Beiträge von kaenguruh

    :ua_clap:

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    Irgendwie denken hier scheinbar einige, dass ich alle über einen Kamm schere, "nur" weil sie ihren Hund irgendwie vermenschlichen.
    Nein, tue ich eben nicht, mag aber wohl nicht jeder so raus lesen, wie ich es meine.

    Nö, für mich ist das eine ganz normale Diskussionskultur.

    Das ist doch eine Diskussion. In einer Diskussion bewerfen sich Menschen mit unterschiedlichen Meinungen mit Argumenten. Ob man den Anderen schließlich überzeugen kann, ist optional.

    Eine Diskussion ist allerdings nur zu führen, wenn man auf einer rationalen Ebene bleibt. Ich hatte im Eingangsposting erhebliche Probleme (sachlich, nicht emotional - ganz wichtig!) mit den vielen Pauschalisierungen und Rück-Implikationen, die aus meiner Sicht schlicht nicht zutreffend oder out-of-consens sind - da ich im letzten Post jeden einzelnen Punkt zitiert und kommentiert habe, bleibe ich hier allgemein.

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    Verena, wieso fehlt Dir das Bindungsglied?
    Die Fragestellung ist, würden sich vielleicht einige der Problemhundethreads in Luft auflösen, wenn man die Hunde nicht vermenschlichen würde.

    In einem Punkt sind sich doch Alle einig:
    Tölen brauchen Grenzen.

    Im von Dir gewählten Kontext kam dann Uneinigkeit bei der Fragestellung auf, wie man Grenzen definiert. Hier hat der letzte Absatz meines vorherigen Postings die größte Relevanz (der Imperativ ist selbstverständlich nur auf meine eigenen Beiträge bezogen, gel).

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    Irgendwie wird nur die Hälfte gelesen :/

    Woraus schließt Du das?

    Ich habe beispielsweise jeden Absatz des ersten Postings zitiert und konkret gegen-argumentiert.

    Wichtig finde ich, dass eine Diskussion sachlich bleibt und man die verschiedenen Argumente respektiert. Ich respektiere Deine Argumente völlig, möchte Dir aber meine konträren Argumente aufzeigen - so ist es geschehen. Aus gegenteiligen Meinungen kann man nicht rückschließen, dass nur die Hälfte gelesen wird oder (wie weiter oben geschrieben) absichtlich fehlinterpretiert wird. Das fände ich sehr schade für die Diskussionskultur und auch nicht sehr konstruktiv.

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    Denn die HH, die unter dieser Rubrik einen Thread aufmachen, sei es zum Alleinbleiben, Hund will nicht nicht spielen, Hund jagt, Hund macht sich zu dick im Bett, Hund bellt ständig und lässt sich nicht beruhigen etc.
    All diese HH haben ein Problem und das macht es wichtig und es sind keine Lappalien, wie ihr das gerade darstellt.

    Ich gebe Dir völlig Recht, das sind Probleme mit Hunden.

    Ich finde es super, dass es auch für diese kleinen Dinge einen Raum gibt. Ich selbst bin 26 und kann logischerweise nicht die Erfahrung haben, die einige User mitbringen - als ich mir nicht sicher war, wie ich die Bellerei vom Herrn Leon am Besten angehe, habe ich sehr gerne gefragt. Ich habe dafür heftig Kritik bekommen (nicht öffentlich), weil ich doch sonst so viel schreibe, da aber mit einer Bagatelle nicht klar komme - stimmt nicht, ich vertraue lediglich auf den Rat von Leuten, die teilweise schon den zweiten, dritten, vierten oder sogar fünften Hund gut durchs Hundeleben bringen.

    Hier sehe ich ein viel größeres Problem bei den genannten Threads: einfach mal einen Schritt zurücktreten und zuhören können :smile:

    Ich habe hier ganz viel gelernt und viel besser gemacht - von Dir, von Quebec, von Susa, von Leo, von Bentley, von Lieke, von Mounty, von La Bella Stella, von so Anderen noch ... und ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich mir da was abschaue.

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    Und ja, für mich ist dieses betüddeln, ständig knuddeln, etc. eben Vermenschlichen. Auch dieses "Gelaber" ich habe sie schon sooo lieb oder ich liebe sie doch auch und kann sie nicht aufgeben.
    Ja, ich empfinde das als Vermenschlichung und genau solche Sätze liest man immer wieder in den "Problemhunde"Threads.

    Ich finde es immer schön, wenn in einem Thread steht, dass man den Hund nicht aufgeben möchte. Kritischer sehe ich Threads, wo man den Hund negativ vermenschlicht. Bedeutet für mich:

    Hunde die angeblich ihre Menschen verarschen, Hunde die angeblich Dinge extra tun, Hunde die angeblich ihre Menschen dominieren und in eine eingemauerte Kellerzelle sperren wollen, Hunde die absichtlich mit Durchfall durchs Wohnzimmer spritzen ...

    ... und auch wenn ich das jetzt überspitzt dastelle, diese negative Vermenschlichung finde ich oft sehr präsent.

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    Bitte macht die Probleme von anderen Foris nicht so klein, denn das ist total unfair

    Mir kam es in Deinem Eingangspost genau umgekehrt vor :smile:

    Du hast impliziert, dass einige Probleme zu lösen wären, indem man die Hunde sinngemäß vom Thron schubst. Ich glaube nicht, dass es immer so einfach sein kann - und genau deshalb hatte ich das Problem mit den von Dir verwendeten Pauschalisierungen (siehe meinen ersten Post) und nicht mit Deiner grundsätzlichen Kernaussage :smile:

    Hunde brauchen Grenzen, hierin sind wir uns Alle einig.
    Nur über deren Definition lässt sich offensichtlich diskutieren.

    Immer noch zwiegespalten, aber ich versuchs mal - finde die Geschichte nämlich sehr interessant.

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    Die Liste könnte man wohl endlos weiterführen, aber ich lasse das mal als Beispiele stehen.

    Wo es Menschen gibt, wird es immer wieder Unzulänglichkeit geben - und keine Instanz, die zwischen Unzulänglichkeiten und angemessenem Verhalten entscheiden kann. In den gleichen Threads finde ich es oft schade, dass der Hund einfach nur funktionieren soll.

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    Viele hier wollen dem Hund keine Schmerzen zufügen, kein Meideverhalten erzeugen, den Hund nur mit viel Liebe usw. erziehen.
    Aber kommen nicht gerade dadurch erst so viele Probleme zustande.
    Das die Hunde mehr als Kinderersatz gesehen werden?
    Das die Hunde "geliebt" werden?
    Das die Hunde betüddelt werden?
    Das die Hunde nur noch "funktionieren" wenn sie ihr Leckerchen kriegen?

    Mir fehlt bei dieser These der gemeinsame Konsens, das Bindungsglied.

    Für mich ist es einfach richtig, meinen Hund möglichst nicht unter Druck zu setzen. Alles Andere wäre unecht, nicht ich. Mir ist kein Problem bekannt, welches uns daraus entstanden wäre. Aus einer möglichst druckfreien Erziehung entsteht nicht automatisch die Rückwärts-Implikation einer inkonsequenten Erziehung. Konsequenz unbedingt, Druck nur sehr bedingt.

    In den genannten Parametern sehe ich keine Rückschlussmöglichkeit auf eine Erziehung mit oder ohne Meideverhalten. Wer seinen Hund mit Meideverhalten erzieht, sieht ihn möglicherweise als Kinderersatz. Wer seinen Hund ohne Meideverhalten erzieht, tut das möglicherweise nicht - und umgekehrt.

    Hunde und Kinder nehmen in einer Familie ähnliche Rollen ein - das ist nun einmal so. In beiden Fällen handelt es sich um Schutzbefohlene, die (im Falle der Kinder für einen endlichen Zeitraum) nicht selbst für sich sorgen können - gesellschaftlich und / oder biologisch bedingt. Für mich impliziert das automatisch eine besondere Fürsorgepflicht. In allen anderen Belangen sind Hunde und Kinder kreuzverschieden, weshalb für mich auch ausschließlich die haarigen Vierbeiner in Frage kommen.

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    Einige wundern sich, warum ihr Hund ihnen draußen oder auch drinnen auf der Nase rumtanzt.

    Uh, da würde mich aber mal interessieren, ob das statistisch tatsächlich immer die vermenschlichten Hunde sind.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich gebe Dir durchaus Recht, dass man einen Hund auch in Liebe ersticken kann. Auch eine starke Vermenschlichung kann schließlich großen Druck bedeuten, keine Frage.

    Ich glaube lediglich nicht, dass die o.g. Parameter eine Rückwärts-Implikation zutreffen bzw. eine Aussage über Glück oder Unglück des Hundes treffen können. Zustimmen würde ich, wenn man allgemeiner die These in den Raum stellen würde: Wären unsere Hunde nicht zufriedener, wenn wir einen natürlicheren Umgang mit ihnen finden würden. Hier würde man nämlich vermeintlich positive wie negative Ausreißer mit ausklammern.

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    Wieso fällt es vielen so schwer, den Hund als das zu sehen, was er nun mal ist?
    Ein Tier, ein ehemals wildes Tier, dass sich in unseren Lebensraum einfügen lernen muss.
    Und das "muss" ist dabei ganz wichtig, denn ohne dies ist ein entspanntes Zusammenleben nicht möglich.

    Da gebe ich Dir völlig Recht.

    Der Hund ist aber auch ein Lebewesen - er fühlt, denkt und lebt. In seiner Eigenschaft als fühlendes Lebewesen hat er einen Wert - und diese Wertigkeit impliziert für mich Rechte. Ein Hund hat das Recht entsprechend seiner Bedürfnisse gehalten zu werden, soweit das möglich ist - das sagt Du mit Deiner Aussage ja auch. Ein Hund hat für mich aber auch das Recht auf Befindlichkeiten, Bedürfnissen, Macken und den Willen zur Selbstbestimmung. Da ich die Selbstbestimmung nur in extrem kleinen Dosierungen zulassen kann (gesellschaftliche Beschränkung des Lebensumfeldes) möchte ich ihm das zumindest im Kleinen - zu Hause - erlauben.

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    Da wird eine Ewigkeit rumgedoktert, wobei der Hund sich immer mehr verselbstständigt.

    Ich finde nicht, dass man das in dieser Form pauschalisieren kann oder sollte.

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    Da wird immer wieder auf die Vergangenheit hingewiesen, wie schlimm diese doch war, was das arme Tier alles erleiden musste und sich selbst ernähren musste.

    Hier musste ich laut lachen, weil ich mir vorstellte, wie Herr Leon mit einem Standmixer durch Spaniens Straßen streift - wegen der Zähne, ihr wisst schon. Verzeiht diese kleine Albernheit am Rande ;-)

    Die Vergangenheit eines Hundes ist in einigen Fällen ein maßgeblicher Bestandteil des Hundes. Wenn ich einen einfachen Sachverhalt aus unserem Leben beschreibe, ist es oftmals wichtig auch die Vorgeschichte zu erklären oder nochmals darauf hinzuweisen.

    Ich sehe Herrn Leon nicht als armen Hund - ganz und gar nicht. Ich sehe ihn allerdings als eine Art geöffneten Karton, indem seine Vergangenheit immer liegen wird. Wann immer ich den Karton ansehe oder gar beurteile, muss ich alle Bestandteile - vergangene wie gegenwärtige - zur Kenntnis nehmen um ein tatsächliches Bild des Kartons zu erhalten.

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    Was für einen "Problemhund" man doch aufgenommen hat, nach weiterem lesen kam der Hund mit ein paar Monaten ins Haus :roll:
    Natürlich gibt es die Hunde, die wirklich eine schlimme Vergangenheit hatten.
    Die durch Ängste extrem geprägt sind, die in Panik verfallen etc.
    Aber mir geht es eher um die, wo die Probleme hausgemacht sind bzw. sein könnten.

    Ja, hier sollte man sicherlich differenzieren können.

    Mit der Vergangenheit der Hunde verhält es sich für mich äquivalent zur Vergangenheit von uns Menschen. Wer nicht zufälligerweise eine Zeitmaschine im Keller hat, muss lernen, sich mit der Vergangenheit zu arrangieren - es schadet nie, sich damit auseinanderzusetzen und zu reflektieren, wo und wie man geprägt wurde. Am Wichtigsten aber ist, die Gegenwart nicht aus den Augen zu verlieren - jetzt arbeiten wir daran das unsere Hunde - trotz und wegen ihrer Vergangenheit - ein stressfreies und normales Hundeleben führen können, soweit möglich.

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    Wieso fällt es den Menschen noch immer so schwer, mal klare Ansagen zu verteilen, wenn was falsch ist?

    Ich finde nicht, dass sich ein Umgang der auf möglichst wenig Druck basiert und klare Ansagen wiedersprechen - überhaupt nicht.

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    Einige fragen sich, wieso "funktionieren" die Hunde von Obdachlosen oder Punkern so "prima"?

    Ich finde das ist eine Pauschalisierung, die man so nicht treffen kann und sollte. Es gibt Hunde von Obdachenlosen, die haben es gut. Es gibt Hunde von Obdachlosen, die haben es nicht so gut - wie bei den Menschen mit festem Wohnsitz eben auch.

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    Auf einem Seminar stelle die Referentin das mal klar dar. Die Hunde kriegen von Anfang an sehr klare Ansagen, was erlaubt ist und was nicht.
    Und nur so funktioniert es eben auch, dass diese Hunde im größten Trubel in der Stadt ohne Leine laufen können und entspannt bleiben.
    Es wird nicht an ihnen rumgetüddelt und es werden keine Leckerchen rein geschoben, sondern klare Grenzen gesetzt.

    Mich würde der statistische Evidenz dieser Pauschalisierung interessieren.

    Bibi, versteh mich nicht falsch, ich finde die Kernaussage nicht unrichtig. Probleme habe ich lediglich mit der Beweisführung - Menschen ohne festen Wohnsitz sind nicht das EL-DORADO für Hunde. Hunde werden auf der Straße ebenso mit Abhänigkeit, Alkoholismus und Gewalt konfrontiert - wie es eben auch bei Menschen mit festem Wohnsitz vorkommen kann.

    Statistisch gesehen leben auf der Straße die gleichen Menschen wie in Häusern und sie sind genauso fähig und unfähig zur Erziehung ihrer Hunde, genauso hart und sanft.

    Interpretiert man "Verwöhung" nicht mit einem Fixpunkt sondern relativ zum Lebensstandard des Halters, werden die glorifizierten Menschen-ohne-Wohnsitz-Halter auch zu ganz normalen Haltern: in Frankfurt kenne ich nicht wenige Menschen-ohne-Wohnsitz die ihrem Hund stets den Vorzug bei Speisen lassen. Eine Frau-ohne-Wohnsitz mit einem wundervollen Husky-Schäfimix beschenkte ich jeden Tag auf dem Arbeitsweg mit einem Frühstück - wenn sie am Abend davor kein Geld hatte, ging das Essen stets in den Hund.

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    Wieso ist es den Leuten lieber, dass sie über Monate hinter ihrem Hund hergezogen werden, wenn ein kleiner Kniff in die Seite oder ein kurzer Ruck an der Leine dem Hund klar macht, hey so nicht.

    In meinem Fall: weil es für mich einfach falsch ist, meinen Hund wegen Banalitäten in die Seite zu kneifen. Anders würde es sich verhalten, wenn er gerade Herrchen frisst.

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    Ich spreche nicht von Schmerzen zufügen, sondern von klaren Grenzen, so ja und so nicht.

    In meinem Fall: ich finde klare Grenzen gut aber völlig unabhängig von der ausführenden Methode. Kniffe oder Leinrucke sind nicht klarer als ein geflüstertes Abbruchkommando - nicht die Handlung macht eine Grenze deutlich sondern der damit verbundene Lerneffekt, der durch Timing und Konsequenz beeinflusst wird.


    Ich leg jetzt meine Hände in Warmwasser, ich glaube die sind tot ;)
    Tippkrampf.

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    Sie dürfen auch mal ihre 5 Minuten haben, aber eben nicht ständig ;)
    Und ich denke, soviel kann nicht falsch gelaufen sein, denn sie stören keine Mitmenschen und sogar meine Nachbarin, die riesige Angst vor Hunden hat, mag meine Beiden sehr gerne.

    Villa Hundebunt und kontrollierte Rücksichtnahme schließen sich ja aber gsd nicht aus :smile:

    Herr Leon muss trotzdem am Wegesrand absitzen, wenn Jogger oder Radfahrer kommen. Herr Leon darf andere Menschen natürlich nicht anspringen - wobei er das auch noch nie versucht hat. Ich steuere Herr Leon in vielen Alltagssituationen, gerade weil er eben nicht der sicherste Hund ist.

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    Ich bin auch ein Kontrollfreak, denn ich habe auch zwei große Hunde, wovon eine nicht unbedingt andere Hunde mag.
    Ich habe gerne die Kontrolle, bei der einen wegen ihrem Jagdtrieb und bei der Anderen wegen der Aggression.
    Sie werden mehr kontrolliert wie vielleicht andere Hunde, aber genau durch diese Kontrolle haben wir wirklich viel Ruhe.
    Sie hatten schon seit vielen Jahren keine Raufereien mit anderen Hunden, belästigen weder Jogger, Radfahrer noch Spaziergänger, bleiben am Rand stehen, wenn ich das sage und lassen Kinder vorbeirennen.

    Du hast natürlich völlig Recht, nur ist unsere Party ja keine explizite oder implizite Negation eines kontrollierten Lebens.

    Herr Leon belästigt keine Menschen - wir werden häufig drauf angesprochen, wie ruhig und ausgeglichen der alte Griesgram ist. Also, mal abgesehen von Leuten die unbefugt das Grundstück betreten - die belästigt er schon ;) aber das ist eine andere Geschichte.

    will sagen: grundsätzlich haben wir doch sehr ähnliche Vorstellungen - bei Dir ohne Hund-Mensch-Party bei mir mit Hund-Mensch-Party. Ich denke das ist völlig gleichberechtigt, solange die Hunde ausgeglichen sind.

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    Und ja, ich finde diesen Kontrollwahn gut, wenn es mehr von diesen HH geben würde, dann hätten wir HH nicht so eine schlechte Lobby bei den Nicht-HH Leuten.

    Wir haben aber keine schlechte Lobby, weil Herr Leon seinem Herrchen den Spekulatius vom Kopf apportiert ;)

    Wir haben eine schlechte Lobby, weil HH durch die Lande streifen, die ihren Hund an anderen Menschen hochhüpfen, die Straßen vollkacken, Menschen belästigen, Kinder und Jogger verbellen und Hundebegegnungen per se selbstregeln lassen.

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    Ich denke: Streß ist Streß und wenn es zu viel wird, sollte man was dagegen unternehmen. Mir ging es bei meinem Gedankengang auch viel weniger darum, was da beim Hund passiert, denn dessen Gedanken können wir nicht lesen. Mir ging es mehr darum, was MEINE Gedanken und Interpretationen im Großen und Ganzen in meinem Kopf anrichten. Werde ich nicht einiges an Hundeverhalten (fehl)interpretieren, wenn in meiner Grundeinstellung der Hund schon von vorneherein ein kontrollierendes maßregelndes dominantes rangbewußtes aufstrebendes Etwas ist?

    Würde ich Hunde so sehen, würde ich vermutlich nicht in einem Mensch-Hund-Team leben wollen. Ich persönlich bin ein Mensch, der tendenziell zu rational ist und dadurch erhebliche Probleme mit grenzenlosem Vertrauen hat. Den Lebewesen, mit denen ich selbstgewählt zusammenlebe, muss ich jedoch Vertrauen einräumen - dazu zählt auch, ihr Verhalten erstmal wohlwollend zu interpretieren :-)

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    (Kontrollwahn oder überdurchschnittliche Rücksichtnahme, um unter anderem mit gutem Beispiel voran zu gehen? was ich mir auch von anderen (nicht nur Hundehaltern, sondern insgesamt in unserer Gesellschaft) wünschen würde...)

    Ja, das wäre schön.

    ... denn auch wenn wir hier die Villa Hundebunt veranstalten, heißt das nicht, dass wir keine Rücksicht auf Mitmenschen mit und ohne Hund nehmen. Ich finde das wirklich sehr, sehr wichtig ...

    Jaaa, ich finde das auch toll.

    Wir toben auch gerne mal in der Wohnung ... Herr Leon kann beispielsweise auf und über Herrchen klettern, wenn ich den mit Spekulatius dekoriere. Herr Leon muss vorm Sofa absitzen und dann ruft Herrchen "Auuuuf, hols Dir" und der irre Spaß startet. Er hatte am Anfang einen Heidenrespekt vor Herrchen, den wir ihm so gut abtrainieren konnten :smile: ... klar, es möchte nicht jeder mit seinen Haaren als Spekulatius-Napf für seinen Hund dienen ... aber ein bisschen lustig darf man die ganze Geschichte mit der Hundehaltung doch sehen, oder?

    Für uns ist es auch leicht, weil Herr Leon mit so vielen Hemmnissen und Ängsten hier einzog. Hätten wir einen Welpen so erzogen, keine Ahnung, ob der uns nicht bereits in die Psychatrie eingeliefert hätte. Aber für DEN Hund passt das prima ... der kann endlich mal "frei" leben. Als er hier einzog war er ein richtiger Spießer und machte sich direkt ins Hemd, wenn mal was kaputt ging - es schien für ihn alles VERBOTEN zu sein. Wir mussten ihm dann klarmachen, dass es eigentlich nur ganz wenige Regeln gibt und er doch bitte aufhören soll, sich ständig so ete-petete zu verhalten. Herrchen hat ihm mühselig beigebracht, wie man Klorollen zerfetzt :smile: und Kartons zerstört.

    Ich bin froh, dass wir einen Hund haben, bei dem wir uns so viel Humor erlauben können ... ich möchte es nicht anders haben, ehrlich nicht.

    Ich möchte kein hörigen Hund, der tut was ich will.

    Interessanterweise ist es aber bei Herrn Leon so gewesen, dass er umso mehr auf uns hörte, desto wohler er sich hier fühlte und desto mehr Party wir veranstaltet haben.