Nur mal so als Einwurf. Neben der gezielten Rassezucht, die mehr oder minder gesellschaftstaugliche Verhaltensweisen mit sich bringen kann, die völlig normal für einen Rassevertreter oder auch mal Einzehund sind, gibt es doch auch die Hunde, die ohne geziehlt auf eine bestimmte Arbeitsleitung hin selektiert und gezogen wurden, "störende" Eigenheiten ausprägen können.
Scheinbar steckt doch ein Gut der als kritisch betrachteten Rasseeigenschaften, auch bei Showzuchten, Designerverpaarungen und Mixen mit drin. Ich habe oft das Gefühl, dass ein guter Anteil dessen, was heute als kritisch betrachtet wird, einfach als normal galt und man sich entsprechend verhalten hat. Ein Hofhund bewacht, jeder wusste, dass man nicht einfach auf ein Grundstück mit Hund geht. Hunde bellen, wenn sich Fremde dem Grundstück nähern. Auch da hat früher niemand groß drüber nachgedacht. Hunde sind nicht jedermanns Liebling oder schätzen Fremdhundkontakt nicht. Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir jeden Hund anfassen durften oder sich Erwachsene mit Hunden zwecks Hundebespaßung getroffen hätten.
Ein Teil des Problems der sogenannten "Verhaltensauffälligkeit" ist in meinen Augen gesellschaftlicher Natur und nicht hündischer.
Meine Luna hat als Junghund übrigens Kinder angeschleppt, wenn die zu weit aus dem elterlichen Radius entschwanden oder sich ohne Aufsicht auf unserem Grundstück aufhielten. Auch das dürfte kaum als gesellschaftstauglich gelten. Sie tut es erziehungsbedingt nicht mehr, aber ich kenne noch andere Hunde, die dieses Verhalten auch zeigen. Besonders schön, wenn dann zwei Schäfis den familieneigenen Vierjährigen vom Spielplatz abschleppen...