Beiträge von Fusselflitz

    Ich glaube, dass kein erfahrener führer von Herdenschutzhunden den man als kompetent bezeichnen könnte sich der Lächerlichkeit preisgeben würde, es so weit kommen zu lassen, dass sowas regelmäßig notwendig wird.

    Und genau das ist der Punkt, der mir so auf den Zeiger geht.

    Wieso "funktionieren" so viele Hunde einwandfrei, obwohl sie nicht so behandelt werden? Sind das alles Sofahunde ohne Charakter und ihr, nur ihr allein habt DIE Hunde zu Hause, "mit denen das nicht funktioniert" und die zwingend mit körperlichen Repressalien als normalem Bestandteil der Erziehung konfrontiert werden müssen?

    Wieso brauchen andre Leute die teils gezielt Problemhunde aufnehmen das nicht?

    Wie kommt sowas?

    Ist es da wirklich noch griffig, immer und immerzu drauf zu beharren, dass die andren was falsch machen, dass die andren alle Weicheier sind die keine Ahnung haben?

    Oder kriegen die´s vielleicht schlicht ohne auf die Reihe?
    Wäre das irgendwie denkbar? Dass es Leute gibt, die keine einfachen Hunde führen und TROTZDEM ohne solche Mittel auskommen?

    Zitat

    reicht auch ein 43kg Maremmano Abruzesse?
    und ein 42kg Anatoli?
    und 2 Akbash Hündinnen die dabei waren einen Terrier zu zerfleddern?


    Darf ich jetzt meine Kleine am Nackenfell/Ohren packen? Oder auf den Boden drücken? Nur weil ich das auch mit einem Herdi machen würde wenn ich müsste?

    Herzelein, du darfst was immer nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt bzw. alles, wobei du dich nicht erwischen lässt.

    So lang du keinen Wert drauf legst, dass ich das sinnvoll, kompetent, reif, erwachsen, intelligent oder gerechtfertigt finde, ist doch alles ponnyland :gut:

    Ich drösel mir das grade nur auf..

    Ein Beagle ist simpler zu beeindrucken als ein Kangal.
    Also packst du den Beagle im Nacken, einen Kangal würdest du aber nicht so packen, weil du weißt - oder ahnst - dass du damit bestenfalls nix erreichst, im blödesten Fall im Krankenhaus landest..

    Andere Frage: Was würdest du mit nem Kangal machen? Oder mit irgendeinem Hund, von dem du weißt, dass er das nicht einfach so hinnehmen würde, geschweigedenn sich beeindrucken lassen?

    Zitat


    Mein Hund ist aber kein Kangal, sondern ein Beagle und braucht eine andere Ansprache als ein Kangal. Und wenn der Kangal MEIN Hund wäre hätte würde ich da den Weg gehen den ich für richtig für uns beide halten würde. Ich hab keine Angst vor meinem eigenen Hund. Ich hab mich mit 12 Jahren von meinem Pflegehund beißen lassen, weil ich ganz bewußt dazwischen gegangen bin als er meinen Welpen attackiert hat. Und ich würde es jederzeit wieder tun. Und nein, der Biß galt nicht mir, ich hab ihm den Welpen unter der Schnauze weggezogen, darum hats mich getroffen.

    ...achso? Beagle sind schwere zu beeindrucken als Kangals?
    Oder wie?

    Wir müssen hier auch nicht auf der einen Rasse rumreiten,.. nehmen wir einen Owtscharka.. oder whatever..

    Ich find´s ganz beruhigend, dass es noch Hunde gibt - wenn auch nicht mehr viele - die nicht alles mit sich machen lassen.

    Erzähl doch mal genauer.

    Du hast den Kangal im Nacken gepackt und runter gedrückt bzw. weggeschoben und er hat das als Korrektur verstanden?

    Ja, aber wenn der 45kg Rüde auf einmal auf die Aktion eingeht und auf hündisch klären will ob du auch WIRKLICH die Hosen anhast, wird´s so ungemütlich...

    Es lebe die Doppelmoral.

    Für mich gibt´s da ne ganz simple Regel: Du hast nichts mit einem Hund anzustellen, dass du nicht auch ohne zu Zögern mit einem ausgewachsenen Herdenschutzhundrüden anstellen würdest.

    Warum just die?
    Weil das einige der wenigen Hunde sind, die nicht bis zum Erbrechen den Kopf einziehen und auf Teufel komm raus dem Herrchen ewig treu sind, egal welchen Mist der W.. anstellt.

    Insofern:

    Wer einem Kangal in den Nacken greifen würde, wenn er sich nicht benimmt, der soll es bitte auch mit seinem Pudel tun.

    Wer das nicht täte, der nutzt beim Pudel einfach nur seine körperliche Überlegenheit aus.

    Und das ist armseelig.

    Zitat

    ich finde es schon wichtig, dass mein hund im freilauf auf mich reagiert, ohne dass ich mich zum affen machen muss (das ist bei meinem hund sowieso eher kontraproduktiv). Der Freilauf ist freizeit. Er soll in Ruhe schnüffeln dürfen und markieren. Da ich die Kommunikation mit Körpersprache an sich sehr interessant finde, muss es doch auch möglich sein, seinen hund mit körpersprache einzuladen. =)

    menschen sind keine hunde, ich weiss, aber hunde untereinander locken auch net mit leckerchen, wenn der andere kommen soll =)

    als motivatinsmittel benutze ich in der ausbildung gern lecker und spielzeug. wenn mein hund ein kommando gut ausführt oder auf meinem ruf kommt, lasse ich schon etwas dafür springen ;)

    mir geht es halt um diese zwischenmenschliche hund- mensch kommunikation.

    Von Locken spricht kein Mensch.

    Ich kann mich nur immer wieder wiederholen:
    Es gibt einen kardinalen Unterschied zwischen mit Futter locken und Futterführen bzw. Konditionieren mit Futter.

    Gegenfrage:
    In welcher Situation würde ein Hund einem andren Hund kommunizieren sollen oder wollen, dass er sofort, direkt und am besten noch "ins Fuß" herankommt? Warum? For what?

    Da fehlt mir der Quergedanke, dass ein Hund dem andren Hund keine Anweisungen erteilt. Erstrecht nicht auf Distanz. Dazu gibt´s auch keinen Grund. Der eine Hund läuft dem Rudel nach, wenn das aufbricht.

    Würde heißen: Schlicht weggehn. Hund kommt dann.

    Ein Hund läuft z.B. dann zu einem angeschlossenen Hund hin, wenn der angegriffen wird, um den zu verteidigen. Aber nicht, weil der angegriffene Hund explizit diesen einen Hund "zu Hilfe ruft", sondern weil da eine Attacke läuft und der Hund auf diese Attacke reagiert.

    Oder wenn ein andrer Hund etwas fressbares gefunden hat.
    Aber nicht, wegen dem andren Hund, sondern weil er auch was abhaben will.

    etc.

    Bez. der Pferdepostings:

    Pferde kommunizieren auch nur zu einem Bruchteil über Lautäußerungen.

    Hunde deutlich stärker.

    Wieso sollte man sowas übertragen wollen?
    Da muss man sich dann aber schon im Klaren drüber sein, dass es für das Pferd artangelehnt ist - nicht für den Hund... und insofern fast schon in die Kategorie "Tricks" gehört, finde ich.

    In die Hocke gehn, Arme ausbreiten und ein begeistertes Gesicht machen?

    :lol:

    Tschuldige..

    Körpersprache als zusätzliches Mittel wende ich an und finde ich nur artgerecht - immerhin tun sich Hunde mit Gesten viel leichter als mit Worten.. aber ich habe nicht den Anspruch, es komplett körpersprachlich zu machen in dem Ausmaß, das du beschreibst, weil ich´s meinem Hund einfach auch nicht unsinnig schwer machen will.

    Das da übrigens

    Zitat

    was ich auch gut finde, dass der hund erlerntes auch ohne lecker ausführen soll und sich am halter orientiert, was auch eines meiner ziele in der erziehung meines hundes ist.

    Es gibt genau einen Weg einen Hund zu einer Handlung zu bringen. Und der ist Motivation. Was hat der Hund davon, so zu handeln?
    Und da gibts dann zwei Grundwege.
    1. er hat davon

    - ein Leckerlie
    - ein Spielie
    - meine Begeisterung
    - irgendwas sonstwie positiv verknüpftes

    2. er hat davon

    - keine Schmerzen
    - keine Bedrohung
    - keine wie auch immer geartete Bestrafung


    Wie du deinen Hund erziehst ist grundsätzlich deine Entscheidung, aber komplett ohne Lecker, Spielzeug oder jedwede entsprechende "externe" Motivation bedeutet automatisch, dass der Hund über "wenn ich X mache, werde ich nicht bestraft" lernt.

    Und das wär für mich keine hinnehmbare Basis.