Ich denke auch, dass es falsch ist, zu glauben, man könne die Sprache einer anderen Art so gut verstehen, dass man imstande ist, sie so anzuwenden, dass diese Art (die auch noch etwas weniger interpretationsbegabt ist, als meine Art) sie als die eigene erkennt.
Hund interpretieren alles, was wir tun, hündisch.
Menschen interpretieren alles, was Hunde tun, menschlich.
Ich schätze Bloch sehr!!! Und dass der Schnauzgriff ein angewandtes Mittel der hündischen/wölfischen Kommunikation ist, glaub ich ihm. Ich sehe es ja auch.
Aber ebensowenig, wie ich erwarten kann, dass Missy mich in den Arm nimmt, wenn ich schlecht gelaunt bin, kann ich von mir erwarten, in der Lage zu sein, den Schnauzgriff anzuwenden.
Ich - als Betrachter - als Mensch - sehe und kategorisiere nach dem, was für meine menschliche Art sinnvoll und verständlich ist.
Das Problem haben wir ja sogar bereits innerhalb der menschlichen Art... das Problem der Eigeninterpretationen.
Alles, was das Gehirn eines Menschen in seinem Leben bisher geprägt hat, wird dafür verwendet, anderes menschliches Verhalten zu interpretieren.
So. Jetzt kann man natürlich höchst wissenschaftlich das Verhalten eines Hundes oder Wolfes beobachten. Man bringt es in Zusammenhang mit den äußeren Einflüssen, die man beobachten kann und wertet aus.
Doch sind wir imstande alles hündisch zu bewerten?
Sind wir imstande, hündisches Verhalten hündisch nachzuahmen?
Ist es wirklcih für den Hund das gleiche, wenn ich den Schnauzgriff mit der HAND ausführe?
Das würde bedeuten, dass einzig die taktile Wahrnehmung des Hundes ausreicht, um ein menschliches - völlig anders ausgeführtes Verhalten hündisch zu interpretieren?
Ich bezweifle es stark.
Ich finde es absolut richtig, sich zu bemühen, die Hundesprache zu verstehen und sie in einigen Situationen nachzuahmen. Im Spiel tu ich das sehr häufig und Missy fährt da voll drauf ab - auch wenn ich mich voll zum Affen mach. Und... hoppala... da bemühe ich mich wirklich um den (einen?) Schnauzgriff... ich versuche in sekundenschnelle meinen "Fang" um ihren zu legen... sie probiert das selbe bei mir... und hat deutlich bessere Chancen 
Einen Hund blocken.. das bekomm ich auch noch hin. Zwar nur die ganz offensichtliche, stumpfe Variante, aber immerhin.
Bedrohlich knurren kann ich auch. Doch es gab bisher nur eine Situation, in der ich glaube, dass auch ein Hund ähnlich bedrohlich geknurrt hätte. Sämtliche, körperlich immer anders unterstrichene, Knurrarten, die ich schon allein bei Missy mitbekommen hab, trau ich mir im Leben nicht zu.
Ich bin ja auch kein Hund.
Spätestens bei der Schwanzhaltung wirds schwer 
Was ich aber mit großer Sicherheit beim Hund bewirken kann, wenn ich aufhöre, authentisch zu sein und einen Hund nachahme, ist große Unsicherheit.
Der Hund lernt 24 Std am Tag, unser Verhalten seinem Interpretationsvermögen entsprechend auszulegen. Und dann plötzlich tu ich etwas, was sich vielleicht bei ihr anfühlt, wie etwas, was sie sich vielleicht erinnert in einer wesentlich komplexeren Variante von einem Hund erfahren zu haben, was aber definitiv in dem Augenblick äußerst unangenehm ist und sie im Endeffekt weder als hündisch, noch als hündische Interpretation des Menschlichen auslegen kann...
Im Endeffekt lernen Hunde unheimlich schnell. Ich kann auch einem Hund beibringen, auf einen Pfiff eine Handlung abzubrechen. Oder auf ein Wort. Oder auf das Streicheln einer bestimmten Körperregion. Oder aufs am Schwanzziehen. Oder eben auf das Umfassen seiner Schnauze mit der Hand.
Je unangenehmer das Signal, desto schneller kapiert der Hund auch, dass er etwas lieber nicht nochmal macht. Lerngesetze. Überlebenswichtig.
Puh... hab lange nicht mehr so viel "Gedankengut" niedergeschrieben 
Dat ist meine persönliche Meinung zum Schnauzengriff.
EDIT:
Zitat
Ich versuch mal, in allen Alltagssituationen der Ranghöhere zu sein, beim Essen, beim Tür öffnen beim kuscheln und und und.
Auch etwas, was totaler Quatsch ist - meiner Meinung nach.
Ranghöher.
So. Bei Wölfen gibts die Eltern. Die haben eine ihnen passiv innewohnende Dominanz den Kindern gegenüber, weil sie die Eltern sind.
Die Kinder richten sich nach ihnen, weil es überlebenswichtig ist. Das heißt, möchte ichs auf die wölfische Weise machen, sollte ich mich nicht bemühen, zu ZEIGEN, dass sich der Hund nach mir richtet, sondern sollte mich so Verhalten, dass es für den Hund besser ist, sich nach mir zu richten. Passiv ist hier die Devise.
Zurechtweisungen sind ein anderes Kapitel.
Möchte ich also, dass mein Hund meine Entscheidungen respektiert, dann sollte ich mal als erstes halbswegs authentisch - also auf lange Sicht LESBAR für den Hund sein.
Ob ich zuerst esse oder zuerst durch die Tür gehe hat da überhaupt keine Bewandnis.
Und ja, wenn mein Hund einen Knochen hat, dann hat er ihn von mir bekommen. Weil ich eine versorgende Rolle spiele in unserer Gemeinschaft. Wenn mein Hund nun verunsichert ist, wenn ich an ihm vorbeigehe, und mir droht, dann läuft da grundlegend was falsch - beim Vertrauen.
Übrigens meine ich mich zu erinnern, von Bloch gehört zu haben: Wölfe fressen auch gemeinsam.
Hoppala.