Liebe TS,
Du erwartest von einem Tierschutz-Welpen, der in seinem kurzen bisherigen Leben möglicherweise neben der äußerst stressigen Reise nach Deutschland bereits Traumatisches erlebt hat (evtl. Trennung von Mutter, allein Überleben, Misshandlung usw.), sehr viel.
Zunächst einmal wir Dir NIEMAND sagen können, wie sich Dein Welpe entwickelt und häufig auch nicht, was er schon erlebt hat. Häufig sind die Welpen ohne Mutter aufgewachsen und deshalb schon anders sozialisiert als das, was Du Dir vorstellst.
Außerdem handelt es sich so gut wie häufig um Mischlinge, bei denen man nicht weiß, welche Rasse letztlich durchschlägt. Bei den von Dir gewünschten Ländern hat kaum ein Mischling kein Jagdhundblut. Häufig weiß man aber einfach auch nicht, was mitgemischt hat bzw. die Optik und das Verhalten widersprechen sich.
Ein Auslands-Welpe ist ein Abenteuer, ein Überraschungspaket. Was die Pflegestelle über einen 4 Monate alten Hund sagt, ist keineswegs endgültig. Es ist ein Welpe! Vielleicht bricht mit 1 Jahr der versteckte Sabueso oder Podenco durch und Du hast Deinen Vollblut-Jagdhund im Schäferhundpelz.
Anders ist das natürlich bei erwachsenen Tierschutz-Hunden, deren Charakter bekannt ist. Du möchtest aber ja einen Welpen.
Wenn Du so genaue Vorstellungen von Deinen zukünftigen Welpen hast, was ja total okay ist, dann such Dir eine Rasse aus und geh zu einem guten Züchter. Das ist dann sicherer als der Auslands-Tierschutz.
Dein Eindruck vom Auslands-Tierschutz bzgl. der osteuropäischen Länder ist übrigens nicht richtig. Auch dort gibt es genauso engagierte Tierschützer und schwarze Schafe wie bzgl. der südeuropäischen Länder.
Natürlich kannst Du einen erwachsenen Hund auch genauso gut erziehen. Aber es gibt eben häufig unklare Vorgeschichten. Die Hunde hatten alle ein Leben vor dem Tierschutz. Aber die Infos der Pflegestellen sind natürlich verlässlicher als bei einem Welpen.
LG