Zitat
Ich hab den Hund jetzt erstmal ein paar Tage, demnächst soll ich anrufen, ob ich ihn behalten will oder nicht. Deswegen bin ich auch nicht gestresst, so nach dem Motto "oh nein, ich hab nen Haufen Geld bezahlt für ein Tier, dass mich zerfleischt" oder so
Wichtig finde ich, dass Du Dir in den kommenden Tagen darüber klar wirst, ob Du diesem Hund ein Heim auf Lebenszeit bieten kannst und willst.
Ich finde es toll, dass Du einem schwierigen Hund eine Chance geben willst. Es gilt nun zu prüfen, ob Du das auch schaffen kannst und willst. Einen schwierigen Hund ins Mensch-Hund-Team aufzunehmen, bedeutet immer auch fortwährende Arbeit, sehr viel Geduld und Ausdauer.
Ich würde vorläufig genau beobachten, wann der Hund schnappt und aus welcher Motivation heraus.
Grundsätzlich finde ich es wichtig, einen Hund von Anfang an innerhalb klarer Regeln leben zu lassen. Ich würde beispielsweise ab sofort verhindern, dass er aufs Bett kommt - das Bett zustellen, ihn mit der Hand leicht abblocken sofern ohne Beißgefahr möglich. Regeln geben Sicherheit und Sicherheit gibt oft den nötigen Rahmen, damit sich Warnschnapper etc. irgendwann legen können.
Ich habe damals übrigens sämtliche Schnapper und Beißversuche komplett ignoriert.
Ich habe, soweit möglich, diese Versuche abgeblockt - allerdings ohne ihn anzusehen, ohne sonst irgendwie darauf zu reagieren. Er schnappte nach mir, ich schob meinen Arm so, dass sein Kopf weggedreht wurde. Wir haben übrigens vom ersten Tag an versucht, sämtliche Drucksituationen zu vermeiden - bei uns gab es kein Schimpfen, kein Meckern und kein Nörgeln. In den ersten drei bis vier Wochen übrigens auch kein NEIN - das haben wir später erst nochmal richtig aufgebaut. Stattdessen habe ich unerwünschtes Verhalten sanft abgeblockt. Nicht aufs Sofa gelassen, aus der Küche geschoben oder den Eingang verstellt ... und erwünschtes Verhalten ... mann, da haben wir jedesmal ne echte Party gefeiert 
Überlege halt, ob Du damit leben kannst, dass er so ist wie er ist.
Vielleicht ändert er sich, vielleicht nicht.
Unsere Tierheimhunde sind oft Überraschungspakete und ich finde sie haben es verdient, dass man sie so lieben kann, wie sie sind - und die Geduld hat, sich mit ihren Eigenarten zu arrangieren. Heißt nicht, dass Du Dir jetzt wöchentlich den Arm tackern lassen sollst, gell. Nur, dass Du eben auch den Gedanken einkalkulierst, dass er immer ein Giftknöchelchen bleiben wird.
Ich wünsche Euch ganz viel Glück!
Welche Tipps haben Dir eigentlich die TH-Mitarbeiter zum Umgang gegeben?