Ach wenn ich höre wieviele hier ähnliche Probleme haben wie wir bin ich ja beruhigt
Heute waren sie zwei Stunden mit meinem Mann im Wald und sind jetzt völlig erschossen. So süss Fips aussieht, so kess ist sie auch, manchmal könnte man es auch als rotzfrech bezeichnen. Wir wirken dagegen. Hoffentlich prägt sich der Jagdtrieb nicht noch mehr aus...aber den hat meine Luni auch und sie ist trotzdem super händelbar.
Sie ist ein bisschen schizophren die Kleine, vom Angsthund an Strassen und bei Menschen zur Jagdsau bzw. Wildsau im Dunkeln bis hin zu absolutem Welpen zuhause und nicht zuletzt toll und souverän beim Freilauf im Feld...
Mal sehen was sich noch bessern wird und woran wir noch arbeiten müssen...ach ja, Schmusetiger hoch 10 hab ich vergessen...
ich danke euch für eure netten Beiträge. Ich freue mich über jeden Einzelnen...wirklich. Euer Support ist schön.
Ich antworte mal kurz...
Fips war 14 Tage weg. Eine sehr kurze Zeit für einen entlaufenen Hund, letztendlich waren wir wie die Profiler an ihr dran Sie hätte definitiv keine weitere Woche überlebt, der Gewichtsverlust ist wirklich bedenktlich. Wenn man jetzt rausschaut, den Wintereinbruch sieht, dazu muss ich ja nichts mehr sagen. Sie wäre jetzt nicht mehr.
Weswegen sie nicht mehr bei ihrer Besitzerin ist? Diverse Gründe, Formalitäten nicht eingehalten, vor allem aber gehört ein Hund wie Fips nicht nach Berlin, nicht vor einen Laden angebunden und muss keine 6 spurigen Strassen überqueren. Dieser Hund wäre dort nie nie nie glücklich geworden und sie hat ihre Chance genutzt zu entlaufen um endlich frei zu sein, sich dort verstecken zu können, wo sie den oben genannten Dingen nicht permanent ausgesetzt wird. Fips ist kein funktioniernder Roboterhund sondern ein hochsensibler Angsthund der jetzt Artgenossen braucht und Menschen, die ihr Trauma vorsichtig angehen ohne eine Grenze zu überschreiten. Anbinden vor einem Laden hat diese Grenze wahnsinnig weit überschritten, wer Fips heute erlebt, schüttelt darüber nur den Kopf.
So, soviel dazu und damit ist das Thema für mich auch durch.
Ich möchte euch jetzt die Helfer präsentieren, ohne die ich nicht hätte arbeiten können, ohne die ich nichts geschafft hätte, mit denen ich wohl für immer ganz besonders verbunden bin...hier trinken sie auf Fips...
Ich schaue hier auch immer rein und bin begeistert!!!
Ihr seid das Beispiel dafür, was man aus einem "agressiven" Hund machen kann, anstatt ihn einfach ins Tierheim zu stecken, wo er dann für immer verloren ist.
Dass eure Liebe zu diesem Hund sogar die Grenze Beißvorfall überlebt habt, finde ich grandios, was soll euch jetzt noch passieren?
Und dass er jetzt so eifrig im Training ist, zeigt einfach, dass diese Rasse eben spezialisiert ist und dementsprechend ausgelastet werden muss.
Wünschte es gäbe mehr von eurer Sorte, die an einem Tier festhalten, auch wenn es nicht funktioniert oder auffälliges Verhalten zeigt, sich hinterfragen und einen neuen Weg einschlagen.
Umweltgeräusche sind ihr völlig egal (Düsenjets, Bahn, Geschrei, Knaller), das hab ich schon vorher ausprobiert Vor Männern oder Autos hat sie Angst, da passe ich schon auf und ich bin ja auch kein Anfänger ,natürlich achte ich da genau drauf und mache sie nur dort los, wo ich einschätzen und weit schauen kann. Umweltgeräusche sind bei Angsthunden viel schlimmer, das Verhalten wird unberechenbar und ein Freilauf immer eine riesige Gefahr. Gott sei Dank (oder eben auch nicht) ist Fipsys Angst absolut menschengemacht. Autos, Menschen. Das wars. Ein Pferd fand sie im Wald zum Anbellen Das macht es für mich "einfach" vorherzusehen.
Ach ja und Silvester? Da dreht meine Luni jährlich völlig ab, deswegen flüchten wir seit Jahren auf eine Halbinsel in Holland, wo Knaller verboten sind Und mit Silvesterangst hab ich dadurch auch reichlich Erfahrung.
Das wichtigste ist dass mein Rudel sich wohlfühlt, und derzeit geht sie ihnen ein bisschen auf den Sender, der Altersunterschied ist einfach gross. Wenn ich merke dass das nicht hundertprozentig funktioniert, muss ich sie weitervermitteln, so ist das leider. Und es wirklich nicht einfach mit einem Angsthund den normalen Hundealltag weiterzuleben, da kommt noch viel Arbeit auf uns zu und ich möchte nicht dass meine Hunde sich zurücknehmen müssen deswegen. Aber sie ist hier willkommen und wir werden alles tun dass sich hier alle zusammenfinden.
Setzt mich hier bloss nicht unter Druck...3 Hunde sind echt mal ne logistische Meisterleistung!!!
Und am Montag muss sie schon alleinbleiben, wir müssen alle arbeiten. Da muss sie durch. Und das muss funktionieren, sonst weiss ich echt nicht was ich machen soll. Ebenso mit meiner Katze klappt es noch nicht, auch das muss sich langsam einspielen. Da muss die kleine Maus echt mitmachen.
Ich weiss was ich tue, schliesslich haben wir viel durchgemacht. Aber dieser kleine Freigeist soll schliesslich freiwillig bei mir leben und das tut sie auch . Sie geniesst es sichtlich und tobt und rast nach Herzenslust. Dieser junge Hund braucht Freilauf und das hatte sie offensichtlich noch nie
Ich weiss was ich tue, ich setze auf Vertrauen statt Leine, auf Beziehung statt Erziehung und es funktioniert. Sie kommt am schnellsten von allen 3 zurück
Und ich möchte einfach nicht, dass diese Geschichte alles bestimmt, alles leitet. Sie soll frei sein bei mir. Das sind meine eigenen Hunde schliesslich auch. Und es tut dem Rudel sehr gut, gemeinsam frei zu sein. Bin ganz schön schmerzfrei.