Hallo,
ich habe ebenfalls seit drei Monaten eine Angsthündin zu Hause. Bei ihr ist mir allerdings die Vorgeschichte bekannt und ich weiß, dass sie massiv misshandelt wurde und dabei an einer Leine an einer Heizung angekettet war. Deshalb kann ich ihr Verhalten gut nachvollziehen.
Bei uns ist es noch ein langer Weg, aber ich kann ja schon mal erzählen was ich bisher gemacht habe.
Zu Hause habe ich eine Hütte und Jess liebt diese Hütte. Vom ersten Tag an war dies ihr persönlicher Rückzugsort. Wenn ich Besuch bekomme, dann schicke ich sie in die Hütte (vorher schlägt sie auch beim Klingeln an). Ich sage ihr das ganz ruhig. Es soll für sie keine Bestrafung sein sondern einfach ein Sicherheitsplatz und ich empfange die Besucher.
Wenn wir uns hingesetzt haben, dann rufe ich Jess zu mir und dann darf sie auch meinen Besuch kennenlernen. Dabei kann es aber passieren, dass sie wieder anfängt zu bellen dann rufe ich sie zu mir und sie geht wieder in ihre Hütte. So ist es insgesamt schon viel besser geworden.
Über Weihnachten war ich nun bei meinen Eltern, Großeltern usw. Also viele Menschen und vor allem Räume/Häuser die sie nicht kennt. Für diesen Fall habe ich ihr vorher in ihre Hütte eine Decke gelegt, die wir dann mitgenommen haben. Diese Decke war immer dabei und ich habe sie immer neben meinen Platz gelegt. Dort hat sie dann irgendwann sogar geschlafen. An ihrem Geschirr hatte sie die ganze Zeit eine 1m Leine, sodass ich sie bei mir führen konnte, wenn es notwendig war. Ansonsten hing die Leine einfach so auf dem Boden. Sie hat sich aber als sehr nützlich erwiesen.
So, dieser Text ist nun auch relativ lang geworden, aber ich hoffe, dir meine Art ein bisschen nähergebracht zu haben. Das ist sicherlich nicht für alle geeignet, aber bei mir klappt es ganz toll. Mittlerweile können wir Zug fahren, S-Bahn und so. Das ging anfangs alles überhaupt nicht. Ich habe auch ein wenig gebraucht bis ich die "Methode" gefunden hatte, die bei Jess funktioniert und auch praktisch umsetzbar ist.
Bei uns ist das einzige Problem, was noch nicht wirklich besser geworden ist, dass sie ein richtiger Leinenpöbler ist bei anderen Hunden. Da dreht sie ziemlich durch und ich bin an diesem Problem bisher leider gescheitert. Ohne Leine geht sie zu den anderen Hunden hin, bellt auch mal ein zwei mal, aber dann sind die ihr egal. Da muss ich mir noch Gedanken machen wie wir das am Besten in den Griff bekommen.
So, nun ist aber Schluss
Wenn noch Fragen sind, dann immer her damit und falls jemand einen Tipp wegen der Leinenpöblerin hat: ich bin für jeden Tipp offen 