Beiträge von Trillian

    @ Knautschi:

    Soweit ich weiß ist bei Hühnern die Soziale Ordnung ganz anders geregelt als bei Hunden oder Wölfen.

    Sie haben - meines Wissens nach - eine (lineare) Hackordnung, im wahrsten Sinne des Wortes. Was erkläre würde, warum rangniedrigere Hühner in solchen Momenten ihre Chance nutzen um aufzusteigen.

    Eine andere Erklärung könnte sein, dass ein verletztes Huhn eine Gefahr für alle Hühner bedeutet. (Wobei Hühner doch auch Kanibalen sind, oder nicht...)

    Also vom Prinzip her kenn ich dieses "Predatory Drift" in jedem Zusammenhang mit beuteähnlichem Verhalten.

    Also Schreien/Quieken, Stürzen/Straucheln, schnelles Laufen oder eben extreme Größenunterschiede.

    Wobei meines Wissens nach Hunde, die vor allem in Hinblick auf den "Beutetrieb" oder "Hetztrieb" selektiert wurden, da anfälliger sind als Hunde bei denen auf "richtigen Jagdtrieb" hin selektiert wurde.

    Sprich, es passiert bei Schäferhunden öfter als bei Pointern oder Münsterländern. Für mich klingt das logisch, ein "richtiger Jagdhund" darf seine Energie nicht damit verschwenden hinter Dingen herzurennen, die er eh nicht fangen kann, bzw. die einfach keine "fangbare Beute" sind. Aber wenn ein Hund für den Schutzdienst ausgebildet werden soll, wäre es ja total blöd, wenn er dem Halter nen Vogel zeigt, weil er genau erkennt, dass der Ärmel keine "fangbare Beute" ist.

    Leider finde ich grad keine Literatur zu dem Thema, deshalb wäre es toll, wenn die Experten hier das mal richtigstellen könnten. Vor allem mit den Bezeichnungen für die unterschiedlichen Triebe stehe ich auf Kriegsfuss.

    Ich hoffe, es wurde dennoch deutlich, was ich gemeint habe.

    Ach ja, Patti, Du darfst nicht vergessen, dass wir mit Hunden statt mit Wölfen zusammenleben. Da wurde ja ne Menge Sozialverhalten und Beutefangverhalten durch Selektion auf bestimmte Qualitäten "kaputt gezüchtet". (Wobei ich mir nicht so sicher bin, was Wölfe mit einem schwer verletzten Rudelmitglied machen würden. Ist vielleicht auch nicht zu beantworten, da es vermutlich nicht den Wolf gibt... )

    Zitat

    Naja das ist ja oft das Problem. Die Leute wissen nicht, wie man richtig lobt. Wenn der Hund an der Leine austickt und sich dann irgendwann beruhigt, dann wird er gestreichelt oder kriegt Leckerlie oder es quietscht "fein" durch die Gegend ... weil der Hund ja ruhig ist ... totaler Schwachsinn :D .

    Du meinst also, es ist ein Fehler, den Hund für ruhiges, angemessenes Verhalten zu belohnen? ;o)

    Huhu Zaphod,

    Ein großes Lob, für diesen umfassenden Bericht.

    Ich muss gestehen, dass ich das was ich bisher von Grewe gehört und gelesen habe - gelinde gesagt - nicht mochte. Aber jetzt denke ich, dass ich mit ihm (zumindest in einigen Punkten) doch auf einen gemeinsamen Nenner käme.

    Was mich allerdings nach wie vor stört, klang auch in Deinem Bericht durch, viellicht hab ich es aber nur falsch verstanden:

    "Clickerleute" versuchen nicht, ihren Hund an Problemen "vorbeizulotsen" oder sie von denen abzulenken. Man kann zum Clickern stehen wie man will, aber einen Trainingsfehler zu benutzen um eine ganze Methode schlechtzureden finde ich unfair und vor allem unprofessionell...

    Don't panic

    befrag dazu mal bitte schnauzermädel, die kann das ganz toll erklären...

    ansonsten: ja, ich denke, Lotte unterscheidet das. Aber (!!!) ich würde mich nicht darauf verlassen dass diese Unterscheidung immer richtig ist.

    Lotte wiegt nur 6,5 kg, dennoch würde ich sie in bestimmten Situationen sichern... Ein "vertun" ihrerseits könnte schon eins zuviel sein.

    ach so, ich glaube, man kann sich das vorstellen wie bei Menschen mit nem Lichtschalter. Selbst wenn ich eingentlich weiß, dass das Licht in meinem Bad nicht geht (sogar noch nie ging, seit ich hier wohne) drück ich manchmal noch auf den Schalter. Weil das eben nix ist, wofür man wirklich denkt... das geht automatisch.

    Inzischen habe ich gelernt, dass ich im Bad nicht auf den Schalter drücken kann/muss/soll. Aber manchmal, wenn ich gestresst bin, es eilig hab oder abgelenkt bin, passiert es mir dennoch...

    Zitat

    Ich habe gelernt:
    Welpies quitschen + Althund lässt los!!!! Das ist normales verhalten.
    Quitschtier quitscht beim Hundespiel....Mensch freut sich, ..lobt!!!! Hundi beißt wieder zu...es quitscht...Mensch freut sich...!!! Was lernt Hund??? Wenn es quitscht / schreit..beisse ich nochmal, dann freut sich Herrchen / Frauchen.
    Ich kaufe auch Gummitiere..aber ich "töte" die Quitsche ;) !!! Wir sollen ja auch beim training der Welpi - Beisshemmung laut "aufkreischen" damit Hundi es lässt!!

    Ich habe so meine Zweifel an der Theroie, auch wenn man sie immer wieder hört.

    Ratten quietschen auch, wenn sie getötet werden. Nen Terrier der dann loslässt, wäre ja für nix zu gebrauchen. Und Karnickel erst... die sind unglaublich laut, wenn sie erbeutet werden.

    Und die meisten Hunde können nen quietschi auch von menschlichem Quietschen unterscheiden.

    Lotte flippt auch völlig aus bei diesen Quietschies, dennoch hat sie ne perfekte Beißhemmung, sowohl mir als auch anderen Hunden gegenüber. Sogar im Umgang mit Welpen, die sie im Prinzip überhaupt nicht leiden kann

    Zitat

    Habe in einem anderen Bericht gelesen dass der eine Hund hinrannte, zubiss, und derzweite dazukam und dann auch auf das Kind stürzte und biss.

    würde ja zu beutefangverhalten passen...

    ...an die "ins nest zurück tragen"-Theorie glaube ich nicht, auch wenn es schön klingt