Beiträge von Nocte

    zu zeit! ist die Gefährdung durch Hunde um ein vielfaches größer, bezogen auf ganz D. Dazu kommt noch der Straßen und Schienenverkehr.
    Ja, auf den Tierhalter kommen Probleme zu

    Man tröstet den, der keine Schuhe hat, mit dem, der keine Füße hat?

    Die Regelungen sind da ganz klar und wird man des Hundehalters habhaft, hat der betreffende Hund ein Leben lang Leinenknast, sowie der Hundehalter die Kosten zu tragen. Die goldenstädter Wölfin ist noch nichtmal besendert.

    Meine Schafe stehen schon seit 5 Jahren direkt neben Gleisen. Die haben sich wirklich noch nie mit dem Zug anlegen wollen.

    kam doch letztens durch die Medien 20? Schafe plus Hund wurden durch einen Zug getötet. DIe Schafe blieben einfach auf den Schienen stehen. Was weiter zurück: ein IC führ in einem Tunnel in eine ganze Herde.

    Da kam es aber auch zu einer Klage und zu einem Ermittlungsverfahren im Fall mit dem Tunnel, in denen der Schafhalter vollumfänglich frei gesprochen wurde. Es gilt als erwiesen, dass ein Raubtier die Schafe aus der gesicherten Umzäunung getrieben hat. Na, wer denkt jetzt nicht an den Wolf?

    Die Ernährung einer ganzen Gattung an Einzelexemplaren fest zu machen, könnte auch beim Hund schwierig werden. Es gibt Rassen, die über lange Zeiträume mit einer eher getreidelastigen und milchlastigen Kost ernährt wurden und schon durch ihren Einsatz als Arbeitshunde züchterisch selektiert wurden. Andere Hunderassen bekamen immer schon höhere Fischmengen und so weiter.

    Rein anatomisch bleibt der Hund ein Tier, dessen Darm und Gebiss geradezu Fleischfresser schreien. Auf enzymatischer Ebene vielleich auch Pflanzenfresser, weil z.B. Getreide prinzipiell verdaut werden können. Trotzdem gibt es, wie beim Menschen, eine steigende Zahl an Hunden, die eben genau das nicht verträgt. Genauso wenig, wie ich diese Exemplare der ganzen Rasse als Ernährungs-Vorbild zu Grunde legen würde, würde ich das mit Einzelvertretern tun, die viel Getreide vertragen.

    In erster Linie sollte jeder seinen eigenen Hund auf dem Schirm haben. Zwei unserer Hunde vertragen Getreide und Gemüse, zwei nicht, wobei der eine es gar nicht verträgt und krank davon wird. Speziell sie wird ohne Gemüse und ohne Getreide ernährt, trotzdem würde sie in ein Brötchen beißen, wenn ich sie ließe. Fisch hingegen und Gemüse, würde sie nicht anrühren. Ich stelle mal die gewagte Behauptung auf, dass es daran liegt, dass das Brötchen doch eher ein degeneriertes Nahrungsmittel ist, bei dem ihr der Geruchssinn nicht sofort verrät, dass ihr das nicht bekommt.

    Nur, um der üblichen Diskussion um Kohlenhydrate und Gemüse im Napf vorzubeugen - das was sie bekommt, bekommt sie aus ungewaschenem Pansen. Sie steht unter dauerhafter ärztlicher Kontrolle und ihre Blutwerte sind bei unserer Ernährungsform seit fast 7 Jahren stabil und so gut, dass sie keine Medikamente mehr benötigt.

    Bestimmte Dinge sind eine Utopie, ein Traum, ein Wunsch nach einer anderen Weltenordnung.
    Die kleinen Schritte kann doch jeder so gehen, wie er/sie es für richtig hält. Nicht jeder kann das Gleiche schaffen, die Menschen sind verschieden. Und eine Wertung möchte ich nicht prinzipiell vornehmen.
    Mitgefühl kann man aber schon erwarten für ein Lebewesen, egal ob tierisch oder pflanzlich, oder nicht? Was daraus entspringt, also aus dem Mitgefühl, das ist eben sehr individuell.

    Genau da möchte ich mich aber weder als Veganer oder Vegetarier oder Fleischesser fürrechtfertigen müssen und auch nicht anhören müssen, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, einen Hund mit Fleisch zu füttern und warum ich das eine Tier lieben könne, das andere nicht.

    Es ist meine Überzeugung, dass unsere Hunde und Katzen Fleisch für eine gesunde Ernährung benötigen und daher ist es für mich absolut undenkbar, meinem Hund das vorzuenthalten. Ich werde auch nicht zum schlechteren Menschen, weil ich trotzdem Hunde halte.

    Wenn man sich auf eine Utopie zubewegen möchte und sein Leben auf die Ausrichtung derselben hin optimiert, dann kann man nicht von anderen erwarten, dass sie sich davon überzeugen lassen, es ebenso zu tun oder darauf hinzusteuern, wenn die Utopie selbst das Ziel sein soll. Da beißt sich in meinen Augen die Katze in den Schwanz.

    Die Natur hat Nahrungsnetze mit Produzenten, Konsumenten und Destruenten eingerichtet. Ethische Probleme empfinden dabei weder die einen, noch die anderen. Aus ethischen Gründen ganze Rassen ausrotten zu wollen, halte ich für falsch, aber die Domestikation und die Nutzung domestizierter und hochgezüchteter Rassen treibt bizarre Blüten. Es gibt Wildformen und noch natürlichere Formen von Weidetieren wie Kühen, Gänsen, Schafen und Schweinen. Die nehmen auch Rollen im Ökosystem ein, die wichtig sind. Wenn wir auf unsere Nutztierhaltung verzichten würden, würde für die Ernährung von Haustieren nurmehr die Jagd bleiben, aber das soll in der Utopie, die diesem Thread zu Grunde liegt, auch nicht vorkommen. Die Idee, Tiere umzuzüchten, damit sie nicht mehr auf Fleisch angewiesen sind, mag ja erstmal nett klingen, doch Jahrmillionen haben die Anpassung an unterschiedliche Lebensumgebungen mit sich gebracht und dabei auch den Beutegreifern ein enorm wichtiges Feld im Ökosystem zugewiesen. Wie lange sollen wir denn züchten, bis das nur pflanzenfressende Hündchen erreicht ist? Dass wir die domestizierte Form solcher Beutegreifer in unserem Leben haben, liegt an den Aufgaben, die diese - auch außerhalb der Lebensmittelgewinnung - erfüllen. Sie haben sozialen Nutzen, sie helfen Blinden, Behinderten, suchen Vermisste, erschnüffeln Drogen, warnen vor Krankheiten, schützen Haus und Hof, setzen ihr Leben beim Kampfmittelräumdienst aufs Spiel und machen z.B. Senioren das Leben einfach lebenswert. Wer soll in unserer Gesellschaft solche Aufgaben erfüllen, wenn nicht der Hund? Wir Menschen tun es nicht.

    Warum muss man also nach Utopia streben, wenn es doch möglich wäre, sich im realen Leben mit realen Problem zu befassen, die uns Utopia vielleicht wirklich näher brächten, we z.B. Handelsabkommen kippen, EU-Schutzzölle kippen, dezentrale Lebensmittelherstellung einfordern, Mastbetriebe in ihrer Größe zu beschränken, Verbot von Tierfuttern aus Cash Crops u.s.w. - alles Dinge, die in der westlichen Welt erstmal Geld kosten und sicher zu höheren Preisen führen würden (was ich persönlich gut fände), aber die unterm Strich Mensch und Tier zu einem lebenswerteren Miteinander verhelfen würden. Veganismus als Lebenseinstellung, nicht Ernährungsform, krankt doch an so vielen Stellen - Veganer haben nicht per se den geringeren ökologischen Fußabdruck. Als Ernährungsform für Milliarden von Menschen und Haustieren kann auch die Nahrungsmittelgewinnung veganer Kost nicht mehr ökologisch ablaufen (tut sie auch nicht, siehe Glyphosat, siehe Cash Crops, siehe Artenverschleppung).

    Letztlich stelle ich immer wieder fest, dass Veganer in meinem Umfeld eher Jugendliche sind, die sich Naivität und den Willen, die Welt zu verbessern noch leisten können, aber ein reflektierter Umgang mit dem Standpunkt des jeweils anderen findet doch auf beiden Seiten kaum noch statt, weil beide Seiten zu weit voneinander entfernt sind, als dass sie sich noch ernst genommen fühlten oder den anderen ernst nähmen. Organisationen wie PETA machen das nicht gerade besser.

    Heute ist Heiligabend. Jesus wurde im Stall geboren. Unter den Tieren. Ich kann sie nicht essen.

    Schau einer Kuh in die liebevollen Augen, oder einem Schweinchen in die klugen Äuglein. Sie wollen doch unsere Freunde sein. Jedes Tier will letzten Endes unser Freund sein. Wir haben sie "wild" gemacht, durch unsere Jagd, durchs Schlachten und vieles mehr. Das hat sich in den Genen der Tiere festgesetzt. Das Raubtier ist der Mensch.

    Und ehe der Mensch nicht gezähmt wird, werden auch die Tiere nicht zahm.


    Dir ist aber schon klar, dass Jesus sich auch von Tieren ernährt hat? Heuschrecken z.B. hat er in der Wüste gegessen, gegen Fisch auch nichts einzuwenden gehabt und wenn man koptische Originale aus der Lebenszeit von Jesus liest, beschleicht einen der Verdacht, dass schon Joseph mit dem Knaben ernsthafte Erziehungsprobleme hatte. Die Bibel(versionen) sind mit historischen Fakten angereicherte Anekdoten, Märchen und Utopien. Wer sie glauben mag, soll das tun. Es heißt ja schließlich Glaube und nicht Wissen, aber als Grundlager einer Diskussion ist diese Argumentation ziemlich dünn.

    ich persönlich bin froh, dass es Menschen gibt, die eine Einstellung wie Buddy-Boots haben, das ist nämlich ein herrlicher Kontrast zur (mich persönlich fassungslos machendenden) Kaltschnäuzigkeit sehr sehr vieler Menschen.

    natürlich ist das emotional, verklärt, naiv... Aber das ist mir lieber als das andere Extrem, und das ist Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit begegnet mir in meinem Alltag weitaus öfter als kindlich-naive "was wäre wenn"-Phantasie, auch wenn sie noch so unrealistisch und vielleicht auch total unlogisch ist. (Unlogisch ist ja auch, dass wir es als normal betrachten, dass wir das Recht haben, diesen Planeten und alle seine Bewohner auszubeuten - um uns dann darüber zu beschweren, dass keiner etwas gegen die Zerstörung der Umwelt tut bzw. tun will.)

    DieseEinstellung zu äußern, heißt nicht, dass sie ernsthaft etwas "dagegen" tut. Vom Bildschirm aus kann ich das nicht beurteilen. Ich kenne zwar den schönen Spruch: "Seelig, die da arm im Geiste", aber es sind doch selten die Seeligen, die etwas bewegen und das z.T. schon wegen ihres hartnäckigen Verleugnens der Realität.

    Würde es dann nicht mehr Sinn machen, durch Informationen, die so päsentiert werden, dass der Gegenüber in der Diskussion sie auch annehmen kann, dieses Weltbild Stück für Stück zu ändern, statt einfach nur pauschal zu sagen, dass dieses Weltbild falsch ist?
    Also nicht "mei bist Du aber naiv", sondern "Eine Welt in der Wölfe mit Rehen kuschen, wird es nie geben können und würde auch keinen Sinn machen, weil *sachlicheInfoeinfügen*", mal so als Beispiel.

    LG, Chris

    Wenn sie in einer Diskussion nicht sofort pampig reagieren würde, wenn man einmal nach einem Beleg zu ihren Google-Weisheiten fragen würde und Informationen fliefert, die ein anderes Weltbild und eine andere Überzeugung stützen, könnte man es mit Informationen versuchen, aber so .... Perlen vor die Säue.

    Supplementiert ist supplementiert, also nicht aus der natürlichen Nahrung gewonnen. Das wäre mir prinzipiell aber für die Ernährungsform egal, wenn ich sie wählen will. Auch Tierfutter im industriellen Mastbetrieb sind nicht besser und die Fleischqualität schon zweimal nicht. Das Problem ist in meinen Augen aber das Gleiche - eine Nahrung, die entweder in ihrer Zusammensetzung nicht den Bedürfnissen des Körpers in seiner Umgebung Rechnung trägt, oder / und eine Lebensmittelproduktion, die den natürlichen Gehalt an bioverfügbaren Inhaltsstoffen zu nichte macht (egal ob Fleisch oder Pflanze).

    Dass Soja "gesund" sei, habe ich nicht geschrieben. Aber es so zu verteufeln, wie das einige tun, ist in meinen Augen auch nicht begründet. Es gibt die Kulturen, die seit Jahrhunderten Soja in hohen Mengen konsumieren und die gelten nun nicht unbedingt als die ungesündesten Kulturen dieses Erballs. Was aber hier jetzt auch nicht Thema sein soll...
    Ja, das B12, welches u.a. Sojamilch zugeführt wird, wird in der Regel chemisch hergstellt.
    Ich persönlich sehe das ehrlich gesagt das Problem nicht - der Mensch braucht ohnehin kein B12 in rauen Mengen und hat recht langlebige Speicher dafür im Körper.
    Wer sich an künstlichen Zusatzstoffen stört (die jetzt bei weitem nicht nur in veganen Lebensmitteln zu finden sind), der soll sie weglassen.
    Ich für meinen Teil bin da nicht so empfindlich.


    Nun, ich bin da schon empfindlich. Wenn ein Mangel besteht, sollte der ausgeglichen werden - egal ob Veganer, Vegetarier, Pescarier, Frutarier, Omnivor u.s.w. Gerade Vitamin B hat wichtige Aufgaben z.B. beim Fettstoffwechsel. Bis der Mangel bemerkt wird, kann schon einiges schief gelaufen sein. In diesem Zusammenhang finde ich persönlich interessant, dass viele Krebserkrankungen zu einem Vitamin B und auch einem Eisenmangel führen.

    Ich habe keinen wissenschaftlich fundierten Beleg. Und selbst wenn - nenn du mir doch einen, in dem steht, dass Fleisch essen gesund ist :) Ganz im Gegenteil - Ärzte haben erkannt, dass es krebserregend ist. Andererseits: Die Wissenschaft sagt heute das und morgen das. Ich habe mit meinem Herz entschieden, dass ich kein Fleisch mehr esse. Und wenn dein Herz dir sagt, dass du es essen sollst/kannst, dann respektiere ich das.

    Dass ich es nicht verstehe, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

    Wenn Du auf die Bitte, DEIN Argument zu stützen und einen Beleg, also ein solches Volk zu bennen, trotzig reagierst, führt das dazu, dass ich dich nur schwer ernst nehmen kann und das macht einen Meinungsaustausch schwer. Ich habe nirgends behauptet, dass Fleisch gesund sei. Jeder von uns hat bestimmt schon tausend Artikel im Internet gelesen, in denen behauptet wird, das ein oder andere sei krebserregend und noch 1000 Artikel,die das Gegenteil behaupten. Fakt ist, dass Zivilisationskrankheiten wie Diabetes in fleischlastig essenden Kulturen kaum vorkommen. Glyphosat steht in sehr begründetem Verdacht, Krebs zu verursachen .... bitter für Vegetarier, oder ;-) Hättest Du gelesen, was ich geschrieben habe, wüsstest Du, dass mein Herz mir nicht sagt, ich solle Fleisch essen. Ich esse es nicht, aber das ist für mich keine Glaubensfrage und sicher nichts was ich diskutieren muss, genauso wenig, wie ein Fleisch-Esser das muss.

    Kann natürlich sein, was du sagst. Ich hatte aber gelesen, dass in Japan bis zum Anfang des 19. Jhdts die gesamte Bevölkerung vegetarisch lebte. Eigentlich vegan, denn Asiaten vertragen wohl keine Milchprodukte.
    Und in Indien würden sich 40% der Bevölkerung vegetarisch-vegan ernähren, hab ich grad gelesen.

    In Japan hat Fisch und Walfleisch immer eine große Rolle gespielt. Milchprodukte zu vertragen, ist eine Anpassungserscheinung. Eigentlich vertrugen Menschen ursprünglich nur im Kleinkindalter Milch, auch japanische Kinder vertragen in diesem Alter Milch - Muttermilch.

    Ist jetzt nicht bös gemeint, aber wie gesagt, zu deinem ersten Absatz: Es gibt und gab immer Völker, die vegan gelebt haben. Und vermutlich hatten die auch Hunde.
    Zum zweiten Absatz: Es ist schön, dass ihr so mit den Tieren umgeht, aber es ist traurig, dass man bei Tieren überhaupt davon reden muss, dass sie "ihre Jungtiere selbst groß ziehen dürfen". Ich nehme deinen Satz jetzt nur als Beispiel für viele ähnliche Aussagen und frage mich: Sollte das nicht für jedes Lebewesen selbstverständlich sein? Das erinnert mich an Sklaven. Tiere sind unsere Sklaven, sag ich jetzt mal so frech. Und sie sollten doch freie Lebewesen sein.

    Auch mein Hund lebt nicht ein echtes Hundeleben, auch bei ihm entscheide ich das Meiste, nicht er. Mein Traum ist, dass eines Tages alle Tiere frei sind. Ihr könnt mich als was-auch-immer abstempeln, aber "I have a dream!"

    Nenne mir dazu bitte einen wissenschaftlich fundierten Beleg. Ich habe das anders gelernt und es erscheint mir tatsächlich logisch, dass die Aufnahme von Proteinen der Hirnentwicklung des Menschen dienlich war. Es gibt nur an wenigen Orten ganzjährig so hochwertige pflanzliche Proteine, dass der Bedarf eines heranwachsenden Körpers / Hirns vernünftig gedeckt ist. Mit Belegen lasse ich mich aber gern eines Besseren belehren.

    Naja, ich bin der Ansicht, dass wir Menschen auch nur "Sklaven" sind, denen man erfolgreich einredet, dass sie einen freien Willen und Entscheidungsfreiheit hätten. Was, das von Wichtigkeit ist, dürfen wir denn noch entscheiden? Unser Leben ist von einem Finanzdiktat begleitet, in dem wir längst zu Sklaverei 2.0 gefunden haben, aber das ist ein anderes Thema. Meine "tierischen Sklaven" lasse ich trotzdem lieber auf ihren Weiden hinter dem Zaun. Die Freiheit würde sie sonst sehr schnell vor den nächsten ICE führen und ich mag meine "Sklaven".

    @Nocte die ersten beiden Punkte, worauf wir evtl. verzichten müss(t)en,verstehe ich. Aber warum auf die Sesshaftigkeit? Kannst du mir das erklären? =)

    Ich meine damit, dass erst die Sesshaftigkeit es ermöglicht hat, Ackerbau zu betreiben und die Züchtung von Nutztierrassen und Monokulturen der heutigen Form voranzutreiben. Das hat erst mal Vorteile gebracht, aber auch Nachteile. Das Wachstum der menschlichen Bevölkerung hat schließlich zu Monokulturen, Tierhaltungen, Fischtrawlern epischen Ausmaßes geführt und in letzter Konsequenz zu den heutigen Verhältnissen. Ein Wildtier hat unterm Strich meist ein besseres Leben, als ein Nutztier aus Massentierhaltung. Das Wildtier hat zudem die bessere Fleischqualität (sofern es nicht auch unter menschlichem Müll etc. leiden muss). Die Ernährung von den Pflanzen und Tieren des eigenen Lebensumfeldes hat auch zu Anpassungsphänomenen geführt und regionalen Küchen, die nicht auf fremdartige Tierbestände zurückgegriffen haben, so wie heute, wo Fleisch und auch dessen übermäßiger Konsum in einigen Ländern zu einem Statussymbol geworden ist und in anderen Ländern zu völlig unreflektiertem Konsum geführt hat. Ein Ökosystem im Gleichgewicht reguliert sich selbst, mal sind die Reptilien im Vorteil, mal die Säuger, aber unterm Strich ist das System regulativ. Wir haben uns diesem Kreislauf sehr weit entzogen, aber scheinen nicht zu begreifen, dass wir nicht aus der "Nummer" rauskommen. Nomaden oder Jäger müssen darauf Acht geben, dem Wild zu folgen, sofern sie Tiere halten, sind es in der Regel Arten, die eher klein sind und wenig Futter benötigen. Es wird alles vom Tier verwertet. Eine Rückkehr zu den Anfängen der Kulturlandschaften und Hochkultur ist natürlich nicht möglich, aber Fakt ist, dass weite Teile unserer Erde zunehmend weniger Nahrung "abwerfen" - ich denke da an Versalzung, Verwüstung (im Sinne von zur Wüste werden), Verarmung an Arten, Bebauung etc. Dass diese Probleme (neben Kriegen) zu Wanderungsbewegungen führen, sehen wir bereits und solche Wanderungsbewegungen setzen sich i.d.R. wellenförmig fort. Da wir Industrienationen keinerlei echtes Interesse daran haben, das aufzuhalten und wirklich fair zu traden, fürchte ich, dass wir früher oder später auf Situationen zusteuern, in denen eben "Wandern" nur der Anfang ist. Da territoriale Konflikte das Problem der Überbevölkerung neben Krankheiten und Wasserknappheit aber früher oder später zumindest etwas regulieren werden, brauchen wir vielleicht einfach nur abwarten ...

    Wurde klar, was ich meine?

    Da irgendwo im Thread angesprochen wurde, dass keiner definiert, was reflektierter Umgang heißen soll, hier noch meine 2 Cent dazu:

    ich meine damit, dass ich der Ansicht bin, wir sollten Nahrung immer da produzieren, wo sie konsumiert wird und wir sollten im Auge haben (wenn nicht dazu gezwungen sein), unsere Nahrungsgründe im Gleichgewicht zu halten. Ein Beispiel: Ich halte Schafe. Ich muss im Auge haben, wieviel Futter meine Weideflächen abwerfen. Die Herde darf nicht zu groß werden, aber auch nicht zu klein, wenn die Flächen nicht verbuschen sollen. Zudem muss ich im Auge haben, welche Tiere in der Zucht bleiben, den Bestand regelmäßig verjüngen, kranke Tiere oder Tiere mit schlechten Muttereigenschaften aussortieren, Inzucht vermeiden, die Herde vor Fressfeinden schützen etc. Da in jedem meiner Tiere viel Zeit, Liebe und Arbeit stecken, bin ich darum bemüht, den Überbestand vollständig zu verwerten. Das heißt, dass nicht nur Filetstücke auf dem Teller meiner Familie landen, sondern auch die weniger begehrten Stücke. Das ist alles vollwertiges Bio-Fleisch. Hufe, Ohren, ein Teil der Innereien, Beine und Knochen landen im Futternapf meiner Hunde. Ein Tier, das bei uns gestorben ist, ist eben kein Stück Discounterware.

    So und dann noch zu der Frage, warum man einen Hund Wert schätzen kann, aber eine Kuh nicht, weil man sie isst. Wie Welt ist voll von (emotionalen) Widersprüchen. Ich liebe meine Nutztiere, sie haben Namen, ich schlafe bei ihnen im Stall, wenn es sein muss und finde sie einfach unheimlich süß. Ich sehe aber auch, dass Menschen und Hunde im Bauplan ihres Verdauungssystems auf Fleisch eingestellt sind. Ich denke, dass meine Form der Haltung und Verwertung dem ein oder anderen Tier die Massentierhaltung erspart, dass ich sonst als Futtertier kaufen würde. Ich selbst esse kein Fleisch, aber ich mag es meiner Familie nicht verbieten und denke schon gar nicht, dass eine vegetarische / vegane Lebensweise uns von Problemen durch die Nahrungserzeugung verschonen würde. Ich kann in einem gewissen Rahmen wenigstens sicherstellen, dass unseren Nutztieren Zeit ihres Lebens mit Respekt begegnet wird. Sie dürfen ihre Jungtiere selbst groß ziehen, die Jungtiere dürfen ohne Mast und Wachstumsbeschleuniger wachsen, in einem gesunden Herden- oder Schwarmbestand, in dem ihren Bedürfnissen Rechnung getragen wird und das Stück Fleisch auf dem Teller wird Wert geschätzt. So lange meine Hunde nicht plötzlich von Luft und Liebe leben lernen und wir Menschen auch, halte ich das für eine ethisch vertretbare Form der Fleischgewinnung. So ethisch vertretbar halt möglich. Wie gesagt, ich kann und muss den Widerspruch aushalten - that's life.

    Ich finde es nicht schön, wenn hunde in/auf Blumenbeete pinkeln, denn irgendwer wird da reinpacken - außerdem pinkelt da nicht nur ein hund hin, sondern andere markieren drüber und irgendwann stinkt es auch.

    Aus dem Grund dürfen unsere hunde innerhalb des Wohngebietes auch nicht pinkeln und müssen warten bis wir von gepflegten Grünflächen entfernt sind.

    In Beete nicht pinkeln zu lassen, ist eine Sache, aber nach der Philosophie, können Hunde gleich aus mancher Stadt ausziehen. Die armen Senioren, die Hunde halten wollen.

    Eine rechtliche Handhabe gibt es nicht, aber ich kann seinen Ärger gut verstehen.
    Es wird nicht dein Hund sein, der in sein Beet gemacht hat, aber evtl. andere Hunde.
    Vielleicht hat er auch gesehen, wie dein Hund andere Beete frequentiert hat und dann einfach Rückschlüsse gezogen?
    Es ist einfach nur eklig, wenn Hunde überall und dauerhaft dagegenpissen und es die Rüdenhalter einen Dreck schert.
    Wäscht ja angeblich der Regen wieder weg.
    Es stinkt bestialisch und nein, der Regen wäscht es nicht unbedingt weg. Deswegen wird an solchen Stellen auch immer fleißg weitermarkiert.

    Falls dies die einzigen Löseflächen für deinen Hund sein sollten, würde ich mir ernsthaft überlegen, ob es die richtige Umgebung ist, um einen Hund zu halten.

    So als Halter von Hunden beiderlei Geschlechts, muss ich feststellen, dass auch Hündinnen pinkeln. Manche sogar mit erhobenem Bein ;-)

    Bei dem Gestank an Wänden und auf Betonböden oder stark frequentierten Pinkelflächen gebe ich dir Recht. Mein Auto ist Opfer einer Pinkelattacke geworden und seither ist Chlor mein bester Freund. Das Hoftor kennt die rote Flasche auch schon recht gut ;-)