ich verstehe da beide "Seiten", durch meine kaputt gearbeitete Tante auf der Onkologie am Uniklinikum Essen, das glaub ich nicht mal so schlecht personell aufgestellt ist, wie andere Kliniken und Stationen, die schlicht nicht mehr konnte, weil sie sich aufgerieben hat, ohne jemals fertig zu werden oder etwas ihren Ansprüchen entsprechend machen zu können, weil der Zeitdruck zu groß war, - und meine demente Großmutter mit diabetischem Fuß, die ich gepflegt hat, die im Krankenhaus zwei Medikamente bekommen hat, die sich gegenseitig in der Wirkung hemmen, weshalb sie schlimme Schmerzen hatte, was erst ernstgenommen wurde, nachdem ich den behandelnden Arzt darauf hingewiesen habe, dass ich zur Not da übernachte, wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, dass die Medikamente mit dem zeitlichen Abstand gegeben werden, den sie brauchen.
Es sind einfach beides richtig üble Situationen, beides Positionen, in denen man ohnmächtig und überfordert ist.
Ich verstehe auch, dass da das Empathievermögen irgendwann eingeschränkt ist, dabei ist es ja eigentlich das Einzige, was in solchen Situationen weiterhilft - zu verstehen, warum die andere Person gerade so handelt und da einfach - das ist ein schmalziges Wort - irgendwie versuchen, "gütig" zu bleiben und den Respekt vor einander und der Situation des Gegenübers zu wahren.
Allen Kranken, pflegenden Angehörigen und Medizin- und Pflegeprofis alles Gute. Ich hoffe, dass sich alles irgendwann, hoffentlich noch zu unseren Lebzeiten, bessert. Mir tut das echt so leid, dass ich nicht mal mehr zynisch sein mag.