Beiträge von Binehund

    Hi,


    klar gibts noch andere Hunde die auf Sauen gehen, der DJT wurde ja schon erwähnt. Nicht umsonst schreibt der DJT-Verein auf seiner Homepage vom Hund für den Bau und für die Sau.


    Aber zum Ganzen. Wenn ich jetzt jeden Jäger richtig verstanden habe, dann ists gar nicht so praktisch, wenn die Hunde so scharf sind, dass sie auf die Sauen drauf gehen. Erstens ist das extrem riskant, wegen der Verletzungsgefahr. Zweitens ist es so für den Jäger sehr schwer das Tier zu töten, wenn da jede Menge kleiner zappelnder Hunde dranhängen. So wie ich das bisher verstanden habe, sollen die Hunde die Sauen stellen und an einem Platz festhalten, bis der Jäger kommt. Oder aber die Sauen vor sich hertreiben. Das können mehrere kleine, flinke Hunde in der Meute freilich besser als ein einzelner. Klar, da passierts sicherlich nicht selten, dass so ein Hund sich in eine Sau verbeißt. Aber ob es das Ziel ist, dass sich alle mit Hurra auf die Sau stürzen, da habe ich meine Zweifel.


    Dass bei der im Ausgangsposting erwähnten Methode mit Sicherheit pro Einsatz mehrere Hunde draufgehen können, bezweifle ich nicht. Sauen sind sehr gefährlich (in einem Rassehandbuch zum DJT ist so ein Fall, in dem eine Sau den Hund einfach zwischen die Kiefer nimmt, ausführlich bebildert. Die Anschließenden Verletzungen ebenfalls). Daher ist Respekt vor einer Sau auch bei einem Jagdhund sicherlich nicht unangebracht. Für die Jagd auf Sauen braucht ein Hund Erfahrung und er braucht Vorbilder von anderen Hunden, nach denen er sich richten kann. Ein dummscharfer Hund, der sich einfach draufstürzt, wird wahrscheinlich nicht lange leben.


    Binehund

    Man, was ein Thread und das in so kurzer Zeit.


    Situation 1: Mein Hund ist der Angreifer.
    In diesem Fall brülle ich sehr wohl und bewege mich sehr schleunig auf das Hundeknäuel zu, denn sie weiß: wenn ich erstmal kommen muss, gibts Ärger. Bevor das funktioniert hat, half es sehr gut sie an den Hinterbeinen zu packen und wegzuziehen, vor allem deswegen, weil sie dann das Maul geöffnet hat. Ist mein Hund dabei an der Leine, wird sie weggezogen.


    Situation 2: Mein Hund wird angegriffen.
    a.) Ist der andere Hund ca. so groß wie meine oder kleiner, bleibe ich stehen, mein Hund kommt an die Leine oder bleibt jedenfalls dran und wird per Befehl kurz gehalten. Der andere Hund wird durch Zischen oder kurze Befehle verscheucht so guts geht (bisher klappte das fast immer). Sollte er sich davon nicht abhalten lassen, was selten vorkommt ..... hat er Pech gehabt, dann gebe ich meinem Hund Leine. Ich liefere sie einem gleichstarken oder schwächerem Gegner jedenfalls nicht aus. Bisher ließen die Angreifer bei der starken Gegenwehr meines Hundes schnell ab und liefen knurrend um sie herum (die ich nun mit der Leine auf Abstand halte). Treten würde ich nicht - ich könnte nämlich meinen eigenen Hund treffen. Bisher vertraue ich bei solchen Angreifern auf die Gegenwehr meines Hundes.
    b.) Ist der andere Hund deutlich größer als meiner, ist meine erste Reaktion ebenfalls stehen bleiben. Ist mein Hund von der Leine, gebe ich ihr keinen Befehl und warte ab, was passiert. Bisher ging das gut. Ist mein Hund an der Leine und ein großer Hund rennt auf uns zu, kommt die Leine ab, wenn ich nicht an einer Straße bin. Angeleint: stehenbleiben, vor meinen Hund stellen, anderen Hund anschnauzen. Unangeleint: s.o. Wie gesagt, ging bisher gut, womit ich nicht meine, dass die anderen Hund nicht angegriffen hätten oder arg gemobbt. Aber die Sache war immer fix vorbei, nicht selten trauten sich die anderen an meinen Hund nicht mehr so stürmisch heran, wie sie ankamen. Auch wenn sie der Größe nach eher in die Kategorie Fußhupe gehört. Ehrlich gesagt ist meine erste Hoffnung bei solchen Begegnungen eher die, dass mein Hund den anderen bitte nicht Verletzen möge. Denn in der Situation kommt das schon eher vor, dass mein Hund kräftig austeilt, sprich, Lefzen und Ohren locht, zerkratzt, Fell ausreißt.


    Eigentlich bin ich keine Freundin des "die Hunde regeln das schon unter sich", auch wenn sich das oben jetzt anders liest. Dieses sich untereinander regeln lassen ist immer ein Vabanque-Spiel und zuviele Faktoren müssen beachtet werden: Größe, Alter und Geschlecht der Hunde (bei zwei Hündinnen hätte ich mehr Bedenken), mentale Verfassung (Mobber gegen Schisser oder Macho gegen Macho), Anlaß (läufige Hündin, Ball etc.). Es gibt Situationen wo ich nicht eingreife, auch wenn sie schon weit gediehen sind. Und es gibt Situationen wo ich schon frühzeitig eingreife, weil ich weiß, wie sie enden werden.


    Ehrlich gesagt, das beste Mittel gegen Raufereien ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen (ja, bei der Situation, dass ein fremder Hund auf einen zukommt, geht das nicht), frühzeitig zu wissen, wann man eingreifen muss. Wenn mehr als zwei Hunde miteinander spielen und einer ist am Boden oder hat sich hingelegt, rufe ich meine Hündin immer ab. Weil ich weiß, dass sie sich in diese Situation hineinsteigert. Und das funktioniert. Soll heißen, ich komme gar nicht erst in die Situation, einen Hund treten zu müssen. Beißereien entstehen - jedenfalls meiner Erfahrung nach - eher unter miteinander bekannten Hunden. Und eher weniger mit fremden Hunden, die auf einen zulaufen.


    Was ich bisher gesehen habe lautet: ein beißender Hund ist weitestgehend schmerzunemfpindlich und in diesem Moment gehorsamsresistent. Das heißt aber auch, er weiß nicht mehr, wohin er beißt, kann mich beißen (und zwar eher ins Bein als in den Fuß und damit eher in große Blutgefäße als in den Schuh). Es kann auch sein, dass mein eigener Hund mich im Eifer des Gefechtes beißt. Schreien hören die Hunde nicht oder nehmen es nur als Anstachelung wahr.


    Möglichkeiten, die ich schon gesehen habe und die halfen: bei kleinen Hunden eine Jacke drüber werfen. Da muss man natürlich auch so reaktionsschnell sein, und die beiden freien Hunde schnell packen. Oder sich möglichst weit von den Streithähnen entfernen, die dann irgendwann hinterherlaufen. Oder die beiden in den nächsten Bach stoßen. Oder versuchen einen Stock zwischen die beiden zu schieben in den der eine beißt und den anderen Hund wegzuziehen.


    Wenn der eigene Hund angegriffen und gebissen wird, ist das immer eine enorme Streßsituation, ich kann nur jedem raten dabei nicht unüberlegt zu handeln, sondern soweit es geht Ruhe zu bewahren und bewusst etwas zu tun, am besten zusammen mit dem anderen HH. Und vor allem, anschließend sehr schnell herunterzukommen, auch von der eigenen Wut, die man empfinden mag. Es bringt nichts, anschließend den anderen HH anzubrüllen (mir passiert, der Typ kam auf mich zu und saß mir fast auf der Nase, so dass nun ich mich bedroht fühlte, daraufhin fing mein Hund natürlich an zu knurren), denn die Hunde sind noch immer aufgeputscht und Schreien und Brüllen bringt die Situation nur erneut zum Eskalieren. VOR ALLEM: je größer man die Sache macht, desto größer ist sie auch für den eigenen Hund. Sprich, sie prägt sich dem eigenen Hund umso massiver ins Hirn, umso schlimmer wirkt sie und umso stärker sind die Folgen. Ich bin bisher immer gut gefahren mit Ruhe bewahren, erstmal beide Hunde nach Verletzungen abchecken, bei Feststellen von Verletzungen halt Adressen austauschen etc. Konsequenz: trotz Angriffen an der Leine, Beißwunden am Hals, Löchern etc. ist mein Hund kein Nervenbündel oder misstrauisch o.ä. gegen anderen Hunde. Auch bei einem mir bekannten Labrador, der vor zwei Monaten von einem Boxermischling (mit Bullterrierkopf) so schwer verletzt worden war, dass er anderthalb Stunden in Vollnarkose im OP lag. Verhaltensänderungen bei dem Hund? Null. Kein ängstliches Verhalten, kein Misstrauen. Schön, man kann sagen, das kommt vielleicht noch, aber ich glaubs nicht. Weil der Hund in sich schon so gefestigt ist.


    Das heißt nicht zwangsläufig, dass man nun immer selbst schuld ist, wenn der eigene Hund nach einer Beißattacke verändertes Verhalten zeigt. Aber ich glaube schon, dass man solche seelischen Folgen durch überlegtes und ruhiges Handeln beeinflussen oder vermindern kann. Das heißt nicht, dass man die Sache für sich selbst auch als unwichtig betrachten muss oder dass man das herunterspielen muss, auch nicht gegenüber dem anderen HH. Aber gegenüber dem eigenen Hund halte ich das schon für sinnvoll.


    Binehund, shit, jetz aber fix zur Uni


    PS: JA, es gibt immer Ausnahmen.

    Der Fragebogen:


    1.) Rasse des Hundes (der Hunde):


    Deutscher Jagdterrier (-Mix? Schwarzzucht?)


    2.) Alter des Hundes (der Hunde):


    4 - 5


    3.) Welche Aktivitäten betreibst du regelmäßig, um deinen Hund auszulasten (Hundesport etc.)?


    Fährtenarbeit, Arbeit am Apport, Fahrradfahren


    4.) Wie würdest du das ideale Zuhause für einen Hund deiner Rasse beschreiben?


    Berufsjäger


    5.) Was macht die von dir gehaltene Hunderasse für dich "besonders"?


    Naja, nicht dass ich vor diesem Hund schonmal was vom Jagdterrier auch nur gehört hätte, aber mittlerweile ist für mich das Besondere der enorme Durchsetzungswille ein Ziel zu erreichen.


    6.) Bewerte auf einer Skala von 1 bis 10 (1 steht für "nicht vorhanden", 10 für "außerordentlich stark vorhanden"):


    ...den Jagdtrieb:
    9


    ...den Schutztrieb:
    0


    ...das Bewegungs- und Aktivitätsbedürfnis:
    8


    ...den "will to please" bzw. die Leichtführigkeit:
    4 (wobei das schwer zu bewerten ist, bei Arbeiten, die ihr entgegenkommen ist die Führigkeit eher bei 7)


    ...die Stresstoleranz:
    8


    ...die "Anfängertauglichkeit" der Rasse (wir wissen alle, dass es die Anfängerrasse nicht gibt!):
    0


    Binehund[/i]

    Nein, das ist nicht in Ordnung, aber normal. Dein Hund ist halt engagiert und begeistert :)


    Den Hund einfach bremsen durch die Leine. Nicht hinterher rennen, wenn das möglich ist. Wenn dein Hund sehr kräftig ist, hilft dir das beste Schuhwerk nichts.


    Wichtig ist, dass dein Hund schon zuvor gelernt hat, dass man an einer Leine gesittet zu gehen hat. Dann sollte das mit ein bisschen Übung kein Problem sein, den Hund zu bremsen, zum Beispiel einfach stehen bleiben, bis der Hund nicht mehr in der Leine steht oder wenns zu schlimm wird (beim Überqueren von Gräben oder wenns durch die Büsche geht) den Hund einfach zwischendurch ins Sitz oder Platz zu kommandieren, um dann langsam weiterzugehen.


    Hund soll lernen, dass du das Tempo vorgibst und er unter diesen Tempo zu arbeiten hat. Langsameres Gehen gibt dem Hund auch die Möglichkeit genauer zu arbeiten, wenn die Schwierigkeitsgrade steigen.


    Gruß, Binehund

    Scherbenstern


    Aber du bist ja nicht persönlich geworden, nicht wahr ... :D


    Keine Sorge, du bist noch jung, der Baum der Erkenntnis blüht auch für dich eines Tages. Und den letzten Satz mit der Objektivität, den darfst du dir gerne ins eigene Stammbuch schreiben, wenn du das nächste Mal auf die Idee kommst über Dinge zu reden, deren Erfahrungen sich dir entziehen. Und noch besser: du liest dir deine eigenen Texte nochmal durch, bevor du was neues schreibst. Was man selbst gesagt hat, sollte man schon noch irgendwie im Hinterkopf haben, wenn man sich widersprechen möchte.


    Binehund


    =)

    @ bienemaja


    Tja, mein Bienchen, wie es in den Wald schallt etc. ... :^^:


    @ Scherbenstern


    Dass du ein Sendunsgbewusstsein hast, hab ich dir ja schonmal gesagt...


    Was ich an Leuten komisch finde, das ist die Art und Weise, wie man sich bemüßigt fühlt, sein Weltbild wie klebrigen Puderzucker über etwas zu breiten, was eigentlich gar nichts mit ihnen zu tun hat. Ich hatte mich in meinem ersten posting gar nicht auf dich bezogen, soweit ich sehe, warst du da noch gar nicht präsent in diesem Thread, komischerweise aber, wenn man mal andeutet, dass die superrosaHundeerziehungswelt vielleicht nicht so eindimensional ist, bekommt man sofort einen großen Haufen - pardon - in den verbalen Garten gesetzt, der sich in einem Wortschwall äußert, der soviel bedeuten soll wie: du hast Unrecht und bist doof. Du hast deinen Hund ja gar nicht im Griff und hast von nix ne Ahnung ICH kanns viel besser.
    Dabei weißt du ja von meinem Hund und mir nix. Aber das macht ja nichst, ich kann mir ja gerne weiterhin unterstellen lassen, dass mein Hund nix könnte, dass ich übergriffig sei, mich nicht hundgerecht verhalte etc. pp du kennst ja deine eigenen Worte sicherlich besser.
    Und davon mal abgesehen - hast dus denn schonmal mit anderen Methoden als positiver Bestärkung versucht? Oder bist du wie das kleine Kind, das keinen Spinat mag, obwohl es noch nie welchen gegessen hat...


    Sowas find ich komisch. Und noch komischer finde ich es, wenn man dann noch zickig wie ein kleines Mädchen wird, wenn verbal zurückgeschossen wird.


    Den Grinsesmiley hinter den Fanatikern schenke ich dir übrigens *bussi*


    Kommen wir zum Rest:


    Schöner Vortrag über Effizienz, nur leider unwichtig. Ich weiß zwar nicht wie oft ich auf Wörter wie manchmal, nicht ausschließlich und so hinweisen muss, aber ich machs gerne nochmal. Ja mei, dann werden halt in dem einen Moment keine anderen Synapsen gefördert - so what? Dann hat der Hund halt nur mittels eines gezielten Leinenwurfes gelernt, dass hinter Radfahrern herlaufen nicht erwünscht ist. Du liebes bisschen, als ob man wirklich jeden Aspekt im Leben und der Erziehung eines Hundes derart verkomplizieren müsste, das ist doch völlig am Leben und der Realität, wo oftmals schnelles Handeln gefragt ist und nicht schweres Nachdenken über Synapsenverbindgunden, vorbei.


    Zum nächsten:


    Du fragst dich doch selber auch nicht, ob du einen Fehler machst, indem du auf der positiven Konditionierung beharrst. Du fragst dich doch auch nicht, ob du schon alles ausgeschöpft hast - tust du? Tust du nicht. Es ist schon ein arges Problem, wenn einem die eigene achso hohe Moral im Weg steht und es einem verbietet weiter zu denken. Ich behaupte mal, du hattest noch keinen Hund, der dich an deine Grenzen gebracht hat. Da hat mans natürlich ganz einfach so zu reden. Wo ist die Spiegelung zum Beispiel deiner naiven Aussage: positive Bestärkung sei alleine schon deshalb besser, weil man damit nicht allzuviel kaputt machen könne. Ich weiß nicht, wieviele verdorbene Hund ich schon gesehen habe, deren Macken alleine aus positiver Bestärkung resultierten - weil die Besitzer das falsche Verhalten verstärkten. Aus Unwissen, aus Unerfahrenheit, aus Weichheit, aus schlechtem Timing. Positive Bestärkung ist kein harmloses Spielzeug, dass man einfach so jedem Hundebesitzer in die Hand drücken kann und sagen: na jetz los, kann nich viel schief gehen. Kann sehr viel schief gehen, und da ist das Unvermögen, alleine daheim zu bleiben noch das harmloseste, ich kenne Hunde, die wie wild Fahrradfahrer jagen und verbellen, weil man sie in ihrer Jugend falsch belohnt hat oder die andere Passanten wild verbellen, weil man sie als Welpe in diesem Verhalten bestärkt hatte, obwohl man meinte das richtige zu loben. Und wer hat noch keinen Hund gesehen, der versehentlich für seine Pöbelei belohnt wurde, weil er grad im richtigen Moment endlich mal bei Fraule vorbeilief um sich sein Lecker zu holen?
    Statt diesen Hunden rechtzeitig die Grenzen zu zeigen, hat man dieses Verhalten bestärkt und bestärkt und bestärkt, bis es ein solches Problem geworden ist, dass man mehr Zeit zur Lösung desselben braucht, als zur Erschaffung nötig war.
    Nein, so einfach ist die Welt nicht.


    Weiter:
    Jo, hab ich ja nicht anders geschrieben oder? ich zitiere mich nochmal selber: "...ungefähr so wie ich die positive Konditionierung alleine auf Arbeit mit Leckerchen beschränkt habe."
    Ich springe nicht auf Strafe an, ich weiß aber zwischen den Zeilen zu lesen wenn mir jemand schreibt, dass derjenige immer der Schwächere ist, der als erster übergriffig wird. Ich hab dich schon gut verstanden. Und wie ich oben schon sagte, du kennst ja deine eigenen Worte sicher selber gut genug...
    Mein einziger Fehler bislang war, mich auf diese fruchtlose Diskussion einzulassen, aber ach, mein Dickkopf, mein Terrier-Dickkopf ...


    Jo Kindergarten isses, wenn man das letzte Wort haben will - nix für ungut, aber ich hab schon mehr gelacht, als mir von jemandem, der weder mich noch meinen Hund kennt unterstellen lassen zu müssen, ich hätte was falsch gemacht, weil ich ne Meinung vertrete, die ihm/ihr nicht passt. Ich glaube du musst dir mal mehr überlegen wer du bist und wo du bist. Du bist ein kleines Lichtlein im großen weiten WWW und alles was du von mir weißt ist, dass ich nen Terrier habe, dass ich meine Erziehung ein bisschen anders gestalte als du, und vielleicht noch ein bisschen, was ich manchmal mit meinem Hund so unternehme. Auch dies gehört zu den Dingen, die ich an manchen Leuten so komisch finde, diesen Weltverbesserungswillen. Nicht jeder will von dir bekehrt werden.
    Ich lasse mich gerne auf Diskussionen in der Sache ein und ich führe meinen eigenen Hund auch als Beispiel gerne an und ich akzeptiere es, wenn andere das auch tun. Ob ich deswegen andern sagen muss: hey, du wendest meine Methode nicht an? Versager! Ketzer! Das kannst du gar nicht erfolgeich machen. Und überhaupt du handelst an deinem Hund vorbei. Kennst du meinen Hund? Ich bezweifle es.


    Zum letzten Rest:


    Zum zweiten Male schenke ich dir den Grinsesmiley hinter dem Fanatiker. Komisch, beim letzten Wort hattest du noch Humor, und da isser weg? Kann es sein, dass da was getroffen hatte? :D (<- den schenk ich dir auch)


    Ich glaube du weißt selber, dass ich sogar einige Argumente habe. Und ich glaube du hast auch selbst gelesen, dass du mir mit echten Bedürfnissen meines Hundeinidividuums nicht kommen musst. Das ist ein bisschen sehr schwach und flach in der "Argumentation".


    Es ist durchaus nicht "leichter" einen Hund zu strafen. Ich halte es für leichter, über die positive Konditionierung zu arbeiten. Weil man sich da nicht selbst fragen muss, ob das okay ist (selbst von dir höchstselbst wird ja gesagt es is immer und überall okay), man muss sich nicht selber so im Griff haben. Man kann viel falsch machen (s.o.) Aber begibt man sich eventuell in eine moralische Zwickmühle? Ist hier die genaue Dosis so immens wichtig? Muss man es wirklich können? Setzt man sich der Kritik seines Umfeldes aus? Muss man es vor allen Dingen vor sich selber rechtfertigen? Muss man damit leben können? Muss man es sich zutrauen können?
    Der wahrscheinlich gewichtigste Grund, weswegen positive Bestärkung bei Hinz und Kunz so beliebt ist: sie macht es vor allem dem Menschen leichter. Anstatt sich nämlich zu fragen, obs meinem Hund eventuell besser gefällt, zwei Jahre früher ohne Schleppleine zu laufen, mach ichs mir leichter. Da ich eh jede Entscheidung für meinen Hund fälle, kann ich sagen: Ich selber kann prima damit leben, dass der Hund mit Schleppleine läuft, anstatt dass ich mal mit anderen Methoden rangehe und möglicherweise früher Erfolg habe. Der Erfolg käme dem Hund zugute, der sich freier bewegen kann, was wahrscheinlich jeder normale Hund vorziehen würde als an diesem elendigem Strick Fraule durch den Matsch zu ziehen. Dabei kann ich jedem der es wissen will (und ders nicht wissen will) lange Vorträge über mein Schleppleinenkonzept halten. Der Leidensdruck des Hundes interessiert die meisten, die von positiver Bestärkung reden nicht die Bohne. Sie interessiert nur ihre eigene Moral und ihr eigener Leidensdruck, vom gesellschaftlichen Umfeld mal ganz zu schweigen (siehe diese Diskussion). Es interessiert sie, wie sie es sich selber (und allen anderen noch dazu) und ihrem Gewissen recht machen können, als ihrem Hund. Sie machen Hundeerziehung zu einer moralischen Aufgabe. Und das ist sie nicht, die Erziehung des Hundes dient dazu, den Hund so in die menschliche Gesellschaft zu integrieren, dass er dor bequem sein eigenes Hundeleben leben kann und sich keiner daran stören muss. Sie hat einen pragmatischen Zweck. Sie dient nicht der moralischen Erhebung oder gar als Ausweis für die moralischen Tugenden des jeweiligen Hundeerziehers.


    Ich wiederhole den klugen Satz gerne: "Der Hund gibt den Weg vor."



    Binehund, ach ob ich nochmal antworte? ich kanns mir bestimmt wieder nicht verkneifen :D

    Scherbenstern


    Alles andere hätte mich auch gewundert :D


    @Aura I (und überhaupt alle, die sich bemüßigt fühlen zu antworten)


    Ich weiß nicht, wie man hier auf die Idee kommt beurteilen zu meinen, wie ich meinen Hund erzogen habe, obwohl ich lediglich auf Nachfrage eine Variante deutlicher beschrieben habe. Mein Hund bekommt mindestens einmal pro Woche eine 500 - 700 m Fährte vor die Nase gesetzt, von der Reizangelarbeit will ich jetzt gar nicht sprechen. Ich unterdrücke mitnichten die Triebe meines Hundes, im Gegentum, ich lasse sie kontrolliert sich abreagieren. Und ich arbeite mitnichten ohne positive Konditionierung oder ohne Lob etc. Aber ich habe hier Zuhause auch keinen ParsonRüssel, Weichweimi oder Labbi. Mein Hund kann noch nach einer langen Fährte einen Wildwechsel zuverlässig anzeigen, selbst nach Reizangelarbeit steht sie noch vor einem Maulwurfshaufen vor. Die Erfolge, die ich mit meinem Hund erzielt habe, verdanke ich einer ausgewogenen Erziehung von Zuckerbrot und Peitsche. Ich wirke durchaus schonmal körperlich auf meinen Hund ein, ja. Und das Ergebnis ist ein Hund, der verdammt nochmal immer noch freudig kommt, wenn ich ihn rufe :D


    Ich schrub es weiter oben, ich schreibs auch nochmal: jede Erziehungsform hat ihre Grenzen, auch die positive Konditionierung. Und wenn man einen Hund hat, bei dem das alleine nunmal nicht klappt - dann darf man auch ruhig mal diese Erziehungsform in ihrer Wirksamkeit infrage stellen. Selbstkasteiung ist keine Lösung, schon gar nicht für den Hund, der hat nämlich gar nix davon. Man muss sich nicht gleich beschämt einnässen, weil man mal ein harsches Wort an seinen Hund verloren hat und anschließend noch einmal den Grundgehorsam durchpauken, sowenig wie man mit Kanonen auf Spatzen schießen muss. Effektivität ist ein hohes Gut in der Erziehung, manchmal ist sie durch eine perfekt eingesetzte, gezielte Strafe besser erreicht. Wers nicht mag, solls halt lassen. Aber bitte nicht jammern, wenn er oder sie nach zwei Jahren noch immer nicht das erwünschte Ziel erreicht hat.


    Mir persönlich stößt allerdings dieses ideologische Sendungsbewusstsein doch arg auf, dass manche haben. Diese dichotome Sicht der Welt paart sich gerne mit Unterstellungen - ungefähr so wie ich die positive Konditionierung alleine auf Arbeit mit Leckerchen beschränkt habe, wird dann die Arbeit mit Strafe gleichgesetzt damit, dass man seinen Hund permanent an die nächste Wand wirft und eigentlich nichts anderes macht. Für eine intellektuelle Auseinandersetzung ist das nichtmal Unterstufenniveau, sondern Kindergarten.


    Aber man kann mit Fanatikern eben auch nicht diskutieren :D


    Binehund