Ich habe ADS.
Das heißt ich war oft antriebslos, motivationslos, meine Motivationen beschränkten sich auf Dinge, die ich MOMENTAN super interessant fand...
Auch hatte ich öfters klinisch depressive Phasen.
Fast manisch depressiv, weil es manchmal nur wenig bedurfte, um meine Laune SOFORT wieder umzuschwenken... naja, ADS halt^^
Ich gestehe, dass mein drittes Argument für einen Hund auch die Routine war, die zwangsläufig mit dem Halten eines Hundes einhergeht.
Das, so dachte ich, würde mir helfen, meinen Kopf strukturierter zu bekommen.
Es war ein Risiko, klar. Aber mein Vorteil war, dass ich erstens nicht allein war (mein Freund) und zweitens ich im STande bin, mich in etwas unheimlich hineinzusteigern.
Ich habe zu dem das Glück, mit Hunden aufgewachsen zu sein, was aber nicht heißt, dass ich Erziehungsmethoden, Beschäftigungsmöglichkieten etc nicht selber herausfinden musste.
Missy ist jetzt seit fast 5 Monaten bei mir und ich hatte erstaunlicherweise seit dem kein einziges Motivationstief...
Erstaunlich nicht unbedingt... in Bezug auf meinen Freund zb habe ich auch nie ein Motivationstief gehabt...
Warum?
Weil es da um wirklich tiefe Gefühle geht.
Bei Missy auch.
Ich bin verantwortlich für ein Leben.
Für das Wohlbefinden, die Gesundheit und das Glück eines ganzen Lebens.
Es gab keinen Morgen, an dem ich nicht aufgestanden bin!
Das war vorher nicht so.
Weil da eine ganz andere Freude hintersteckt.
Wenn du nicht angewiesen bist auf einen Betreuer und außer Depressionen (was schlimm genug ist) keine weiteren Einschränkungen hast, dich der Verantwortung bewusst bist und weißt, wo Menschen sind, die dich auffangen, wenn du nicht mehr kannst, dann sehe ich da keinen Grund, es nicht zu tun.
Schließe doch mit dir selebr einen Vertrag... dass du dir selber schwörst für dieses kleine Leben einzustehen "bis dass der Tod euch scheidet".
Und das wird ziemlich hart.
Ich hab schon einige Male heulend in den Armen meines Freundes gehangen, weil ich "nicht weiter wusste"... man weiß natürlich immer weiter, wenn man sich in den Ar*** tritt^^
Ein Hund ist keine Sache, keine Arbeit mit Anfang und Ende... das ganze Leben lang ist es Arbeit aber eben auch unbeschreiblich viel Freude.
Ich sags mal so... wenn du dir zutraust, jeden Morgen deinen Ar*** aus dem Bett zu hieven und in der Lage bist, Routine einzuhalten, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, sich weiter Gedanken zu machen.
Zum Hund gehört auch Steuer, Versicherung, Urlaubs- und Krankheitsplanung, Erste Hilfe, Körperpflege, Bewegung, Bewegung, Bewegung, Ständige Auseinandersetzung mit dem Thema, Selbstdisziplin, Ausgaben für Erziehungs- und Spielutensilien, Zeit, Tierarztbesuche, die viel Geld kosten können, das eine oder andere Möbel. und Kleidungsstück, das anfangs "beschädigt" werden kann, Einschränkungen bei den alltäglichsten Dingen wie Einkaufen, Nerven aus Stahl , usw usf...