Beiträge von AuraI

    So ein Felldummy kratzt Missy gar nicht :)

    Ich finde es ja durchaus wichtig, den Hund kontrolliert an solche Erregungszustände heranzuführen. Einen solchen Zustand erreich ich bei Missy mit ner Maus, die Piept.

    Damit arbeite ich als super krasse Belohnung. Die darf sie auch "reißen", schütteln, "spazieren tragen" und sich einfach drüber freuen.

    Was ich generell auch anders handhaben würde, ist, dass sie nicht nur mit dem "Vieh" belohnt wird, dem sie grad widerstanden hat, sondern dass man da auch eine möglichst ebenbürtige Alternative zur Belohnung anbietet, um zu trainieren, den Fokus zu verschieben.

    ABer ich würd nicht sagen, dass er den Jagdtrieb steigert.

    Ok, ich verstehe deinen Gedankengang.

    Und ich finde es auch sinnvoll, ein SIgnal zu haben, welches auch erlaubtes Hetzen abbrechen kann.

    Allerdings ist es bei uns bereits ein "Kraftakt" gewesen, ihr normales Jagdverhalten an der einen Stelle zu ändern - vorm Hetzen. Das Vorstehen.
    Dieses Verhalten - das Hinauszögern unter großem Stress - musste mit dem belohnt werden, worauf Missy es eben im Endeffekt abgesehen hat: Hetzen + Beutemachen.

    Das heißt unter Trainingsbedingungen habe ich sie mit dieser Garantie (100%) dazu bewegt, sehr lange Zeit auszuharren. VOR dem Hetzen kann die ganze Situation von mir abgecheckt werden. Ich kann während des Vorstehens an ihr vorbeigehen, sie ins Sitz verfrachten (wesentlich besser als ins Down - im Down sieht sie gar nix mehr - da bin ich grad mit mir selbst am diskutieren, ob da "bedingungsloser" Gehorsam sinnvoll ist (weil Impulskontrolle) oder eher nicht sinnvoll, da sie ja ein vollwertiges Jagdteammitglied ist, das die Beute ja sehen muss, bevor sie hinterher darf...) und im Endeffekt auch so lange warten lassen, bis das echte Wild weg ist.
    Und das alles tut sie, weil sie auf mein Tock wartet.
    Tock löst bei uns diese Spannung.
    Tock ist der Grund, warum Missy überhaupt wartet :)
    So.
    Würde ich in der Trainingssituation (also häufig) diese Erlaubnis wieder zurückziehen, wäre da für Missy kein Anreiz mehr, im Vorfeld zu warten (weil, wie gesagt, sie von Natur aus eher ungern wartet).

    Dass da eine Verknüpfung stattfindet, sehe ich in einer anderen, vergleichbaren Situation.

    Ich ruf sie manchmal vom Suchen, Apportieren oder vom Ball ab.
    Nach dem zweiten Mal geht Missy gar nicht mehr der eingangs geforderten Tätigkeit nach, weil sie erwartet, abgerufen zu werden.

    Nun nehme man eine der besten Belohnungsvarianten, die es für meinen Hund gibt, erteile sie und entziehe sie wieder. Regelmäßig. Das Tock wird doch an Bedeutung verlieren.
    Was für die gesamte Jagdprophylaxe bei uns ziemlich blöd wäre.

    Und ich glaub, an dem Punkt werden wir uns nie einig (vielleicht deshalb, weil wir da sehr unterschiedlich veranlagte Hunde haben, wenn ich mit dem einen Hund, den ich momentan nebenbei ein wenig trainier, so weit bin, werd ich den Sinn und Zweck solcher Übungen nochmal überdenken):
    Die Hetzerlaubnis ist bei uns der Grund für den Gehorsam vor dem Hetzen.
    Ich erteile im Alltag auch nicht einfach blindlings die Hetzerlaubnis, sondern auch da erst, wenn ich alles abgecheckt habe. Entsprechend fest muss sie stehen. Der Gehorsam VOR dem Hetzen ist viel wichtiger bei uns.

    Und um den nicht kaputt zu machen, verschandel ich mein Tock nicht.

    Ein paar Schokostückchen sind bei der Größe deines Hundes (ich gehe mal vom Avatar aus) kein Problem.

    8 Muffins sind schon ne Leistung ;)

    Brisant wirds, wenn dein Hund pure, dunkle Schokolade frisst.

    Wenn du dich unsicher fühlst, ruf beim Tierärztlichen Notdienst an und frag einfach einen TA.

    Aber warum fordert man ein Stop nach der Erteilung der Erlaubnis zu Hetzen und Beute zu machen? Der Sinn erschließt sich mir persönlich nicht.

    Unter dem Aspekt habe ich Missys Jagdverhalten überhaupt modifizieren können.

    Handlungsunabhängig bedeutet, dass ich prinzipiell ein Signal einführe, was eine Ausnahmesituation einläutet und unabhängig von einer bestimmten vom Hund ausgeübten Handlung konditioniert wird.

    Das heißt, mein Hund lernt nicht "Abbruch", sondern mein Hund lernt "bei einem bestimmten, selten vorkommenden Ton bekomme ich etwas, was es sonst nie gibt".
    Was bei sorgfältiger Konditionierung dazu führt, dass der Hund "automatisch gehorcht".

    Wenn ich ein Hetzabbruchsignal so festige, dass es immer nur das Hetzen abbricht, dann lernt der Hund das auch so. Und ich hab die Erfahrung gemacht, dass im Falle eines Hasen im Gebüsch mein Hund plötzlich keine Lust mehr hatte, das Hetzen abzubrechen.

    EBei einem Stopsignal nach dem Tock liegt doch ganz klar eine Handlungsabhängigkeit vor. Nur unter Hetzbedingung wird ein Abbruch gefordert. Wie frustrierend.

    Ich hab jetzt die letzten Seiten nicht gelesen, aber mir würd es nie einfallen, nach dem TOCK vom ihr zu verlangen, zu stoppen.

    Ein Tock ist die HetzERLAUBNIS nach erfolgreichem Vorstehen.

    Ich finds sehr schwierig, diese Erlaubnis wieder zurückzufordern.

    Aber ich bau das alles ja generell anders auf... eher prophylaktisch.

    Ein Hetzabbruchsignal sollte meiner Meinung nach komplett handlungsunabhängig sein, um im "Notfall" überhaupt als wahrscheinlich funktionierend eingestuft werden zu können.

    Tock ist bei uns eine Belohnung, die Erlaubnis, uneingeschränkt zu hetzen.