Beiträge von brush

    Ja so in etwa.
    Die ausgesprochen respektvoll mit dir umgehen, auf deine Wünsche eingehen, akzeptieren dass du den Ton angibst, ABER eben in "Krisensituationen" selbst das Ruder in die Hand nehmen, egal wie "gehorsam" oder vertrauensvoll sie bis zu dieser Situation wahren.

    Ich behaupte, dass Menschen die einen Hund haben, der ein geborener Anführer ist, und sich ihm gegenüber richtig verhalten haben, nicht merken, dass sie ein "Alphatier" haben.

    Habe ich mir von unserer Verhaltenstherapeutin erklären lassen. (die im übrigen absolut der selben Meinung wie wir ist, und von dem ganzen Quatsch weniger als wenig hält)

    Sie meinte sie habe in ihrer knapp 25-jährigen Laufbahn 2 sogenannte Aphatiere gesehen.
    Die waren auch keineswegs aggressiv oder unerzogen. ABER, sie haben in wichtigen Situationen entschieden was zu tun ist, und das dann auch unbeirrbar. Unabhängig vom Verhalten der Menschen, Erziehungsmethoden usw.
    Wirklich ein "geborener Anführer".

    Zitat

    Aber für mich stellt sich auch noch eine andere Frage. Wer lässt sich von seinem Hund bewegen und wer einschränken???

    Denn die Frage lautet ja: Wer kann wen einschränken, wer kann wen bewegen?

    Es gibt sicher solche Fälle (z.B. Verteidigung von Resourcen) , aber bei den Leute die von Dominanz sprechen, ist das selten der Fall.....

    Klar gibt es solche Fälle, aber selbst da kann es der Hund nur versuchen.
    Und selbst da trifft die Aussage "der Hund ist dominant" nicht wirklich zu. Es müsste dann heißen: "Der Hund ist mir gegenüber in Bezug zu seinem Fressen dominant".
    Menschen, die von ihren Hunden in fast allen Lebenslagen dominiert werden, sind da zu 99% selbst daran Schuld. Diese echten "Alphatiere" (die es wirklich gibt, wie ich mir habe sagen lassen) sind so selten, dass ich bezweifle, dass die meisten Menschen schon jemals eines gesehen haben.

    Mal ganz abgesehen davon, dass Dominanz ja immer nur in einer Zweierbeziehung stattfinden kann, gebe ich LasPatitas da uneingeschränkt recht: Dominiert werden kann nur, wer sich dominieren lässt.

    Und zum ganzen Dominanzgehabe noch kurz: Wie oben geschrieben, ist Dominanz nur in einer Zweierbeziehung zu beschreiben, was dadurch automatisch bedeutet: Ein Hund kann nicht generell als dominant bezeichnet werden. Die einzige Aussage die man diesbezüglich treffen kann, wäre: Mein Hund ist dominant in Bezug auf mich, Hund a, Hund B, Hund F, der Katze... wie auch immer. Aber es ist immer eine Relation zweier Individuen ;)

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    ich hab meinen Kleinen immer unangeleint (ausser an der Strasse, klar), weil er (noch) total gut hört. Das hat zur Folge, dass ihn einerseits ständig andere Leute locken und andererseits er natürlich zu jedem Hund will.

    Find ich super in dem Alter. Solange das positive Erlebnisse bleiben spricht da gar nix dagegen :gut:
    Allerdings würd ich ihn mit 16 Wochen für ein bis zwei Wochen anleinen. Kann gut sein, dass er da Situationen falsch einschätzt und abhaut.

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    Wenn wir jetzt jemandem begegnen rufe ich ihn erst zu mir, er kommt, wird gelobt und dann darf er gucken gehen. Soll ich ihm das weiter erlauben oder auch mal weitergehen, damit er lernt, dass er nicht überall hin darf?

    Ich würde das abwechselnd tun, wenn es denn klappt. Alles was er jetzt lernt vergisst er nie wieder :smile:


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    Ich übe schon recht viel mit ihm, aber nicht in Trainingseinheiten, sondern über den Tag verteilt, habe aber den Eindruck, dass er nicht überfordert ist, sondern mit Spass bei der Sache ist.

    Wieviel Ernst des Lebens gibts für eure Welpen?

    Er ist jetzt knapp 12 Wochen alt.

    Ich finde das klingt toll. Solang der Hund Spaß daran hat (und so wie du es beschreibst bin ich mir da ziemlich sicher) mach weiter so :gut:

    Meiner konnte mit 12 Wochen nur ein mehr oder weniger verlässliches "nein", "sitz" und an der Leine gehen :lol:

    Das ist ja überhaupt das fiese dran. Zeitgleich mit dieser Null-Stresstoleranzphase bildet sich nämlich der Jagdtrieb aus, und der gehört natürlich, wie flying-paws schon sagte, unterbunden.

    Das ist aber leicht gesagt, wenn man das alles nicht so gut unterscheiden kann und nicht weiß, wann man behutsam sein muß (weil Angst) und wann man die Grenzen setzen muß (weil Jagdtrieb).
    Das ist meistens ein ziemliches Dilemma, welches diejenigen Leute am besten hinbekommen, die davon nichts wissen und ihrem Bauchgefühl vertrauen ;)

    Ich würde erstmal versuchen herauszufinden, ob der Hund dort wirklich die ganze zeit angekettet ist, oder nur zu bestimmten Zeiten.

    Dann würde ich versuchen mit dem Besitzer zu sprechen.
    Und DANN würde ich es melden, wenn keine Besserung eintritt :smile:

    Die Stresstoleranz eines Welpen sinkt bis zur 16. Lebenswoche gegen Null. Ab diesem Zeitpunkt, wird alles (auch wenn er es schon etwas kennt) zur absoluten Bedrohung, weil das Gehirn die Situation fast ausschließlich mit dem intuitiven Teil wahrnimmt.

    Diese Phase dauert ca. 2 Wochen.
    Ich würde den Hund in diesen Situationen am besten ignorieren. (es sei denn, es ist eine wirklich bedrohliche Situation, dann würde ich den Hund schnell und geziehlt, aber ruhig aus dieser Situation herausführen)
    Danach sollte eigentlich alles wieder im grünen Bereich sein.
    Selbiges, nur abgeschwächter, machst du dann je nach Rasse nochmal irgendwann zw. 12und 14 Monaten durch und wenn der Hund seine soziale Reife erreicht hat.

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    Bin jetzt gerade am Überlegen, ob sie den anderen Hund im Laden aus Angst, aus zuviel Selbstvertrauen oder schlechtem Benehmen so agressiv anmacht.

    Angst fällt auf jeden Fall flach.

    Sicher?
    Wie ist ihre Körperhaltung, kurz bevor sie anfängt?
    Wenn sie bellt und knurrt usw.: geht ihr ganzer Körper nach vorne, oder ist sie zum Teil vorne und zum Teil hinten (zB Ohren, Hals und Kopf vorne, Hinterteil eher zurückgehalten)
    Ganz ehrlich, die meisten dieser aggressiven Verhaltensweisen resultieren aus Unsicherheit und Stress (=Angst). Vielleicht wäre es gut, wenn mal jemand der sich damit auskennt bei euch im Laden vorbeischaut und die Situation beurteilt :smile:

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    Also würdet ihr auch in der 2. Situation mit unserem Hund in der Familie das Knurren unterbinden? Ich habs nur registriert und nichts weiter gemacht. Ich dachte, dass sich die Rangfolge ändern kann, wenn Welpen erwachsen sind und dass man das als Mensch so hinnimmt.

    JEIN.
    Ich persönlich, lasse kurzes knurren zu, achte aber darauf ob der zweite Hund das auch versteht. Sein Fressen gegen einen anderen Hund zu verteidigen, ist aus meiner Sicht in Ordnung.

    Generell würde ich sagen (bzw. handhabe ich das so): Ich unterbinde alle Verhaltensweisen, die MICH stören.

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    Hallo!

    Hallo :smile:

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    Vor 3 Wochen ca. wollte die Hündin an Maggies Knabberröllchen. Bisher hatte Maggie auch nix dagegen, nur diesmal hat sie das Röllchen verteidigt und geknurrt. Das ist für mich total verständlich.

    Für mich auch.

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    Immer wenn meine Nachbarin mit ihrer Hündin in den Laden reinkommt, fängt Maggie direkt wie eine Wilde an, sie weg zu bellen und knurrt und beißt sie richtig aus dem laden raus. Sie kommen jetzt gar nicht mehr rein, weil sie Angst um ihren Hund haben.

    Wir haben es nochmal probiert letztens und Maggie hat sie wieder gleich an der Tür rausgekanzelt.

    reagiert sie NUR bei der einen Hündin so? Oder NUR im Laden? Oder fast immer?

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    Sie fressen im Garten aus dem selben Napf. Wir hatten das mal geteilt, aber jeder hat dann von jedem gefressen und so machen wir jetzt alles in einen. Maggie fängt auch dort langsam an beim Fressen zu knurren, wenn die Große sich nähert. Was jedoch nicht immer so ist.

    Ich würde auf jeden Fall in 2 Näpfen füttern. Wenn sie tauschen, ok. Aber es sollte jeder seinen eigenen Napf haben, falls sie nicht tauschen wollen.

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    Nun meine Frage, wird Maggie zu dominant?

    Nein, sie wird erwachsen (bzw. steckt in der Pubertät) und verteidigt "ihre" Ressourcen. Vermutlich testet sie auch aus, wie weit sie gehen kann.

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    Muss man dagegen steuern oder gehört sie jetzt einfach zu den Hunden, wo man als Hundehalter die anderen Hundehalter fragen muss: Weibchen oder Männchen? Ich find das zwar bisschen affig, weil sie sich immer mit jedem vertragen hat.

    Gegen das aggressive Verhalten (also das im Laden) sollte man auf jeden Fall gegensteuern. Allerdings wäre es zuvor sehr wichtig, den Grund für dieses Verhalten zu kennen. Ist es Angst, zu viel Selbstvertrauen oder einfach schlechtes Benehmen aufgrund mangelnder Erziehung?