Ich würde da persönlich keinen Unterschied zwischen einem Rotti und einem anderen Hund machen. Wie der Hund sich dem Kind gegenüber verhält ist - meiner Meinung nach - allein charakter- und erziehungs- bzw. prägungsabhängig.
Manche Hunde reagieren verhalten auf Kleinkinder, mache irgorieren sie völlig, andere wiederum "adoptieren" dern Rudeleigenen Nachwuchs regelrecht.
Und ja, es gibt auch Hunde, die mit Eifersucht reagieren. Bei diesen liegt aber meines Erachtens der Hase irgendwo anders im Pfeffer - nicht in einem generellen Kinderhass (wobei es natürlich auch das geben kann, wenn der Hund mit Kindern schlechte Erfahrungen gemacht hat - aber dann wäre das wohl schon vorher mal aufgefallen), oder gar ein einem Beutetrieb.
Mit der Rasse hat es sicherlich nur in sofern zu tun, dass manche Rassen eine niedrigere Reizschwelle haben, und eher mal schnappen. Aber grade Rottis sind dafür bekannt eine recht hohe Reizschwelle zu haben und vieles stoisch über sich ergehen zu lassen, was sich ein nervöser Collie eventuell nicht gefallen lassen würde.
Generell sind die meisten Beisunfälle mit Kindern kein "anormales" Verhalten, sondern das Gegenteil - der Hund hat hündisch komuniziert, und zwar tadelos.
Kleinkinder sind Hunden oft unangenehm - sie betatschen sie, sie ziehen eventuell am Fell und am Schwanz. Manche Hunde lassen dies alles über sich ergehen ohne mit der Wimper zu zucken, andere versuchen irgendwann den Nachwuchs zu erziehen.
Der Hund droht erst mit Blicken, dann zieht er die Nase kraus, eventuell knurrt er sogar, aber all diese Zeichen sind für Babys und Kleinkinder nicht zu deuten. Aber der nun folgende masregelnde Griff des Hundes über die Schnauze endet für ein Babygesicht meist schlimm - schließlich hat es viel empfindlichere Haut als ein Welpe, kein Fell und noch nicht einmal eine richtige Schnauze. Und schon ist der Hund ein "Beißer".
Letztlich hängt hängt natürlich auch viel davon ab, ob der Hund vorher unangefochtener Mittelpunkt der Familie war, und auch gegenüber dem Baby meint dieses "Recht" einfordern zu müssen.
Prinzipiell kann aber jeder Hund mit einem Kind im Hause klar kommen - selbst Hunde, die auf fremde Kinder eher mit Misstrauen reagieren konnen unglaublich liebevoll mit den eigenen umgehen. Immerhin ist es ja der Nachwuchs der Rudelchefin. Verlassen kann man sich darauf freilich nicht.
Wenn sich die Familie an gewisse Regeln hält, wie z.B. das der Hund einen ruhigen Rückzugsort bekommt, der vom Kind nicht zu errreichen ist, und Hund und Kind niemals unbeaufsichtigt zusammen zu lassen, sollten sich Beissunfälle allerdings vermeiden lassen.
Außerdem ist man in der Pflicht Situationen zu erkennen, in den der Hund sich des Kleinkindes einfach nicht mehr zu erwehren weiß, und ihn - bevor er die Sache selber regeln muß - vor dem Kind zu "retten".