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Auch wenn sie wohl kaum noch mitliest, möchte ich hier öffentlich sagen, dass es mir für cereza sehr leid tut. Sowohl was das Kind als auch den Hund betrifft. Nur weil in einem anderen Beitrag steht, sie würde den Hund schnurstracks abgeben wenn er das Kind anfällt (was ich absolut nachvollziehbar finde), glaube ich noch lange nicht dass ihr diese Entscheidung leicht fällt. Sie bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Platz für den Hund zu finden, der Hund darf solange bei ihr bleiben (und es gibt mehr als genug Leute die den Hund einfach ins TH gegeben hätten oder gar ausgesetzt) und sie bittet sogar hier um Tips, mit sicherheit in dem Wissen dass es ausufert und sie sich persönliche Beleidigungen gefallen lassen muß.
Und oh Gott, sie hat ein Problem nicht in den Griff bekommen und zieht die Konsequenz daraus. Ich find das gut, Hunde wurden schon aus viel fadenscheinigeren Gründen abgegeben, ohne sich darüber Gedanken zu machen wohin sie kommen. Und ja, auf eine gewisse Weise muß ein Hund funktionieren. Das sollte eine der Eigenschaften von domestizierten Tieren sein. Nur weil es in Mode gekommen ist, den Hund gleichberechtigt zu behandeln und jedes Problem zu lösen, heißt das noch lange nicht dass das der Weisheit letzter Schluß für jeden ist.
cereza hat Interessenten abgelehnt, weil sie der Meinung war es sind die falschen Leute für den Hund. Wäre ihr der Hund so wahnsinnig egal, hätte sie das nicht gemacht, geschweige denn die Meute hier auf sich aufmerksam gemacht.
Wer weiß eigentlich, ob der Hund dazu erzogen werden könnte, mit Kindern umzugehen? Wer kennt die Veranlagung dieses Hundes? Warum wird immer davon ausgegangen jemand will/kann sich nicht darum kümmern? Man könnte doch auch mal versuchen von der anderen Seite dran zu gehen 
Das hast Du echt sehr schön geschrieben. Ich schließe mich dem gerne an.
Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass hier kritisch hinterfragt wird. Man muss bei manchen Themen mit berechtigtem Gegenwind und Kritik rechnen, was ich auch in Ordnung finde. Nicht in Ordnung finde ich, dass jegliche konstruktive Ansätze dann von seitenweise moralischen Maximen, die man stets vom Individuum auf das Kollektiv zu pressen versucht - was per se nicht geht, ethischen Dogmen und leichtfertigem Narzismus ("Mir würde das ja nie passieren" - glaub ich den meisten Usern sogar, ist aber trotzdem nicht hilfreich) erschlagen werden.
Was haben wir dann am Ende? Einen User, der sich beleidigen und beschimpfen lassen musste - wobei die Kritik sicher oft berechtigt und nur unterirdisch ausgedrückt war - und sich dadurch ggf. noch tiefer in sein Schneckenhaus zurückgezogen hat. Mal ehrlich, wenn ich etwas falsch mache, nehme ich die Kritik eher von jemandem an der sagt:
Hör mal, so gehts aber nicht! Ich erklär Dir was Du falsch machst und gebe Dir auch nen Tipp, wie ich vorgehen würde. Ist aber natürlich Deine Sache.
als von einem Menschen der sagt:
Hör mal, so gehts aber nicht! Ich erklär Dir auch nicht, was Du falsch gemacht hast, ich sage Dir lieber, dass mir das niemals passiert wäre! Weil Du in allen Punkten unzulänglich bist, wirst Du meine Tipps eh nicht umsetzen können.
Klar, das war jetzt übertrieben und es gab ja auch viel guten Rat. Ich schließ mich selbst auch nicht aus, ich finds auch sehr emotional und neige dazu - der arme Hund! - zu rufen. Ich denke das ist auch nicht falsch, es gab sicher viele Fehler. Nur sollte man einem Menschen, der Hilfe sucht und damit ja den ersten Weg zur Besserung sucht, nicht mit seinen Fehlern KO schlagen sondern ihm die Hand reichen.
Bibi, Trillian ... das haben auch schon ganz viele geschrieben.
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Sprecht übrigens mal mit einem Tierheim-Mitarbeiter. Die meisten Menschen, die ihre Babys bedroht sehen, machen wesentlich kürzeren Prozess mit den Hunden. Ist nicht richtig aber eine Tendenz, die man durchaus auch berücksichtigen sollte. Es ist gut, dass nachgefragt wird und der Hund "ordentlich" umziehen soll und sich nicht unversehens an der nächsten Autobahnraststätte wiederfindet oder mit seinem Körbchen am Tierheim-Zaun steht.