Beiträge von Savoyarde

    Wuff,
    ich hab es meinem Herrchen beigebracht. Zuerst hat er mich von Anfang an auf der RECHTEN Seite bei Fuß laufen lassen. Genau! Rechts, weil er dann immer zwischen mir und den anderen Verkehrsteilnehmern ist, ob auf dem Bürgersteig oder auf der Straße. Zuerst haben wir das immer mit der bekloppten Leine gemacht. Mann was hat das gedauert bis ich kapiert habe, daß er als Erster laufen will und die Richtung angeben. Nach einiger Zeit hab ich mir gedacht: na dann soll er eben seinen Willen haben. Als er zufrieden war, haben wir die Leine weggelassen. Und du wirst es nicht glauben, mein Herrchen kann schon ganz gut ohne Leine laufen! OK, manchmal ist er wesentlich langsamer als ich, aber wenn er dann um Hilfe ruft und dabei "bei Fuß" schreit, komm ich wieder zu ihm und lauf rechts von ihm, damit ihm nicht so langweilig ist allein.
    Irgendwann im Früjahr hat er dann so ein komisches gestell aus dem Keller geholt und dabei hämisch gegrinst. Dann ist er im Hof ein paar 8ter gefahren und ich hatte dabei echt Mühe, daß er nicht dabei von Rad fiel. Ich mußte höllisch aufpassen daß ich nicht vor das erste Rad gelaufen bin, denn wenn der Depp zu spät bremst, dann hat das ganz schön geziept. Irgendwie hatte ich den Verdacht, daß er das ein wenig absichtlich gemacht hat. Aber dann sind wir auf den Feldweg und er war so sauschnell, daß ich gar nicht hinterherkam. So eine Blamage! Aber wir haben uns dann auf ein gemeinsames Tempo geeinigt und rennen dann über große Strecken nebeneinander her. Und wenn wir mal auf einer Strasse sind, dann nehme ich den Tölpel wieder an die Leine, damit er nicht in ein Auto fällt. Aber wir arbeiten dran, irgendwann kanns mein Herrchen dann sicher auch ohne Leine

    Ein freundlicher Wuff aus Frankreich von Colin

    Auch unser Retriever dachte lange Zeit, daß es eine ganz Tolle Sache ist japsend wie ein Volldepp an der Leine zu ziehen. Auch stundenlange sofortige Richtungswechsel haben nix gebracht. Dann habe ich mir folgendes einfallen lassen:

    ich halte den Hund ganz kurz an der Leine, so daß sein Kopf auf Höhe meines Beines ist. Wenn er nach vorn zieht dann sage ich: bei Fuss (natürlich auf französisch, sonst versteht er es nicht :D ). Zieht er weiter, dann mache ich einen kleinen Ausfallschritt zur Seite, stelle mein Bein direkt vor den Hund und sage wieder bei Fuss. Am Anfang ist er erst mal dagegen gerannt und hatt doof geschaut. Dann hat er versucht auszuweichen aber aufgrund der kurzen Leine und Hindernissen auf seiner Seite konnte er das nicht richtig. Nach einigen Tagen hat er scheinbar verstanden, daß ich vorn gehen will und er ist ruhig nebenhergetrottet.
    Heute gehen wir bis auf wenige Situationen (Markt, auf Strassen) ohne Leine. Zwischendurch oder wenn es unübersichtlich wird, sage ich bei Fuss und der Hund verfällt in einen langsamen Trott und reiht sich neben mir ein. Das klappt auch beim Fahradfahren.

    Ich hoffe der Trick hilft auch dir.

    Deine Kommasetzung ist nicht so schlecht, daß Fips deswegen Männer anbellen muß ;) ;)
    Wie man am Namen Fips bereits erkennen kann, ist er sicher ein ganz kleiner und süßer Hund und mit seinen strammen 6 Monaten ist er gerade in der Pupertät. Da kommt so mancher Junghund auf dumme Ideen und will sich beweisen, daß er ein Held ist. Da du wahrscheinlich selbst ein rechtes Sensibelchen bist, vermute ich mal, daß Fips bisher fast alles machen konnte was er wollte. Aber ich denke, daß es nun eine gute Zeit ist, Fips auch mal ein paar Grenzen zu setzten und ihm zu zeigen was er darf und was nicht. Wenn er also wieder Männer verbellt, dann sagst du ein klares Nein und machst etwas, was ihm nicht so gefällt, z. B. sich nicht mit ihm zu beschäftigen bis er aufhört. Wenn er es dann mal schafft, einen Mann nicht zu verbellen, dann kannst du ihn über den Klee loben und ein Leckerli geben. Auf diese Art lernt er langsam das zu tun was du möchtest.

    Weiterhiin viel Spaß mit deinem Fips...

    Userer ist auch ein Kurvenkotzer gewesen und wollte nicht mehr einsteigen. Ist eigentlich verständlich, ich hab auch mal Zeitung gelesen wärend meine Angetraute eine Passstraße runter ist. Mir war sowas von brecht.... unbeschreiblich!
    Wir haben mit unserem dann trainiert: kurze Stecken, immer wieder anhalten und vorsichtig fahren bis sich die Sache erledigt hatte.

    Na ja, der Golden Retriever gehört zwar zur Gattung der Jagdhunde, ist aber nicht sooo der Jäger sondern eher der Schnüffler und Sucher. Und genau da kann man gut ansetzten. Wenn unserer die Schnauze direkt am Boden und leicht geduckt wie ein Trüffelschwein losgeht, dann ist Vorsicht geboten. Ein frühzeitiges und sehr lautes STOP und ein freundliches bei Fuss reicht dann aus um ihn abzubringen. Sichtbare Tiere interessieren ihn eigentlich nicht besonders. Den Drang zum Nachsetzen lebte er mit seinem Freund dem Kater jeden Tag ausgiebig aus und hat dadurch an Faszination verloren.
    Es war sicher sehr hilfreich, daß er sehr viele Erfahungen mit anderen Tieren gesammelt hat (Hunde, Katzen, Kühe, Pferde, Schafe, Hasen, Krähen Elstern usw.) Heute läuft er den ganzen Tag frei ohne Leine und Zaun und bleibt auf dem Grundstück, obwohl dort direkt ein großer Bergwald angrenzt.

    Hier kommt noch ne andere Meinung, damit mehr Auswahl besteht :D

    Meines Erachtens hat ein 9-10 Wochen alter Hund noch keinen Jagdtrieb sondern nur einen Spieltrieb. Eigentlich gehört er in diesem Alter noch zu seinem Wurf und erlernt dort die Grundlagen der Sozialisation und seine Bewegungen zu koordinieren. Aber jeder möchte eben so ein Knuddel möglichst früh und klein....nun denn.
    Die Katzen sind für ihn der Ersatz der Wurfgeschwister, er möchte mit ihnen balgen knuddeln und sie kneifen, das ist alles. Daß eben das den älteren Katzen nicht behagt ist klar. Der Schlüssel liegt meines Erachtens beim 9 monatigen Kater. Er ist jung genug um für den Hund Neugier zu entwickeln und in ein Hund/Katze Spiel einzusteigen. Dabei wird jeder sehr schnell vom anderen lernen und es kann eine tolle Freundschaft werden. Wenn es zu heftig wird, dann sollte man eingreifen und ein ruhigeres Spiel einfordern. Auch ich habe geschwitzt, wenn unser Retriever den Katzenkopf komplett im Maul hatte, oder unser Kater ihm die Krallen in die Lefzen schlug. Heute sind beide 1 Jahr und die besten Freunde. Es ist für andere immer wieder ein Schauspiel, wenn der Kater unserem Großen an den Hals springt und dieser sich dann freundschaftlich ergibt und auf den Rücken legt, alle Viere in der Luft, damit sein geliebter Kater auch mal ne Chance hat.
    Ach ehe ich es vergesse: andere Katzen werden akzeptiert wie sie sind aber nicht gejagt. Warum auch, ist ja auch nix anderes wie beim Katerfreund.

    Es liegt mir wirklich fern Angst zu machen. Aber ich denke, wenn man in einem derartigen Forum einen Tip abgibt, dann sollte man sich seiner Verantwortung bewusst sein. Es ist sicher ganz einfach, aus der Ferne den allesverstehenden Hundefreund zu geben und für Verständnis für das Tier einzutreten. Aber Anbetracht der Tatsache, daß du zwei sehr kleine Kinder hast, finde ich diese Form hier nicht angebracht. Dein Pflegehund ist wie man sagt verhaltensauffällig, d.H. er verhält sich derzeit nicht normal. Das ist sicher mit viel Zeit und mehr oder weniger Aufwand in den Griff zu bekommen, allerdings sollte das in jedem Fall ohne Beeinträchigung oder Gefahr der anderen Familienmitglieder vor sich gehen. Deshalb habe ich erstmal gewarnt.

    Mit den nächsten Stufen die da "zünden" könnten ist folgendes gemeint:

    der Hund ist in ein neues "Rudel" gekommen und versucht sich zu orientieren durch Fragen in der Art: wer ist der Rudelführer? wie ist die Hierarchie? Wo stehe ich? kann ich meine Situation verbessern?

    Zuerst wird er erkennen daß du der Chef des Rudels bist. Aufgrund seiner bisherigen Lebenserfahrung wird er dir mit seinen Reaktionen zeigen ob er damit einverstanden ist oder nicht. Durch das anfängliche extrem devote Verhalten hat er erst mal deine Position akzeptiert und zwar in einer drastischen Art, die darauf schliessen laßt, daß er hier in der Vergangenheit eine außergewöhnliche Erfahrung gemacht hat.

    Im zweiten Schritt wird er versuchen die Stärke deiner Position zu überprüfen. Er möchte letztlich auch zu seinem eigenen Schutz einen starken und verlässlichen Rudelführer. Solch eine Prüfung kann z.B. das Spritzharnen sein mit dem er gerade deine Wohnung versaubeutelt. Er markiert einfach frech "sein" neues Revier und beobachtet, was du als bisheriger Revierbesitzer dagegen unternimmst. Wenn du es gewähren lässt, dann wird es zu seinem Revier und du hast an Autorität verloren.
    Das sich in den Weg stellen, Befehle ignorieren und ähnliche Dinge sind wahrscheinlich weitere Prüfungen deiner Stärke und Position.

    Parallel dazu scheint er seine Position zu den anderen Familienmitgliedern auszuloten. Er will wissen wie stark sie selbst sind und vor allem, welche Unterstützung sie vom Rudelführer haben! Und genau hier ist der Knackpunkt bei Kindern. Durch die normalerweise starke Unterstützung von Kindern durch den Rudelführers werden diese qasi unangreifbar und tabu, obwohl sie eigenlich nicht selbst stark genug sind für eine übergeordnete Position.

    Was kommt normalerweise als Nächstes? Der Hund wird versuchen die Position der Kinder und anderer Hunde anzugreifen und aus den Augenwinkeln ganz genau beobachten wie du reagierst. Das bepinkeln deiner Kinder ist hier einzuordnen, ebenso das klauen aus der Hand. Er schaut sich deine Reaktionen an und wenn du ihn gewähren lässt, heisst das für ihn, daß er sich ohne Probleme über deine Kinder stellen kann, was er dann auch tatsächlich körperlich als nächstes machen könnte. Spätestens dann ist 5 vor 12 denn die nächste Stufe würde bedeuten, daß er anfängt deine Kinder zurechtzuweisen und zu erziehen!

    Nun, was wäre zu tun? Hier wird die Sache gaaaanz schwierig, weil du für alles Weitere die Verantwortung trägst. Daher ist es nicht unbedingt damit getan, einfach etwas zu machen was Andere dir empfehlen, sondern dir diese Empfehlungen durch den Kopf gehen zu lassen und das zu tun, von dem DU überzeugt bist und das DU verantworten kannt. Mit diesem Vorwort werde ich nun erläutern was ICH und warum ICH es tun würde:

    Ich würde momentan jegilchen Mitleidsfaktor betreffend der Lebensgeschichte des Hundes nach hinten stellen. Für mich wäre entscheidend, ob der Hund die Voraussetzungen mitbringt, in der Familiengemeinschaft sich einzufügen. Da der Hund neu ist im Rudel wird er die letzte Position einnehmen, hinter allen Kindern, Hunden, Katzen und sonstigem Getier. Ich würde verlangen, daß er nach und nach alle Hausregeln wie alle Anderen einhält und dies mit Konsequenz und Nachdruck von ihm verlangen. Jeder Versuch die Positon eines anderen Familienmitgliedes zu schwächen würde ich sofort und unmissverständlich unterbinden (z.B. durch ein klares auch laut gesprochenes Nein, Aufmerksamkeitsentzug oder auch Einschränkung der Bewegung (Leine)). Auf alle Fälle würde ich es auf keinen Fall zulassen, daß der Hund mit meinen Kindern unbeaufsichtigt und allein ist. Nach einer angemessenen Zeit würde ich Bilanz ziehen, wie weit der Hund bereit war sich mit der Familie zu arrangieren und mich hinterfragen, ob ich auf Dauer bereit bin mit den daraus folgenden Konsequenzen zu leben.

    Ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben, aber letztlich ist es deine Sache und ich wünsche dir viel Erfolg und Spass dabei ....