Beiträge von Sundri

    Ja, das hab ich auch gelernt, aber aus meinen eigenen Beobachtungen weiß ich, das Vögel Reviere haben und Einzugsgebiete und das sie wissen, wo ihre Futterstellen sind.

    Mir leuchtet es total ein, das sie bereits in halbwegs guten Zeiten an Futterstellen gewöhnt werden sollten, damit sie bei geschlossenen Schneedecken keine langen Suchen unternehmen müssen, die ihnen Energie rauben und sie schwächen.

    Ich weiß aus vielen Gesprächen, das diejenigen die bei den ersten Frösten mit dem Füttern beginnen, im Schnitt weit mehr Vögel am Haus haben, als diejenigen, die nur in akuter Notzeit helfen.

    Sundri

    Moin,

    ein Hund, der eine Aufgabe hat, erfährt meist auch Wertschätzung - ich finde Tiere mit Aufgabe sind ein guter Ansatz.

    Ohne diesen dürfte es keine Therapiehunde, keine Behindertenbegleithunde oder auch Blindenhunde geben, denn sie sind, so sehr sie geliebt werden, eben auch Gebrauchshunde.

    Und, wenn ein Hund jemandem vor dem letzten Totalabsturz bewahrt, ist er - für mich - eben auch ein Therapiehund. Das sehe ich ganz einfach.

    Egal ob alte Leute, denen ihr Hund das letzte Stück Lebensfreude bietet oder Obdachlos, wer in der Lage ist, sich um ein Tier zu kümmern, der darf auch. Und das letzte Stück Halt im Leben - was für eine Aufgabe!

    Sundri

    P.S. mal eine kleine Geschichte aus meinem Alltag. Ich betreue als Patin eine Flüchtlingsfamilie aus dem Irak, neulich haben wir über Essen gesprochen und ich habe erzählt, das es in DE viele Vegetarier gibt (für Veganer reichen unsere beiderseitigen Sprachkenntnisse nicht aus). Reaktion? Völliges, absolut völliges Unverständnis.... warum? Kein Begreifen.... nein, das gäbe es zu Hause nicht. Und mir kam der Gedanke, das unsere ganzen Gedanken über Ernährung und die vielen Richtungen vielleicht, vielleicht einfach nur ein Luxusproblem sind? Weil wir es können?
    Oder aus Langeweile? Weil wir sonst nichts wirkliches haben, was uns Sinn und Halt gibt?
    Oh und bitte, wer darüber jetzt disskutieren möchte, der soll bitte einen eigenen Thrad aufmachen.
    Ich jedenfalls, denke darüber nach.... über die Problematik und auch über diesen Schmarrn, das manche Leuts ihre Hunde besser ernähren als sich selbst, am Ende eben auch, weil sie es können.

    @ Fusselnase,

    ehrlich? Ich weiß es nicht..... bei uns im Verein ist es so, dass die Hunde immer uns gehören und wir jederzeit berechtigt wären, sie wieder an uns zu nehmen, wenn es ihnen nicht gut geht.

    Faktisch jedenfalls - das bedeutet, es gibt eine Nachkontrolle, eventuell eine zweite - ab da verliert sich auch die Spur der Hunde.... ich sag zwar immer dazu, "wenn was passiert, ich nehm ihn dann in Pflege" - aber was die Betreffenden daraus machen? Darauf hab ich keinen Einfluss.

    Und nein, ich würde einem Obdachlosen nur einen Hund geben, wenn ich ihn kenne - und die aus "meiner" Stadt bzw. aus meinem Umfeld die sehe ich ja öfter.

    Ein guter Freund von mir arbeitet in der Bahnhofsmission einer großen Stadt, der kennt auch viele ganz persönlich. Und, Obdachlos muss eben auch nicht immer ungepflegt bedeuten oder Trinker oder oder.... ich kenn da auch ganz andere, solche, die freiwillig so leben.

    Einen hab ich mehrere Sommer lang regelmässig getroffen, er arbeitete im Winter an den Skiliften und war im Sommer auf Trebe, ein sehr kluger Mann, aber eben abseits von dem, was wir als "Leben" bezeichnen. Ihm würde ich sofort jeden Hund vermitteln. Wir haben immer einmal im Sommer zusammen eine Cola getrunken und geplaudert, als ich meinen Job wechselte - war es dann vorbei mit diesen Treffen. Er war ein ungewöhnlicher Mensch.

    Sundri

    P.S. so ein Patenschaftsprojekt ist eine coole Idee und sicher umsetzbar - warum nicht? Man muss nur wissen, dass die meisten Obdachlosen es eben auch "allein" schaffen wollen. Aber hin und wieder gelingt es auch, grad über ein Tier - das sie mehr wollen vom Leben, für das Tier und durch dieses den Absprung von der Strasse schaffen - es gibt viele Wege.

    Erkundige Dich doch mal bei den Tierambulanzen, die es in größeren Städten für dies Klientel gibt?

    Moin,

    ich hab meine Häuschen von Vivara gekauft und das waren immer welche zum aufhängen.... sie sind meist so gestaltet, das es Klettertieren echt schwer fällt, über das Dach hinein zu kommen.

    Das Jetzige, das große unförmige - steht auf einem Metallrohr, relativ hoch, gut 1.50 mtr. Da kann nichts rauf, weder Maus noch Ratte noch anderes Getier. Und runter auch nicht, weil es zwar in der Nähe von Hecken und Gebüsch steht, aber ansich frei.

    Vielleicht ist ein wirklich glatter Metallständer einer gute Idee?

    Sundri

    Es ist wohl ein kontorverses Thema und vielleicht, am Ende eine Glaubensfrage.

    Die Natur um uns herum ist eh schon dermassen durcheinander, das ich denke, ohne Mensch - geht`s eben am Ende auch nicht mehr. Oder aber, ich nehme eine Verarmung der Arten in Kauf?

    Klar, natürliche Auslese, keine Frage, aber bei all den großen Nesträubervögeln - hoffe ich einfach, dass ich die Kleinen unterstütze und dadurch mehr Junge im Sommer groß werden. Gegen Rabenkrähen, Elstern (davon gibt`s in manchen Gebieten echt zu viele) und Eichehhähern haben die Singvögel viel zu tun. Dazu kommen ja noch all die anderen, wie etwa Eichhörnchen.

    Bei mir sind regelmässig am Futterhaus:

    Blaumeise
    Kohlmeise
    Tannenmeise
    Grünfink
    Buchfink
    Kleiber
    Buntspecht
    Rotkehlchen
    Feldsperlinge
    Zaunkönig
    Amseln
    Girlitz

    und so ein, bis drei Sorten kleine braune Vögel, die ich noch nicht identifiziert hab.

    Im Garten hab ich dann noch andere:

    Stieglitz
    Singdrossel
    und noch einige unidentifizierte andere Vögel.

    Fasane ums Haus herum, Tauben auch. Leider nur Ringeltauben.

    Hmh und die Umwelt und Naturschutzverbände sind sich da auch nicht immer grün, oder?

    Und ja, natürlich, man könnte andersweitig etwas tun, Hecken mit Vogelfutterpflanzen bestücken anstelle von Kirschlorbeer oder solchen Zeugs. Aber das ist ein langer Weg.

    Natürliche Auslese, aber wenn ich, etwa in feuchten Sommern oder kühlen Perioden den Vögeln mehr Zeit gebe um die Brut groß zu bekommen, dann stelle ich mich der natürlichen Auslese entgegen, aber ich unterstütze eben keine schwachen Vögel, sondern helfe ihnen gesamt gesehen.

    Am Ende bin ich ehrlich, mir macht`s Spaß und ja, ich freu mich, wenn die Kleiber am Haus Remmidemmi machen, weil nichts mehr da ist und mit dem Buch - das ist übrigens von Peter Berthold und Gabiele Mohr - fühl ich mich bestätigt. ;)

    Sundri

    ich finde, sie haben in unseren verarmten Kulturlandschaften durchaus genug Selektionsdruck.

    Grad der Spatz ist ein gutes Beispiel, bei mir brüten Feldsperlinge und die sind in vielen Gegenden bereits vom Aussterben bedroht. Ihnen zu helfen kann nicht den Bestand retten, aber diesen hier vor Ort stützen.

    Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, dann gab es damals Unmengen von Sperlingen beider Sorten - heute hab ich solche großen "Schwärme" seltenst gesehen. Oder aber Schwalben.... was gabe s früher für Schwalben und wie sehr muss ich heute nach ihnen Ausschau halten?

    ;) bei ausschließlich geschlosserner Schneedecke, so schreiben die Experten, ist das ein Zeitpunkt der zu spät für eine Fütterung ist..... klar finden die Vögel etwas zu fressen, aber viele kommen dann auch um, was nicht sein müsste, würde man füttern. Und, viele Arten sind in Not, wenn man sich die Zahlen ansieht, sinken sie seit Jahren stetig nach unten. Der beste Beginn sei Ende September? Ich hab früher immer später begonnen, so um den ersten Frost herum, denn die Vögel müssen die Futterstelle ja auch erst einmal finden.

    Und, eigentlich hab ich auch immer geglaubt, sie würden schon nicht kommen, wenn es draußen genug zu fressen gibt. Dass das hier ganz anders ist, überrascht mich selbst.

    Selbst der Buntspecht kommt regelmässig und frisst Erdnüsse.

    Füttern allein reicht aber nicht, ein naturnaher Garten mir Pflanzen die Vögeln helfen, tut ein übriges. Da werd ich mal sehen, was ich noch tun kann, außer dem, was hier schon ist.

    Sundri

    Moin,

    so hat man früher Nutzkaninchen gehalten.... ich erinnere mich an meine Kindheit und unsere Ställe sahen genauso aus.

    Nur, das unsere Kaninchen immer ausreichend Stroh (je kälter-desto mehr) hatten und das sie ausreichend gefüttert worden sind. Wir oft ich als Kind Grünzeug holen musste, kann ich gar nicht zählen.

    Sie bekamen auch oft gekochte Kartoffeln mit Haferflocken und all das, was in der Küche an Gemüseresten übrig war. Und, ich lernte, dass, wenn sie das Holz im Innenraum nicht anfressen - sie alles haben und bekommen, was sie brauchen. Mein Opa meinte immer, wenn die Kaninchen an Holz gehen, haben sie Hunger und das ist dann Tierquälerei.

    Warum sind sie dort, vielleicht um zu zeigen, wie Kaninchen gehalten worden sind. Aber es kann in keinem Fall schaden, etwas dagegen zu tun.

    Sundri

    Moin,

    ich hab schon immer gern Vögel gefüttert.... in Wildeshausen durfte ich dann auch endlich so, wie ich immer gern wollte. Rund ums Haus, hier ein Häuschen für die Vögel, dort eines und um die Ecke, ach da passte auch noch was hin. Ich hab unendlich viele Vögel gehabt und es sehr vermisst, als ich umgezogen bin.

    Da es im März noch recht kalt war, mit morgendlichen Frösten, hab ich hier angefangen zu füttern. Hier steht - ein ziemlich monströses altes Futterhaus, das ich zu Beginn nur schrecklich fand. Aber ich stellte fest, darin fressen verschiedene Vögel gemeinsam ohne sich zu zanken oder zu jagen.

    Und seitdem füttere ich durch und bin überrascht, wie unendlich viele Vögel sich hier jeden Tag einfinden. Ich hab wilde Diskussionen mit meiner Familie, weil man ja im Frühling keine Vögel füttern soll und weil ..... dutzende Gründe.

    Nun hab ich mir ein Buch bestellt, "Vögel füttern, aber richtig" und siehe da, das Thema "Winterfütterung" ist mittlerweile wissenschaftlich überarbeitet und es ist sogar richtig, ganzjährig zu füttern, aktiver Naturschutz. Die Vögel würden unsere Hilfe brauchen und könnten in kurzer Zeit sich ernähren und haben, grad in schwierigen Witterungsperioden mehr Zeit um die Jungen groß zu ziehen, weil sie keine Zeit brauchen, selbst satt zu werden.

    Und, ein Futterhaus, wie dass, was ich hier stehen hab, wird in dem Buch als "optimal" beschrieben, mit Haken dran, für allerlei Futter zum hängen, Erdnussstangen, Meisenknödel und was einem so einfällt. Aber das hab ich im Alltagsgebrauch schon festgestellt, dass das große Haus optimal ist. Dabie ist es so groß, das sogar Tauben hinein passen und Vögel

    Bei mir brütet es an allen Ecken und Kanten, selbst der Zaunkönig brütet unter der Rose, das Einzige was mich traurig macht, ist, dass am WE die Rabenkrähen mein Amselnest in der Sitzecke ausgeraubt haben und das Papa Amsel so tapfer seine Brut verteidigt hat, das er dabei sein Leben lassen musste.... er ist an schweren Verletzungen gestorben. Und so sehr ich weiß "Fressen und gefressen werden" so sehr tut es mir trotzdem leid, ich hab mich auf das Ausfliegen der Küken schon so gefreut.

    Wer von Euch füttert denn auch und welche Vögel besuchen Euch? Regelmässig oder selten? Was füttert Ihr? Macht Ihr Futter selbst? Und wo kauft ihr? Im Sommer ist`s ja nicht ganz so einfach.

    Sundri *neugierig*

    Sagen wir mal so, aus dem Tierschutz heraus - geht das nicht.... derweil es dort ja klare Vorgaben hinsichtlich des neuen zu Hauses gibt.

    Ansonsten - ich ja.... wenn ich den Menschen gut kenne - sähe ich kein Problem.

    Aber - ich - würde in so einem Fall durchaus auch eine Patenschaft für den Hund (also weiterreichende Verantwortung) übernehmen. Ich empfinde solch Handeln als aktive soziale Hilfe.

    Sundri

    Moin,

    die Obdachlosen die ich mit Hunden kenne, gehen zumeist sehr entspannt mit ihnen um. Was den Hunden in solchen Fällen gut tut, ist, das sie den ganzen Tag, quasi ununterbrochen mit ihren Menschen zusammen sind und ich sehe es sehr oft, das die Hunde aus diesem Milieu ausgesprochen gut sozialisiert sind.

    Die meisten kümmern sich gut um ihre Tiere und in den großen Städten gibt es für die Tiere ebenso kostenlose Ambulanzen und Behandlungen wie für die Obdachlosen selbst.

    Die meisten, die ich kenn, kümmern sich besser um ihre Tiere als um sich selbst. Und ehrlich, auch mit Aldifutter können mittelgroße Hunde 14 Jahre alt werden.... das wäre für mich echt kein Kriterium.

    Ausnahmen bestätigen die Regel und Säue gibt es auch unter denen, die arbeiten gehen und in Häusern leben, nur da - schaut selten jemand hin.

    Sundri