Unsere Hündin ist dann wohl vom alten Schlag. Ihre Oma kam/lebte in der Schweiz auf einem Bauernhof und hat dort auch gearbeitet wie Appenzeller arbeiten. Die Mutter von unserer Hündin kommt also auch aus der Schweiz.
Die Mutter von unserer Hündin und auch die zweite Hündin ( wir haben sie immer Tante genannt) ließen sich beide anfassen. Unsere Hündin hat sich nach einigen Wochen/ ein paar Monaten nicht mehr anfassen lassen, außer von uns, meiner Mutter und zwei Freundinnen. Wir haben noch ein Foto auf dem sie als Welpe auf dem Schoß von meinem Schwiegervater ist.
Ich mag den alten Schlag vom Charakter und den Eigenschaften her. Ich finde es schade das sie jetzt so gezüchtet werden, anscheinend, das sie immer besser als "Familienhund" taugen, wenn dann der eigentliche Charakter und die Eigenschaften damit zum Teil/großteil verloren gehen.
Ein Wesenstest ist schon sinnvoll aber das sie sich von jedem anfassen lassen müssen finde ich für mich schade.
Unsere Hündin kommt nicht vom einem Züchter aus dem SSV aber trotzdem war die Züchterin keine unseriöse Züchterin. Sie hat das ganz toll gemacht und auch alle Untersuchungen gemacht, war auf Ausstellungen, auf Züchterseminaren usw. Der SSV war auch da und hat sich alles angeschaut und gefragt ob sie nicht Mitglied werden möchte.
Sie hat nach dem ersten Wurf die Zucht leider eingestellt. Es viel ihr sehr schwer die Welpen abzugeben und gerade ihrer kleinen Tochter. Unsere Hündin war der Lieblingshund von ihrer kleinen Tochter und bei der Abholung hat sie so geweint und wollte sie am liebsten nicht hergeben. Darauf hin hat sie beschlossen keinen weiteren Wurf zu machen.
Man muss den Charakter und die Eigenschaften mögen, dann sind es für einen auch tolle unkomplizierte Hunde. Im Sinne von es macht einem nichts aus Begegnungen/Besuch zu "managen", von anfang an Auge drauf zu haben, die Lautstärke, den Eigensinn usw.
Unsere Hündin war von anfang an ein Vorzeigehund.
Sie war von anfang an Stubenrein und hat Nachts durchgeschlafen. Draußen hat sie sich sehr lange nicht mehr als ein paar Meter entfernt. Wir haben aus Spaß mit ihr einen Welpenkurs und Junghundekurs gemacht. Als das Thema Rückruf im Junghundekurs ( meine ich) aufkam haben wir unsere Trainerin gefragt wie wir das üben sollen, weil sie sich eh nie mehr als ein paar Meter entfernt.
In der Welpenspielstunde konnten wir sie ohne Probleme mitten aus dem Spiel abrufen. Wir standen mit dem Co Trainer etwas weiter, ca. 12 Meter, entfernt und sie war vertieft in dem Spiel mit einem anderen Appenzeller. Ich meinte irgendwann ob ich sie mal rufen/pfeiffen soll. Der Co Trainert meinte noch das es keine gute Idee ist, weil sie bestimmt nicht reagieren würde. Bevor er das komplett ausprechen konnte habe ich gepfiffen und unsere Hündin hat sich sofort umgedreht und kam zu uns. Der Co Trainer stotterte den Rest noch und war erstaunt.
Wir hatten nie Probleme mit Gehorsam oder sonst etwas bei ihr. Sie hat auf Fingerzeig, Kopfnicken, Räuspern, flüstern usw. sofort reagiert.
Wenn sie etwas überhaupt nicht wollte, hat man es sofort gesehen und gemerkt. Das Posthörnchen ist je nach Grad des "ich will nicht/das gefällt mir nicht/fühle mich unwohl" usw. gefallen.
Andere Hunde waren und sind überhaupt kein Thema. Sie hat zwar mit ca. 1,5 Jahren von heute auf morgen aufgehört mit anderen Hunden zu spielen aber es gab nie Probleme mit Hundebegnungen. Kam einer zu forsch an hat sie ihm das sauber und klar gesagt und dann auch kurz begrüßt. Wollte jemand an den Hintern wurde erst freundlich gesagt das man es nicht wünscht und wurde bei unterlassung immer etwas deutlicher aber sauber und klar. Wir sind natürlich auch dazwischen gegangen, wenn wir gesehen haben das es nicht reicht oder sie schon vorher zu uns gekommen ist. Sie durfte aber am anfang erst mal selber sagen das sie es nicht möchte.
Begegnungen mit Fremden waren/sind kein Problem. Sie ist immer selber zu uns gekommen, ist einen großen Bogen gelaufen oder wir haben sie zu uns gerufen. Klar, kamen/kommen ihr Fremde zu nah hat sie auch gebrummelt oder gebellt/brummelt oder bellt sie.
Mittlerweile im Alter ist sie draußen, wenn einge Menschen da sind wie z.B. am Strand, unsicher/ängstlich und sucht unseren Kontakt/Blick ( als halbblind auch nicht so einfach). Ich sag ihr dann das ich da bin und alles in Ordnung ist und dann geht es auch wieder. Mittlerweile mag sie auch keine lauten Autos/LKW/Trekker/Motorräder mehr. Da wird sie auch unsicher/ängstlich und es ist dann gut, wenn ich sage alles in Ordnung ich bin da.
Ich habe schon von einigen Appenzeller gelesen, gehört, mitbekommen die nicht so einfach sind und auch schon gebissen haben. Ich könnte mir vorstellen dass die Besitzer von den Hunden falsch an die Sache rangegangen sind und/oder denen der Charakter/die Eigenschaften nicht liegen.
In der Hundeschule hatten wir auch eine Hündin die auf unsere zwei mal los gegangen ist und das mit ca. 15/16 Wochen. Beim zweiten mal haben wir der Trainerin gesagt das die Hündin geht oder wir. Die Mutter war wohl nicht anders und ist schon aus der Spielgruppe geflogen. Der andere war total unsicher und schüchtern ( mit auf den Boden schmeißen, schreien, unter sich machen usw.). Mit unserer Hündin hat er super gespielt.
Der Appenzeller von einer Bekannten meinte von jetzt auf gleich sein Grundstück ist viel viel größer und keiner hat da etwas zu suchen, der war auch mit Rüden unverträglich ( bei Hündinnen weiß ich es nicht mehr). Ja, das ist jetzt keine große Überraschung und typisch für Appenzeller.
Ein Bruder von unserer Hündin hat bei dem Züchtertreffen den Vater von der Züchterin in die Hand gebissen. Wir konnten leider nicht kommen, weil da gerade unsere Hündin das erste mal läufig war. Ich habe hinterher mit ihr telefoniert und sie berichtet mir davon und auch das sie das nicht nochmal macht, weil das mit den Rüden ein reinstes Chaos war. Sie meinte das unsere Hündin und ihre Schwester gerne immer kommen dürfen.
Lg
Sacco