt es keine Konkurrenzsituation. Tatsächlich bemühen sich viele deutsche Tierheime um ertragreiche Patenschaften mit ausländischen Tierheimen oder Organisationen, um gezielt junge und süße Tiere nach Deutschland zu importieren - diese Tiere werden schnell vermittelt und helfen, das Leben von unvermittelbaren Tieren zu finanzieren.

    Wenn man sich den Tierheim-Alltag und die Statistiken der deutschen Tierheime ansieht, wird deutlich, dass es mehr als genug abnehmer für junge, hübsche und unkomplizierte Tiere gibt - egal ob sie aus dem Aus- oder Inland kommen.

    Was in deutschen Tierheimen abgegeben wird und zurückbleibt, das sind Hunde die man getrost als schwer zu vermitteln bezeichnen darf. Der zehnjährige Mischling mit Panikattacken braucht die Konkurrenz von jungen Hunden aus dem Ausland nicht fürchten - er ist kein unkomplizierter Familienhund und spricht in der Regel eine völlig andere Zielgruppe an. Vergleicht man die Profile von Hunden, die in Spanien abgegeben werden, mit Hunden, die in Deutschland abgegeben werden, spricht eben auch das eine deutliche Sprache.

    Unabhängig vom logischen Unterbau sollte man Tierschutz niemals nur regional, national oder artenspezifisch sehen. Tierschutz ist immer sinnvoll, wenn er denn mit Herz und Hirn betrieben wird.

    Liebe Grüße von Känguruh,
    die im gleichen Tierheim drei Patenhunde hat,
    zwei mit spanischem Migrationshintergrund und einen aggressiven Landsmann ohne Vermittlungschancen.

    Liebe Grüße auch von meinem Hund,
    der als spanischer Junghund über ein deutsches Tierheim vermittelt wurde und als alter, panischer Hund dorthin zurückkam. Nun lebt er bei uns und ist ein Muster für geglückte Integrationspolitik. Will sagen: Es gibt für jedes Töpfchen ein Deckelchen.

    Zitat

    kaenguruh, was meinst du mit dem Handling im Alltag?

    Wir haben damals beispielsweise ganz konkrete Hilfestellung bekommen, wie wir mit dem Hund unterwegs umgehen können. Sprich, wo ich den Hund laufen lasse, wo ich den Hund wie halte, wo ich wie Spannung aufbaue, wo ich mich wie hinstellen kann um einen besseren Stand zu haben, wie ich den Hund durch meinen Körper von Reizquellen abschotten kann, wie wir in Situationen reagieren können wenn der Hund eine Attacke startet. Aber auch ganz konkretes Training darin, den Hund um Reizquellen rumzuschiffen. Besseres Verständnis für seine Körpersprache zu entwickeln, wann ist er bereits unter Strom, wie baut sich das auf, wie kann das abgebrochen werden.


    In erster Linie bin ich in diesem Fall vom Veterinäramt schockiert. In der Regel ziehen die Halter von problematischen Hunden die Konsequenzen zu spät - es ist ja auch eher selten, dass überhaupt soviel Einsicht besteht wie in diesem Fall. Umso wichtiger ist es doch, dass zumindest das Veterinäramt durchgreift.

    Hier haben wir eine Halterin, deren Hund bereits eine erhebliche Anzahl an Beißvorfällen auf dem Konto hat und einen Veterinärsbeamten, der in der Stadt von einem Maulkorb abrät, weil dieser negativ auffällt. Ich finde das nicht nur befremdlich sondern fahrlässig. Entbindet den Halter nicht von der Pflicht zur Eigenständigkeit, aber in letzer Instanz sollte man sich zumindest auf das Veterinäramt verlassen können.

    Eine interessante Anregung, habe ich so noch nie drüber nachgedacht. Falls ich jemals einen Nicht-Senioren haben sollte, werde ich das bedenken.

    Herr Leon hat einen Mantel, den wir im letzten Winter regelmässig angezogen haben, da er durch die Zeit im Tierheim stressbedingt Haarausfall und kaum Muskeln hatte.

    In diesem Winter hängt der Mantel bislang nur an der Garderobe und kam noch nicht zum Einsatz. Herr Leon hat im letzten Jahr schöne Muskeln und ein sehr dichtes Winterfell ausbilden können. Wir waren richtig überrascht, dass unser Wollschaf im Winter sogar noch wolliger wird. Der Tierarzt meint, das ist definitiv ein nordisches Unterfell und da braucht man sich eigentlich keine Gedanken über Kälte zu machen.

    Der Mantel kommt an, falls Herr Leon doch mal ne halbe Stunde im Auto warten müsste, die Schonhaltung wegen der Arthrose stärker wird oder die Temperaturen unter -15° fallen sollten. In letztem Fall aber auch nur, weil er ja schon ein alter Opa mit Knochenaua ist.

    Ich denke damit fahren wir ganz gut :smile:

    Mein Dicker hatte auch mehrere Hunde auf dem Gewissen, allerdings nicht aus unserer gemeinsamen Zeit. Insofern kann ich die Geschichte ein bisschen nachfühlen.

    Wichtig ist, irgendwann eine Grenze zu ziehen und dem Hund einen Neuanfang zu ermöglichen.

    Wenn ein Hund im bestehenden Mensch-Hund-Team bereits sieben Hunde gebissen und einen weiteren Hund zudem tödlich verletzt hat, ist das schon ein erhebliches Problem und eigentlich so nicht mehr zu verantworten. Für mich impliziert das auch keine Wertung über Mensch oder Hund - manchmal gibt es Konstellationen, die funktionieren einfach nicht.

    Wichtig finde ich, wie gesagt, die Konsequenzen vor einer Stigmatisierung des Hundes zu ziehen - ihn nicht erst unvermittelbar werden zu lassen. In diesem Fall weiß ich nicht, wie die Chancen auf ein hundeerfahrenes Zuhause stehen. Ich schätze, nicht sonderlich gut.

    Bevor an ein Training auch nur zu denken ist, musst Du erstmal sicherstellen, dass Dein Hund keine Möglichkeit zu einem Biss mehr haben wird. Einerseits zum Schutz der anderen Tiere. Andererseits aber auch zum Schutz Deines Hundes, denn das Eis wird für ihn mit jedem weiteren Vorfall sehr, sehr dünn werden. Bitte bedenke das immer.

    Ich kenne den Umgang mit einer tickenden Zeitbombe und auch wenn es manchmal in der Seele schmerzt: konsequente Absicherung ist die einzige Lösung, auch im Sinne des Hundes.

    Ich würde diese Absicherung (die auf mannigfaltigen Ebenen geschehen muss) nicht selbst vornehmen, sondern mich von einem kompetenten Trainer, Tierarzt oder dem regionalen Tierschutz beraten lassen. Hierbei geht es nicht nur um einen Maulkorb, sondern auch ums Handling im Alltag - eben alles auf größtmögliche Sicherheit ausgelegt.

    Wenn das gewährleistet ist und fluppt, würde ich mir einen sehr, sehr, sehr guten Trainer suchen. Allerdings würde ich mich darauf einstellen, dass das eine Aufgabe wird, die Dich hundzeitlebens fordern wird. Wenn ein Tier bereits soviel Erfahrung in einer bewährten Lösung - hier ist es die Aggression hat - wird es ganz schwer werden ein Alternativverhalten zu etablieren. Nee, ich sollte es anders formulieren ... es kann ganz schwer werden. Und darauf sollte man sich auch einstellen.

    Wenn der geringste Zweifel besteht, das hundzeitlebens nicht durchziehen oder gewährleisten zu können, würde ich das Gespräch mit dem regionalen Tierschutz und dem Veterinäramt suchen und über eine Lösung sprechen.

    Also.

    Wer möchte kann noch bis zum Sonntag, den 5. Dezember, um ein Exemplar des Altenpfleger-Kalenders mitsteigern.

    Wir dürfen keinen eigenen Thread aufmachen, ich hoffe die Erwähnung hier am Rande geht in Ordnung. Solange wir nichts Gegenteiliges hören, können gerne auch alle Gebote hier gepostet werden.

    Am Montag wird der Zuschlag verteilt und der Kalender verschickt.

    Der Erlös geht zugunsten eines gehbehinderten Hundes - Schnecke - an das Tierheim unserer Patenhunde. Das Geld soll neue Reifen für ihren Rolli bezuschussen.

    Auf gehts!


    Gaby, Chris ... Euer Gebot hab ich ja, aber postet es doch auch gerne noch. Es wurde ja vielfach gesagt, dass öffentlich ein bisschen netter ist.

    Hier sind sie fertig:

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    Martina, siehst Du, das ist genau das, was mich schreckt :lol: ... ich hab Dir ja schonmal gesagt, ich würd nen Tyrannen großziehen. Ich finds aber toll, wenn man das kann.


    Übrigens möchte ich mal auf einen Umstand hinweisen, warum ich u.a. gerade dieses Tierheim unterstütze.

    Dies ist die Liste mit den Hunden, die bislang 2010 vermittelt wurden:
    http://www.tierheim-gelnhausen.de/html/hundev.html

    Gipsy, Louisa, Holger und Mazus sind davon ehemalige Patenhunde von mir. Wenn ihr Euch anschaut, was dort vermittelt wird - teils auch in hohem Alter oder mit Problemen - dann finde ich das schon eine wirkliche starke Leistung.

    :gut: