Hallo,
ich habe mir alle Beiträge von euch durchgelesen und bin froh, dass ich nicht alleine bin.
Wir haben zwei Hunde, ich bereue auch nicht, dass wir Hunde haben. Aber ich kann unsere Hündin immer weniger leiden. So übel das auch klingt, es ist wirklich so. Ich kämpfe seit Wochen (eher Monaten) gegen das Gefühl an, aber es wird von Tag zu Tag stärker. Es ist mittlerweile eine richtige Abneigung.
Der Rüde war / ist und wird wohl immer mein "Seelenhund" sein. In ihn hab ich mich schon auf dem Foto verliebt. Bei der Hündin wars Mitleid, sie war so klein und so hilflos und hatte ein so schlechtes Zuhause. Anfangs wollte mein Freund sie nicht so gern. Ich hatte sie immer gerne, anders als den Rüden, aber eben gern. Sie war eben auch ganz anders (aber nicht schlecht). Sie war von Anfang an ein toller Hund, lernte schnell, hatte keine Angst, war zu allem lieb und nett.
Seit geraumer Zeit, seit wir unsere Tochter haben, geht es immer mehr "bergab". Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber sie hat keine Bindung mehr zu unserer Familie. Irgendwie ist sie immer die Außenseiterin. Sie kommt nicht zu uns, will keine Streicheleinheiten. Andererseits ist sie unglaublich penetrant - wenns ums Futter geht. Oder wenn Besuch da ist, sie kraucht halb auf den Schoß der Leute, bettelt unglaublich nach Futter. (Ich glaube es ist ihr einziger Lebensinhalt). Sie steht (ohne Witz) den GANZEN Tag vor der Küche und wartet. Wenn ich mit unserer Tochter Frühstücke / Mittag esse etc. geht der Kopf hoch, kaum sind wir fertig, rast sie zum Tisch und sucht unterm Tisch nach Krümeln.
Ich werde schon aggressiv von diesem ganzen Gehabe. Sie wurde deshalb viiiiiel angemeckert, ausgesperrt. (Mein Freund ist auch seeehr oft genervt von beiden Hunden allerdings) Ich versuche nun einfach das zu ignorieren, aber mittlerweile belästigt sie Leute draußen. Sie ist an der Leine, aber immer, wenn Menschen vorbeigehen, reckt sie den Hals soweit, nur um zu gucken, obs was essbares gibt.
Sie ist so eine Schmeichlerin und Kriecherin. So kann man das am besten sagen. Das ist auch das, was ich so hasse. Es ist so anbiedernd.
Ich habe jetzt schon oft über eine Abgabe nachgedacht. Nicht einfach so und nicht ins Tierheim (so wie halt hauptsache weg). Aber ich glaube auch, dass es für sie einfach schöner wäre. Sie merkt doch bestimmt auch, dass sie nicht mehr so dazugehört und gewollt ist. Sie tut mir da auch sooo leid. Sie ist schließlich ein Tier und kann nichts dafür. Aber ich komme bei ihr nicht mehr weiter und muss zugeben, dass ich dieser Aufgabe auch nicht mehr gewachsen bin. Ich habe beide als Welpen umsorgt und erzogen. Bin immer viel mit beiden draußen gewesen und habe viel mit ihnen gemacht. (Denkspiele, Radtouren etc.). Nun versuche ich ja immernoch beide so gut es geht zu integrieren und mich mit ihnen zu beschäftigen. Aber unsere Tochter hat Vorrang.
Unser Rüde kommt damit klar. Integriert sich ja auch selber. Die Hündin aber leider nicht.
Zu einem Ergebnis sind wir noch nicht gekommen, aber ändern muss sich unbedingt etwas.... Ich weiß einfach nur nicht wie.
Danke fürs Zuhören.
LG