Hiiiiieks !! ... so viele neue Seiten !! 
Ich finde die Worte von Andrea und Geli sehr schön - den Prozess des Sterbens wahrnehmen.
In unserer aufgeklärten Gesellschaft, die sich in einem Anfall von Wahnsinn als schlaue, schlaue Menschen (Homo sapiens sapiens) bezeichnet hat, entwickeln wir uns, insbesondere in den letzten hundert Jahren, emotional nicht unbedingt voran. Für unsere Vorfahren war der Tod aus Mangel von wissenschaftlichen Erkenntnissen eine kultische, spirituelle und metaphysische Angelegenheit - und damit gehörte er in ganz besonderer Weise zum Leben. Das größte Beispiel sind natürlich die alten Ägypter. Durch den Totenkult entstanden nicht nur Mumien und Totenstädte. Es ist davon auszugehen, dass die Menschen sich intensiv mit dem (eigenen) Tod beschäftigten - er gehörte dazu. Im Mittelalter war der Tod sowieso allgegenwärtig und im Barock entwickelte sich durch Kriege und Hungersnöte eine Sehnsucht nachdem körperlichen Verfall. In der Neuzeit gibt es den Tod nur noch hinter vorgehaltener Hand - vielleicht, weil wir ihn soweit zurückgedrängt haben. Man beschäftigt sich nicht mehr mit dem Tod, spricht nicht darüber, verdrängt ihn.
Besonders alte Menschen möchten sooft über ihren Tod und die Zeit davor und danach sprechen - aber es ist fast schon ein gesellschaftliches Dogma, dass man sie abfertigt. "Sag doch sowas nicht". Ja warum eigentlich nicht?
In den Romanen von Terry Pratchett (Fantasy) trinkt der Tod mit den Sterbenden ein letztes Tässchen Tee. Ich finde das ist eine schöne Metapher für die letzte Zeit im Leben. Man weiß (Mensch wie Tier, da bin ich mir sicher) der Tod wird kommen und bereitet sich darauf vor.
Als eine gute Freundin gestorben ist, habe ich persönlich einen sehr tröstlichen Gedanken entwickelt. Wir sterben und unser Körper zerfällt. Moleküle zerfallen und verbinden sich neu ... der Verwandlungsprozess beginnt, die Masse bleibt erhalten. Wir werden zu Erde, zu Nahrung ... irgendwann zu Nährboden und zu wer weiß was noch. Die elektromagnetischen Impulse die den Gedankenstrom im Hirn ermöglicht haben, bleiben nach dem Energieerhaltungssatz erhalten. Natürlich nicht als Gedanke, als Mensch oder Erinnerung ... aber wer weiß, wo und wie sie wirken werden. Es kann also niemals etwas VERLOREN gehen. Alles was es einmal gab, wird es immer geben.
Ich persönlich habe kein Problem damit, mein Tier mit Schmerzmitteln zu versorgen. Mir fällt auch kein Argument ein, welches dagegen spricht. Natürlich schädigen Schmerzmittel den Organismus. Allerdings ist mein Hund so alt, dass er an Alter und sonstigen Leiden sterben wird, bevor die Schmerzmittel ihn dahinraffen könnten - was eine Ironie. Ich würde mich aber auch dann für Schmerzmittel entscheiden, wenn sie seine Lebenszeit verkürzen würden.
Es ist selbstverständlich nicht natürlich, wenn ein Hund mit Schmerzmitteln behandelt wird - ist ja ein häufiges Argument. Andererseits ist es auch nicht natürlich, dass der Sterbeprozess beim Menschen nicht mit dem Verlust der letzten zweiten Zähne eingeleitet wird.
Ich finde es aber ebenso in Ordnung, wenn man auf Schmerzmittel verzichtet.
Ute, schön von Dir zu lesen. Ich kann es Dir gut nachfühlen. Ich hab zu Anfang ja auch gesagt, dass man es in den Augen des Hundes sieht. Vielleicht sind das auch alles nur Plattitüden von Leuten, für die Siechtum und Krankheit entschieden haben - dazu zähle auch ich. Die Tiere konnten und wollten nicht mehr, so wie Miss Rainstar es von ihrer Cookie schreibt. Was tun wenn der Hund aber noch fit ist ? Was tun wenn der Hund noch leben will ? Eine verammt schwierige Situation. Ich würde Dir so gerne helfen aber ich bin so sprachlos.
Geli, ich finde Dich überhaupt nicht überbesorgt !! Vielleicht lässt Du die vierbeinige Omi ja nochmal bei einem anderen TA ( Du sagst ja, dass er manches abwiegelt ... ) durchchecken. Und wenns nur ist, damit Du etwas beruhigter bist ?! Habt ihr denn ne Tierklinik in der Nähe ?
Miss Rainstar,
vielen vielen vielen Dank für das Kompliment. *riesigfreu*
Andrea, das hast Du so wunderschön geschrieben - das über den Sterbeprozess und das über die Angst. Du findest immer so tolle und passende Worte *sniff* ...
Wie geht es denn Lilly ? Ist Lilly noch bei Herrchen ? Ich war heute etwas grippig also nicht wundern, wenn ich was verpasst habe. Ich erinnere mich nur noch dunkel, dass auch Herrchen lieber jetzt nochmal das Milz-Thema aufwerfen wollte ?
Euer Grippe-Känguruh ohne Oink,
Verena