Beiträge von Fusselflitz

    Naja, Moment, Maddin wertet ja gar nicht in diesem Kontext Lob und Strafe zueinander, sondern unterstreicht vielmehr die sachliche Egalität wenn es um den Effekt geht.

    Dass wir heutzutage mit Nachdruck auf positive Reize setzen hängt ja eher damit zusammen, dass die Wahrnehmung des Tieres eine andere ist.

    Immerhin sind Jahrzehntelang zehntausende von Schäferhunden mit Leinenruck, Teletakt und Üblerem auf Weltklasseniveau in Prüfungen gelaufen.. Der Effekt war ja da. Der Zweifel an der ganzen Sache nährt sich ja aus der Erkenntnis, dass ich dem Tier durch den Aufbau über Strafe in einer Weise negativ zusetze, die unnötig ist, weil wir heute wissen, dass derselbe Effekt auf positivem Weg erzielt werde kann - wenn´s richtig gemacht wird.

    Ich z.B. habe heute beim Anschaun von Prüfungen einen andren Maßstab als die Traditionsriege auf einem SV-Platz. Ich find es einfach nicht "vorzüglich", wenn ein Hund halbmeidig neben seinem Herrchen rumwieselt. Mein "Standard" ist der tanzende Mali, der vor lauter Gewedel bald aus der Kurve fliegt bei der Wendung ;)

    Hatte dann mal das fantastische Vergnügen, in einer Prüfung zwei DSH direkt hintereinander laufen zu sehen, einer negativ aufgebaut - Leinenruck - der ander über Futtertreiben. Sauber gelaufen sind beide, aber das Stichwort "freudig" wurde da sehr sehr deutlich..

    Och, glücklicherweise ist irrelevant, was ihr einzeln und subjektiv für richtig oder falsch haltet, für sowas haben wir ja Gesetze. Die regeln, vielleicht nicht umfassend, was richtig und falsch, aber sehr deutlich was ahndungswürdig ist und was nicht.

    Und im Nackenfell packen und runterdrücken wenn mein Hund grade im Begriff ist sich in einem Konflikt mit einem anderen Hund zu finden ist psychologisch derart daneben, dass ich mir nicht die Mühe mache auf irgendwelche "du bist ein Wattebauschwerfer"-Debatten einzugehn.

    Super gelöst. Hund kommt mit andrem Hund in Konflikt und wird daraufhin vollkommen überraschend vom eignen Frauchen angefallen und zwar ohne jedwede Warnung vorweg.
    :gut: :gut:

    Großes Kino.

    Zitat

    Bei den beiden Ausnahmen habe ich ihn mir dann gepackt und zwar im Nackenfell und kurz runtergedrückt. Nicht fest, nicht auf den Boden, aber bestimmt und ein gezischtes "lass das".

    Solltest du auf nem Spaziergang mal ner relativ großen, dunkelhaarigen Frau mit nem blonden Hund begegnen, lass son quatsch. Ich zeig sowas kompromisslos an.

    Meine darf Wuffzen, wenn sie angemacht wird. Heißt, ein "Wuffz" ist erlaubt. Ansonsten gehn wir ruhig und gelassen an pöbelnden Hunden vorbei und ignorieren sie zu Tode.

    Bei nicht-pöbelnden Hunden ist meine grundsätzlich erst mal aufgeregt bis begeistert, weswegen sie da ruhig bisschen auf der Leitung stehn darf. Wenn ich abrufe, gehn wir weiter. Wenn ich freigebe, kann sie schnüffeln und ggf. spielen gehn.

    Auf die Idee meinen Hund derart massiv zu Maßregeln, weil er sich quasi gegen einen pöbelnden Hund wehrt, würde mir im Leben nicht einfallen, grade wenn es ausschließlich reaktiv ist UND zudem bei 20 pöbelnden Hunden 2 mal vorkommt. Dann hatten just diese beiden halt irgendwas an sich. Vielleicht hatten just DIE wirklich Beschädigungsabsicht und im Gegensatz zu dir kann dein Hund das raushören?

    Ich kann mich an sowas aufziehen, die große "Frauchen regelt alles für dich, du hast nicht mit der Umwelt zu interagieren"-Tüte aufmachen und damit unterm Strich eine "Rangfolgefrage" draus - so wird´s oft genug verkauft. Dabei geht´s da um Vertrauen, nicht um irgendeine imaginäre Rangfolge. Deshalb glaubt mir mein Hund auch, wenn ich zu verstehn gebe, dass es egal ist und geht ruhig mit mir weiter.

    Mir persönlich kratzt es halt mitunter schon dezent am Nerv, wenn ständig die böden Hundeplätze Thema sind, auf denen die armen Hunde nur funktionieren sollen wie Maschinen und Bla und andrerseits wird dann reinen Familienhunden kein, aber auch kein Stück Eigenheit zugestanden aus Panik, man könnte damit irgendein Faß aufmachen, das am Ende wieder auf mein Lieblingswort mit D(ominanz) rausläuft..

    Zitat

    Mal eine Frage: was soll "positive Konditionierung" überhaupt sein? :???: Ich kenne Konditionierung klassisch und operant, ich kenne positive und negative Bestärkung und positive und negative Strafe - aber was ist positive oder negative Konditionierung? :hilfe:

    Bittesehr, dogforum - deutsch und deutsch - dogforum:

    positive Konditionierung = positive Bestärkung
    negative Konditionierung = positive Bestrafung

    In der extended version kämen dann noch

    Abbruchsignal = Range von Leinenruck über fliegende Gegenstände bis hin zu einem gehauchten "nichtdochwauzi"

    und

    Ablenken = kann von Futter/Beutetreiben über tatsächliches Ablenken bis hin zum positiven Bestärken eigentlich Alles meinen, was das Abbringen des Hundes von irgendeinem Handeln bewirken soll und NICHT in die Kategorie Abbruchsignal fällt


    Sonst noch Fragen? :headbash:

    bez. Auslastungsmissverständnis

    Keinen normalen Hund (bei Windhunden und Huskys ist´s ggf. anders) kann man mit Gassigehn auslasten, egal wie weit.

    Und grade Hunde, die clever sind, die für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden die nicht auf Rennen rauslaufen etc. brauchen Kopfarbeit um ausgelastet zu sein.

    Laufen ist für den Kopf nicht übermäßig anstrengend.. entsprechend kannst du mit denen Marathon laufen und trotzdem sind sie nicht ausgelastet.

    Zitat

    Ich denk der Hund wohnt im Zwinger ?

    Sie schläft, vor alle im Sommer, mitunter im Zwinger, weil´s ihr drinnen zu warm wird. Aber ansonsten ist der Hund im Hof/Garten oder drinnen, wenn wir nicht grad Gassi oder auf dem HuPla sind.


    Zitat

    Was der Hund dann aber nicht weiß ist, daß er nicht bellen soll ! Er lernt lediglich, daß du ihn manchmal streichelst und aufhörst, wenn er bellt. Warum sollte er das bellen lassen, wenn du 5 m weg stehst ?

    Also mal davon ausgehend, dass mein Hund, obwohl Mali, nicht der Einstein unter den Hunden per se ist, lernt sie - genau wie jeder andre Hund - ganz simpel das, was der Hund bei richtiger Konditionierung immer lernt. Reiz/Aktion = gutes Gefühl/Vorteil oder Reiz/Aktion = schlechtes Gefühl/Nachteil.

    Das ist auch der Grund dafür, dass auf überregionalen Wettkämpfen Hunde gute Plätze laufen, die mit Futter- [Ergänzung] oder Beutetreiben aufgebaut sind. Weil sie eben nicht bis an ihr Lebensende alles nur für Leckerchen machen, sondern weil die Verknüpfung zwischen Übung und positivem Ergebnis irgendwann so stark ist, dass man das Futter abbaut und es ohne funktioniert, weil der Hund gelernt hat, dass die Übung ein gutes Gefühl produziert.

    Der Hund hat ja grundsätzlich durchaus das Bestreben, sich gut mit mir zu stellen bzw. von mir gelobt zu werden, weil das was Gutes ist. Ich muss ihm nur vermittelt kriegen, dass Bellen bei Geräusch X doof ist und Still sein toll. Das kann ich, indem ich ihn Anschnauze, wenn er bellt - also auf negativem Weg. Oder ich lass ihn merken, wie toll ich´s finde, wenn er ruhig ist - also auf positivem Weg.

    Und grad beim Anschlagen ist immer das Problem, dass der Hund mich missverstehn kann und denkt, ich belle mit, wenn ich rummotz.

    Das is dieser Irrglaube, dass man das jedes Mal machen müsst, wenn der Nachbar heimkommt. So doof sind Hunde aber gar nicht. Die kapieren das auch, wenn mans meistens oder zumindest oft abtimen kann.

    Das ist dann halt mal für ein paar Tage etwas stressig, dann isses aber auch gut und der Hund meldet ungewöhnliche Dinge auf dem Grundstück/im Haus nach wie vor.

    Das war auch bei uns klar das Ziel, dass sie nach wie vor meldet, aber eben nicht den andren Mieter.

    Bei meiner hat´s anschlagen drinnen ein paar Tage gebraucht, bis wir´s hatten.
    Als sie zwischenzeitlich mal überlegt hat, auf die Klingel anzuschlagen, warens 10 Minuten.

    Is halt schön kontrollierbar, so ne Klingel.

    Aber wenn man sich da ein Wochenende lang konsequent dransetzt und dran arbeitet, isses imho auch gut.

    Ja nachdem ob sie schon auf die Schritte im Treppenhaus ansetzt, kann man da auch schön mit nem Assistenten üben. Sollte aber keiner aus dem direkten Umfeld sein, die Schritte erkennt der Hund i.d.R.

    ... na das riecht aber schon nach unausgelasteten Wuffzen...

    Hundeschule is ja lächerlich für nen cleveren Hund. Also meine würd nach ner klassischen Stunde in der Hundeschule dastehn und mich angucken nach dem Motto "Okay, nett, dein Verein da. Und was machen wir jetzt, damit ICH was zu tun hab?"

    Ja, mal im Ernst...

    Da is ein 9 Wochen alter(!!!) Welpe, der angeblich so schlimm drauf ist, dass man da unbedingt was gegen machen muss.

    Dann erzählen angeblich die Eltern, sie soll mit einer zusammengerollten Zeitung drohen.

    Jetzt erzählt angeblich die Kollegin, sie soll nen Maulkorb kaufen und quasi als Strafmaßnahme nutzen.

    Zwischenzeitlich tauchte mal die Frage auf, ob hundewelpe und eine andre Userin einen Doppelaccount hätten, weil scheinbar zweifelhaft wirr geantwortet wurde.

    [ICH KORRIGIERE]Die Userin ist angeblich 23 und arbeitstätig, tritt hier aber in einer Weise auf, die ich so undurchdacht auch von den 13-15jährigen die hier wegen ihres Ersthundes auftauchen noch nie erlebt habe.

    [UND FÜGE HINZU]
    Neben der Frage nach der Zeitung und dem Maulkorb, kam noch die Idee auf, dem Hund eine Pampers anzuziehen, weil er natürlich nicht stubenrein ist und sich häufig lösen muss...


    Da fällt mir das Glauben schon sehr schwer.