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Hallo,
ich habe da ein ganz massives Problem mit meinem "neuen" Hund aus dem Tierheim.
Habe Ihn - ein Australien Terrier Mischling 4,5 Jahre( ähnlich Yorcki) erst seit 3 Wochen...ich weiß es ist sehr kurz...aber meine Nerven liegen blank!
Sie hatten mir gesagt, das er nur in erfahrene Hundehände soll und bis dato dachte ich, ich wäre das...Also...:
Der kleine, seit einem Jahr kastrierte Bub sah mich und erklärte mich zum Frauchen, war dann noch 2x da Gassigehen und mit meiner Hündinn, alles wunderbar...mitgenommen. Er ist zu mir super, super lieb, er hört in der Wohnung prima, ich kann Ihn ins Körbchen schicken, er bleibt brav, er ist ruhig, hab ihn gewaschen, Augen, Zähne, Krallen untersucht, er geht schon ohne Leine brav, lässt sich prima abrufen...WENN kein Mann kommt, oder ein nicht kastrierter Rüde. Er tillt total durch wenn er Männer sieht, TOTAL!!!
Was auch immer der Auslöser irgendwann mal dafür war, offensichtlich ist etwas sehr Einprägsames vorgefallen oder immer wieder passiert, dass er so in Stress gerät.
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Ich hatte letzte Woche eine Hundetrainerin bei mir, sie sagte ich solle ihn dann immer an der Leine hinter mich ziehen, mich also praktisch dazwischen stellen. Mache ich auch brav, Hund flippt trotzdem aus.
Sich selbst zwischen den Angstauslöser und den Hund zu stellen ist an sich eine gute Trainingsmethode. Doch die basiert auf ganz anderen Handlungen als Du sie hier schilderst. Normalerweise übt man in klitzekleinen Schritten diesen Vorgang, so dass der Hund am Ende aus Vertrauen zu seinem Besitzer ("Der erkennt meine Angst und schützt mich vor dem Angstauslöser") gerne hinter ihm bleibt. Wenn Du ihn allerdings hinter Dich zerrst, dann verstärkt das seine Panik nur noch mehr.
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Genauso bei unkastrierte Rüden. Ich reite, wenn ich das Pferd z.B. putze binde ich ihn an, da im Stall leider auch Männer rumlaufen und ihn wirklich nur anschauen flippt er aus und wenn die zu nah vorbei laufen hängt er ihnen am Bein und verbeisst sich, aber richtig.
Angebunden sein ist für Hunde mit Angstproblematik das schlimmste überhaupt. Denn damit nimmst Du jede Fluchtmöglichkeit. Er weiß das und geht daher auf Angriff. Du solltest ihn auf keinen Fall mehr irgendwo anbinden, schon gar nirgends, wo andere Leute sind!
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Ist langsam etwas peinlich und ich habe neue Feinde.....Frauen ignoriert er aber keiner ausser mir darf ihn abfassen, er schnappt dann auch wenn ihn Frauen anfassen wollen. Gut...es muß auch nicht jeder meinen Hund andatschen...
Meine Frage nun: wenn er da so ausflippt, was würdet ihr tun???
Ich würde dem Hund ersteinmal Sicherheit vermitteln, indem ich lerne ihn zu lesen und ihm beim ersten Unwohlsein den Ausweg zeige - nämlich weggehen. Das Ganze würde ich so lange üben (und lange heißt bei einem solchen Hund wirklich lang!), bis mein Hund und ich eine derart feine Kommunikation haben, dass er weiß, dass ich seine Signale erkenne und entsprechend reagiere. So, dass er weiß, ich lasse ihn nicht im Regen stehen, sondern, ich zeige ihm den Ausweg und gehe darauf ein, wenn er mir zeigt, dass das gerade nicht mehr geht.
Vergiss die Dominanzschiene. Wenn ein Hund derart massiv reagiert, dann ist es in der Regel nichts als die nackte Panik...
Viele Grüße
Corinna