Beiträge von flying-paws

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    Ich höre hier sooft "Strafe". Natürlich ist das ein Teil des Trainings wenn man es so ausdrücken mag. Aber die pos. Bestärkung steht doch im wesentlichen im Vordergrund bei der Harmonologie und macht den aller-allergrössten Teil aus.

    Das stimmt nicht ganz. Wenn man mit der Wegnahme von Druck (auch der psychische ;) ) als bestärkendes Element arbeitet, dann ist das streng genommen eine negative Belohnung. Das setzt aber voraus, dass ich vorher etwas Angenehmes entziehe oder eben zunächst etwas Unangenehmes hinzufüge. Das ist ersteinmal nix als die blanke Lerntheorie - total wertfrei.

    Und da habe ich wieder den Hintergrund von Frau Krüger im Kopf. Sie kommt aus der Hütearbeit. Die Grundlage dort ist eine ganz andere als man sie als Ottonormalhundehalter hat. Man findet sich in der Regel mit einem Hund beim Vieh wieder, der die ganze Zeit belohnt wird. Da kann ich nur trainieren, indem ich ihm diese Belohnung entziehe (in der Hüteszene heißt das dann "Druck machen") und sie ihm wieder lasse, wenn er das macht, was ich will.

    In der Alltagserziehung ist dieses System aber selten notwendig...

    Viele Grüße
    Corinna

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    Also, mal ein bisschen ausholen ... :D

    Der Trennungsversuch am WE hat vielleicht deshalb nicht geklappt, weil es ja nix ernstes war. Auf der anderen Seite würde ich selber es furchtbar finden, die beiden zu trennen, so wie die aneinander hängen!

    Ganz unabhängig vom Thema Läufigkeit - DAS würde ich unbedingt üben. Wenn irgendwann einer von beiden mal nicht mehr ist, wenn Du sie mal trennen musst, aus welchen Gründen auch immer... dann ist es für die Hunde sehr von Vorteil, wenn sie auch ganz allein auf diesem Planeten sein können. Obwohl ich hier vier Hunde herumlaufen habe und die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass einer mal ganz allein sein müsste, können die das alle! Ich weiß ja nicht, was mein Leben noch bringt und ich finde es wichtig, dass sie das für den Fall der Fälle ganz stressfrei können.

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    Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit, Kira dürfte so im April läufig werden, wenn sie ihren Rhythmus behält und Nikan ist bisher noch nie aufgeritten, ich hab seinen Schniedel noch nie ausgefahren gesehen, die läufige Hündin letzte Woche hat er total ignoriert, er ist noch der volle Kindskopf!

    Das sagt wenig - sowas entdecken die meist von heute auf morgen.


    Viele Grüße
    Corinna

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    wie meinst du das?

    Naja, meinste Du, wenn Du zu Deinem Zwerg sagst "Kopfstand", weiß sie, dass Du einen Kopfstand von ihr sehen möchtest?

    Offensichtlich hat schonmal jemand den Anfang gemacht und den ersten Schritt beim Üben des Hinlegens begonne - das heißt, sie legt sich, wenn sie Deine Hand auf dem Boden sieht. Das ist ihr Signal dafür. Wenn Du möchtest, dass das Signal was anderes wird (z.B. das gesprochene Wort Platz oder das Sichtzeichen flache Hand), dann musst Du ihr das auch ersteinmal als Signal beibringen.

    Das heißt, Du baust das Signal mit der Hand auf dem Boden langsam ab, indem Du sie immer einen kleinen Tick höher hälst und Luna belohnst, wenn sie sich trotzdem legt. Legt sie sich nicht, ist der Schritt schon zu groß gewesen.

    Viele Grüße
    Corinna

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    Hallo,
    ich habe da ein ganz massives Problem mit meinem "neuen" Hund aus dem Tierheim.
    Habe Ihn - ein Australien Terrier Mischling 4,5 Jahre( ähnlich Yorcki) erst seit 3 Wochen...ich weiß es ist sehr kurz...aber meine Nerven liegen blank!
    Sie hatten mir gesagt, das er nur in erfahrene Hundehände soll und bis dato dachte ich, ich wäre das...Also...:
    Der kleine, seit einem Jahr kastrierte Bub sah mich und erklärte mich zum Frauchen, war dann noch 2x da Gassigehen und mit meiner Hündinn, alles wunderbar...mitgenommen. Er ist zu mir super, super lieb, er hört in der Wohnung prima, ich kann Ihn ins Körbchen schicken, er bleibt brav, er ist ruhig, hab ihn gewaschen, Augen, Zähne, Krallen untersucht, er geht schon ohne Leine brav, lässt sich prima abrufen...WENN kein Mann kommt, oder ein nicht kastrierter Rüde. Er tillt total durch wenn er Männer sieht, TOTAL!!!

    Was auch immer der Auslöser irgendwann mal dafür war, offensichtlich ist etwas sehr Einprägsames vorgefallen oder immer wieder passiert, dass er so in Stress gerät.

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    Ich hatte letzte Woche eine Hundetrainerin bei mir, sie sagte ich solle ihn dann immer an der Leine hinter mich ziehen, mich also praktisch dazwischen stellen. Mache ich auch brav, Hund flippt trotzdem aus.

    Sich selbst zwischen den Angstauslöser und den Hund zu stellen ist an sich eine gute Trainingsmethode. Doch die basiert auf ganz anderen Handlungen als Du sie hier schilderst. Normalerweise übt man in klitzekleinen Schritten diesen Vorgang, so dass der Hund am Ende aus Vertrauen zu seinem Besitzer ("Der erkennt meine Angst und schützt mich vor dem Angstauslöser") gerne hinter ihm bleibt. Wenn Du ihn allerdings hinter Dich zerrst, dann verstärkt das seine Panik nur noch mehr.

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    Genauso bei unkastrierte Rüden. Ich reite, wenn ich das Pferd z.B. putze binde ich ihn an, da im Stall leider auch Männer rumlaufen und ihn wirklich nur anschauen flippt er aus und wenn die zu nah vorbei laufen hängt er ihnen am Bein und verbeisst sich, aber richtig.

    Angebunden sein ist für Hunde mit Angstproblematik das schlimmste überhaupt. Denn damit nimmst Du jede Fluchtmöglichkeit. Er weiß das und geht daher auf Angriff. Du solltest ihn auf keinen Fall mehr irgendwo anbinden, schon gar nirgends, wo andere Leute sind!

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    Ist langsam etwas peinlich und ich habe neue Feinde.....Frauen ignoriert er aber keiner ausser mir darf ihn abfassen, er schnappt dann auch wenn ihn Frauen anfassen wollen. Gut...es muß auch nicht jeder meinen Hund andatschen...
    Meine Frage nun: wenn er da so ausflippt, was würdet ihr tun???

    Ich würde dem Hund ersteinmal Sicherheit vermitteln, indem ich lerne ihn zu lesen und ihm beim ersten Unwohlsein den Ausweg zeige - nämlich weggehen. Das Ganze würde ich so lange üben (und lange heißt bei einem solchen Hund wirklich lang!), bis mein Hund und ich eine derart feine Kommunikation haben, dass er weiß, dass ich seine Signale erkenne und entsprechend reagiere. So, dass er weiß, ich lasse ihn nicht im Regen stehen, sondern, ich zeige ihm den Ausweg und gehe darauf ein, wenn er mir zeigt, dass das gerade nicht mehr geht.

    Vergiss die Dominanzschiene. Wenn ein Hund derart massiv reagiert, dann ist es in der Regel nichts als die nackte Panik...

    Viele Grüße
    Corinna

    Hört sich nach "Überdrehtheit" in Rotti-Manier an.

    Ich vermute, es liegt an Eurem Spazerigang. Evlt. ist der zu lang, zu häufig, mit zuviel Trubel, irgendwie zuviel... Denn ein Hund sollte gerade soviel erlebt haben, dass er sich beim Heimkommen ruhig verhält.

    Ich würde daher versuchen vorher anzusetzen und ein bisschen runterfahren. Ich weiß ja nun nicht aus welchen Bedingungen Dein Hundekind kommt und was bei Euch so tagsüber passiert, aber eine Änderung der Dosierung wäre sicher sinnvoll.

    Viele Grüße
    Corinna

    Ein solches Exemplar hatte ich auch schon in der Hundeschule. Kleine Hunde fielen da mal schnell ins Beuteschema und wir hatten auch einen Vorfall wie Du ihn beschrieben hast. Zum Glück ging es glimpflich aus...

    Ich würde Dir raten mit Maulkorb zu arbeiten (vorher sehr gut daran gewöhnen!) und immer wieder den gesicherten Kontakt zu kleinen Hunden üben. Kontakt heißt hier nicht, dass unbedingt Spiel oder irgendwas stattfinden muss. Es reicht schon, wenn er den anderen als Hund identifziert und sich neutral verhält. Es geht ja eigentlich darum ihm zu vermitteln, dass eine Beute nicht gleich eine Beute ist, nur weil dieses Tier eine bestimmte Größe hat. Das musst Du aber intensiv betreiben, denn durch den jagdlichen Einsatz findet ja andersherum auch immer wieder das Eintrainieren, dass genau diese Größe eines Tieres doch Beute ist, statt.

    Viele Grüße
    Corinna