Ich nehme mal an, du weiß aber so ungefähr, wann deine Damen dran sind und du guckst auch mindestens einmal täglich auf deine Wiese, in der Ablammzeit wahrscheinlich öfter, und du hast den Verstand und die Möglichkeiten, im Zweifelsfall einzugreifen. Schon allein, dass du einen Ablammstall HAST spricht doch Bände (zu deinen Gunsten).(..:)
Und ich nehm auch an, du weiß, wie schwer es sein kann, Leute über's Amt dauerhaft ranzukriegen...
(...)
Ja, ich weiß, wann meine Damen dran sind und bin in der Regel mindestens 2x täglich vor Ort. Während der Ablammzeit auch öfter und nicht selten auch sehr lange. Schon das Umkoppeln, die Zaunkontrolle (auf Risse, ungehinderten Stromfluss, auf rutergebrochene Äste) dauert seine Zeit, Wasser etc. wollen auch kontrolliert und frisch sein. Wenn ein Tier einer Behandlung bedarf, bin ich natürlich so lange es dauert bei dem Tier und ich habe auch schon Tiere zur Rund-um-die-Uhr-Versorgung nach Hause geholt. Wie gesagt, als neurotischer Schafhalter habe ich Wärmelampen und Generator dafür angeschafft ... könnte ja frieren, das arme Kleine ;-)
Das Amt .... das Amt ... da weiß ich nie so Recht. Es gibt Sachbearteier und Amtsveterinäre, die haben den Sachverstand und das Auge, um einen Bestand zu bewerten, aber es gibt auch welche, bei denen gut gemeint nicht gleich gut ist.
Z.B. ist bei mir mal eine Dame vom Amt über den Zaun geklettert, weil ihr Passanten unseren Bestand gemeldet hatten. Stein des Anstoßes waren die E-Netze. Die hat mir dann erklärt, dass Lämmer nicht im E-Netz gehalten werden dürften und Mutterschafe überdies Wolle am Bauch bräuchten. Nur hat eine meiner Schafrassen gar keine Wolle am Bauch und eben jene Rasse würde in dem betreffenden Bundesland sogar gefördert.
Ich meinte eher hier im Thread und da gucken die betroffenen Nutztierhalter bestimmt nicht in Massen rein.Ich denke, die Einstellung zum Wolf hier im Thread ist abhängig davon, ob man es grundsätzlich begrüßt, dass er hier ausgerottet war oder ob man es grundsätzlich begrüßt, dass er wieder kommt.
Es ist auch keineswegs so, dass in den Ländern, in denen der Wolf nie ausgerottet war kein Widerstand gegen ihn vorhanden wäre. Die französischen Schäfer zumindest sind da ganz bestimmt nicht alle enchanté. Aber irgendwie scheinen die Menschen ja doch eine Art der Koexistenz mit ihm gefunden zu haben und das fehlt mir manchmal in der Diskussion.
Darum bin ich der Ansicht, dass wir flexibelere Lösungsmöglichkeiten brauchen, um bei Problemtieren oder -rudeln schneller handeln zu können. Und gleichzeitig müssen eben auch die Nutztierhalter ihre Haltungsbedingungen entsprechend anpassen.
Eine einheitliche Regelung finde ich schon innerhalb eines Bundeslandes schwer umsetzbar. Die Wölfe in der Lüneburger Heide haben ganz andere Bedingungen als das Paar hier oben bei Cuxhaven.
Ich glaube nicht, dass es nur schwarz oder weiß unter den Schreibern hier gibt. Ich müsste klar der Wolf, nein Danke-Fraktion zuzuordnen sein, weil ich persönlich durch den Wolf nur verlieren kann, aber trotzdem bin ich nicht dafür, ihn auszurotten. Wohl aber für einen vernünftigen Umgang mit ihm und gern auch "flexible" Lösungen und absolut nicht für eine Verharmlosung der Gefahren.
Die Franzosen waren übrigens zeitweilig auch sehr darum bemüht, den Wolf auszurotten. Dazu wäre es nach der "Wolfsplage" mit fast 70 toten Menschen im Gevaudan auch fast gekommen. Auch damals waren neben der hohen Wolfsdichte vermutlich Hybriden beteiligt. Da gab es eine sehr intensive Bejagung und Kopfprämie.