Es ist eine Umgewöhnung. Eine Veränderung. Ebenso wie ein Umzug oder eine Trennung oder die Geburt eines Kindes.
Darauf emotional zu reagieren, hat für mich nichts mit labil zu tun.
das sehe ich genauso und es ist nun mal so, dass Menschen sehr unterschiedlich auf solche Ereignisse reagieren.
Manche empfinden es als etwas, das eben zum Leben dazu gehört und machen keine große Sache draus (schön für sie, ehrlich!), für andere ist es eine extreme Belastung, weil sie vielleicht empfindsamer sind, schneller aus der Bahn geworfen werden, einfach stressanfälliger sind, sich mehr Gedanken machen und sich vielleicht auch in Dinge mehr reinsteigern als andere.
So sind die Menschen eben verschieden! Das hat nichts mit Zeitgeist oder was auch immer zu tun, sondern man traut sich heute eben mehr, sowas auch mal anzusprechen. Darüber bin ich sehr froh, denn über den (respektvollen) Austausch mit anderen kann man sehr viel lernen.
Ich selber gehöre auch zu der Kategorie Menschen, die sehr anfällig dafür sind, auf Veränderungen extrem zu reagieren. Da habe ich eine Prädisposition, das weiß ich (inzwischen) und kann das einsortieren.
Vor 11 Jahren, als mein (eigentlich sehr niedlicher und größtenteils braver) Welpe in die Junghundephase kam, habe ich zB sehr heftig reagiert. Ich kam mit den typischen Junghundeallüren gar nicht klar. Mich hat das sehr belastet und wirklich aus der Bahn geworfen, weil ich nicht darauf vorbereitet war. Mir haben sehr liebe Menschen geholfen, ein Psychiater hätte das wohl eher nicht vermocht. Ich bin die Probleme pragmatisch angegangen (mit Hilfe) und so habe ich sie lösen können - obwohl es mir eine Zeitlang sehr schlecht ging.
Zwar hatte ich keinen klassischen Welpenblues, aber ich kann mich sehr gut hineinversetzen und ich weiß, wie es ist, wenn man in so einer Phase Sätze um die Ohren gehauen bekommt wie "stell dich nicht so an", "sei nicht so empfindlich", "hättest du dir lieber keinen Hund angeschafft"... alles nicht hilfreich und unverschämt sowieso.
Hilfreich ist aus meiner Sicht, die praktischen Probleme ernst zu nehmen und pragmatisch anzugehen, das ganze emotionale Drumherum aber nicht überzudramatisieren aber auch nicht lächerlich zu machen.