Beiträge von Trillian

    @ dragon: das BAT war mir zu dem Thema auch sofort eingefallen.

    ein anderes Beispiel: Meine Tiere können mir bescheid sagen, wenn der Wassernapf leer ist. Ich finde das super praktisch, aber natürlich mussten die Tiere dafür zunächst in einen negativen Gefühlszustand kommen, denn wenn sie nicht durstig sind, stellt Wasser keine Belohnung für sie dar.

    Ich denke, die strikte einteilung in P+ P- R+ R- ist wichtig, um die Wirkungsweisen zu verstehen, aber sie ist in der Praxis nicht wirklich möglich, da die Grenzen ja irgendwie fließend sind...

    Natürlich ist ein Hund frustriert, wenn er beim Clickern nicht an den nächsten Click kommt. So wie kleine Kinder frustriert sind, wenn sie die Süßigkeiten an der Kasse nicht bekommen. Wer jemals gesehen hat, wie so ein Gör sich brüllend und heulend auf dem Boden wälzt, wird nicht mehr daran zweifeln, dass es sich angesichts der Verlockung in einem negativen Gefühlszustand befindet.

    völlig OT: der Hund in dem ersten Video fällt aber sowas in mein Beuteschema....... :wolke7:

    lusstiger Weise fand ich das Hochwerfen und Fangen auch den am schwierigsten zu trainierenden Schritt.

    Lottes Vorgänger hat zwar verstanden, dass er das Lecker nach dem Kommando haben darf, hat es aber einfach zu Boden fallen lassen und dann aufgehoben.

    Also hab ich das Lecker aufgesammelt, bevor er es aufheben konnte (verfresene Kater sind da eine große Hilfe, wenn man selbst nicht schnell genug ist :lol: ) mit dem Ergebnis, dass er es fallen lies und dann geschnappt hat, bevor es auf dem Boden war.

    Bei Lotte hat es relativ gut geklappt, aber da kam mir vermutlich ihr Tempereament entgegen.

    Künftig würde ich mit dem Hund üben, das von mir geworfene Lecker aufzufangen. Und zwar auf Kommando, immer und immer wieder. In der Hoffnung, dass er irgendwann schon mal "losfängt" bevor ich werfe und so versehentlich das Lecker auf der Nase hochkickt.

    dann ist wichtig, das Hochwerfen auf jeden Fall zu bestärken, denn die wenigsten Hunde schaffen es anfangs ihren Körper so gut zu beherrschen, dass sie das selbst geworfene Lecker auch fangen können. Das müssen sie erst langsam üben.

    Ich habe mal hier im Forum gelesen (ich denke von Sleipnir) dass der Zeitpunkt gekommen ist, wenn die Hunde beginnen "mehr nach innen zu sehen" und ich konnte das sofort für mich - aus meiner Erfahrung - verstehen und für wahr befinden.

    Es war bei allen Hunden, die ich - mehr oder weniger eng - ein Stück auf ihrem letzten Weg begleiten durfte das selbe. Die Hunde haben deutlich "gezeigt" wann sie nicht mehr können/mögen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und Weisheit. Kein leichter Weg, der da vor Dir liegt.

    Alles Liebe, auch für den Wuff

    @ Hummel: Offensichtlich versteh ich nicht, was Du mir sagen willst... oder wir definieren noch mehr Begriffe unterschiedlich als ich dachte

    @ Toula: Was die Moral angeht hast du Recht und Unrecht. Ich will mal zu meinen Gunsten annehmen, dass mich nicht nur ne drohende Gefängnisstrafe vom Morden abhält.

    In anderen Fällen entscheide ich mich ganz klar aus Angst vor Strafe gegen Taten, die sehr wohl meinen Moralvorstellungen wiedersprechen. So gibt es den einen oder anderen Hund, den ich gern vor seinem Halter retten würde... :( Moralisch wäre es völlig okay für mich, den Hund einfach wegzunehmen. Rechtlich würde es mir große Schwierigkeiten beschehren und so lebe ich mit meinem schlechten Gewissen.

    Und natürlich gibt es trotz Gefängnisstrafen noch Morde. Warum? Weil Menschen (und Hunde) hoffen nicht erwischt zu werden und weil Menschen (und Hunde) in Situationen kommen, wo plötzlich (und vorübergehend) alles egal ist. Auch die drohende Strafe (egal wie schwer sie wiegt)

    Zitat

    Wie definierst du schön? Ein böser Blick, der den Hund davon abhält, weiter auf mein Brötchen auf dem Couchtisch zuzugehen IST schon eine Strafe.

    Eine Strafe muss nicht wehtun. Sie muss nur eindeutig sein. Und in der Situation muss man beharrlich sein. Die Strafe bedeutet nur: Lass es. Und nicht: Ich bin sauer, enttäuscht und du hast alles falsch gemacht.

    nein, "lass es" ist die ankündigung der (möglichen) strafe

    aber das beispiel ist gut, denn die strafe muss ja schlimmer sein, als die verlockung. sonst hilft es nicht. wenn es für mord nur ne kleine geldstrafe gäbe, würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich mich nicht meines nervigen nachbarn entledige. ich tue es nicht, weil mir die vorstellung von vielen jahren knast angst macht.

    allerdings würden 50 euro-geldstrafe schon davon abhalten, nen kaugummi im laden zu klauen.

    (ja... ich weiß.... beispiele aus der Menschenwelt sind nicht 1:1 übertragbar)

    Zitat

    Dann ist Deinem Hund seine körperliche unversehrtheit wichtiger als jagen. Bei Lotte ist das nicht so... Sie ist wirklich eine schlimme Memme, aber wenn sie (früher) hinter Karnickel her ist, gab es nichts, was sie da abgeschreckt hätte, kein Wasser, keine Dornen, keine Stromzäune, nichts...

    Sie weiß, dass bei/mit mir jagen erfolgversprechender und lustiger ist.

    Ach ja: ich sag ja garnicht, dass Meideverhalten zu erzeugen falsch ist, nur dass es eben - so wie ich Meideverhalten verstehe - nicht ohne Strafe geht. Und die ist nunmal nie schön

    @ Staffy: Okay, wenn es wirklich "nur" um die Bettkante geht, mag die definition von Grenzen so gelten. Wobei ich auch da anders definieren würde, denn Grenzen haben ja immer zwei Seiten, aber jeder wie er mag.

    Und das Problem bei der Erziehung ist doch immer, dass ich etwas haben muss, was dem Hund wichtiger ist als seine aktuellen Absichten. Oder eben etwas, was ihm unangenehmer ist.

    Was das Beispiel mit der Couch angeht: Da reicht bei Lotte auch ein Wort, um sie am raufspringen zu hindern. Trainiert hab ich das, indem ich ein raufspringen verhindert hab.

    Das ganze sieht schon ganz anders aus, wenn es um nen gefüllten Napf Katzenfutter geht.... Und spätestens bei Kaninchen müsste ich so massiv werden, dass es tierschutzrelevant wäre. Da ließe Lotte sich sicherlich nicht blocken. (Wobei wir das Kaninchenproblem ja inzwischen weitestgehend im Griff haben)