Zitat
Also mein Goldi Balou hat definitv eine Störung im Sozialverhalten aufgrund seiner Vergangenheit.
Da nervt es mich des Öfteren, dass alle ihre Hunde so auf ihn zupreschen lassen, weil er ja sicher der nette, liebe Goldi ist, der zu allen freundlich ist.
ICh muss sagen, er ist bei normalen Begegnungen nicht sonderlich unverträglich (würde sagen alles in einem normalen Rahmen), bei ihm bezieht sich das eher auf das Spielverhalten. Nie gelernt was richtig ist. Sobald sich sein Gegenüber unterwirft, geht er drauf, auch wenn das Gegenüber schreit, das "puscht" ihn fast noch mehr...
Ich hab dafür ja das "Griesgram" aufs K9 gepappt. Kann ich Dir wirklich nur empfehlen. Herr Leon ist ja auch ein Hund, den die Leute als knuffig-süß-ungefährlich einstufen und ihn angrabschen wollen oder ihre Hunde einfach anstürmen lassen. Es bremst jetzt doch mal der ein oder andere Mensch ab, wenn er das Schildchen liest ...
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Ich denke es spielen viele Faktoren eine Rolle.
Es gibt Hunderassen die in der langen Geschichte ihrer Zucht auf bestimmte Faktoren hin selektiert wurden - eine gewisse Schärfe, Unabhängigkeit oder Schutztrieb. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es dort Zusammenhänge gibt.
Nun machen uns ja aber nicht die Gene allein aus, sodass man Sozialisierung und Erziehung viel gut (aber auch falsch) machen kann.
Ich glaube die Verträglichkeit hängt von so vielen Faktoren ab, dass man sie nicht unbedingt auf bestimmte Rassen einschränken kann.
Wenn ich jetzt mal so die vielen Hunde im Tierheim vor meinem geistigen Auge abspule, dann waren - bitte nicht böse sein - häufig auch Mischlinge sehr unverträglich. Vielleicht, weil hier oft eben nicht nur die positiven Eigenschaften vererbt werden sondern oft brisante Mischungen entstehen. Mein Dicker rang zeitlebens mit den HSH-Anteilen, die auf den gemütlichen und gelassenen Bernhardiner krachten. In der Summe war der Dicke ein nicht ganz ausgeglichener Bernhardiner-Choleriker, dessen Vorleben die nötige Schärfe gab. Hier war nix mehr mit Sozialisierung, hier gab es nur noch Erziehung - das Fressen von Hunden schlicht verbieten. Es blieb immer das Rest-Risiko, was ist, wenn man mal nicht guckt.
Herr Leon ist schwierig, da er sich nach der Kastration leider auch sehr verändert hat. Wenn er es schon sonst nie ist, bei anderen Hunden ist er relativ souverän. Er lässt sich schonmal auf Hahnenkämpfe ein, aber ich denke das bleibt in einem halbwegs vernünftigen Rahmen. Problematisch sind eher Hündinnen, die konnte er noch nie leiden ... da geht er bei sehr aufdringlichen Damen schonmal vor. Hier greife ich auch eher ein als bei anderen Rüden.