Beiträge von Gammur

    Übrigens rasseberatungen im echten Leben, außerhalb des Forums, sind nicht weniger komisch. Meine letzte live rasseberatung ist erst wenige Wochen her, Leute haben etwas hundeerfahrung, aber noch nie selber einen Hund erzogen. Wir reden, überlegen gemeinsam rassen, sprechen durch. Am Ende sind die Leute überzeugt: sie wollen einen kleinpudel. Ob ich Züchter kenne? Ich gehe meine Liste durch mit Züchtern usw. Drei Tage später aufgeregter Anruf, sie haben gerade aus dem Tierheim einen huskymix aus dem Ausland adoptiert. Ich nur :doh:

    Ehrlich? Ich hätte es mir sparen können.

    Passt null zu dem was sie wollen, aber jetzt müssen sie halt mit dem Tier leben.

    Also rasseberatung offline ist auch nicht besser.

    Lg

    Du hast recht, sie muss mich noch gehört haben, sonst hätte sie nicht abgelassen.

    Gott sei Dank.

    Allerdings war es für ihre Verhältnisse, sehr tiefer Tunnel und sehr viel Rage. Normalerweise hätte die fallende pylone bei ihr schon gereicht, die nahm sie allerdings nicht mehr wahr, auch wenn die in ihre Richtung fiel.

    Aber du hast recht, sie hat diesen urschrei noch gehört und da bin ich dankbar für.

    Lg

    Ja, es ist ganz klar June’s Aufgabe, ihr Job, das Grundstück zu bewachen und wenn nötig zu verteidigen. Ich weiß, dass darf man kaum öffentlich sagen, aber unter anderem ist sie dafür gekauft worden.

    Das bedeutet nicht, sinnlos rumzukläffen, oder jedem fremden gleich Wunden zuzufügen, aber es bedeutet auch, dass June ihr Grundstück, ihre Aufgabe extrem wichtig ist. Das ist einer ihrer Jobs und in Situationen, die sie als extrem einschätzt, reagiert sie auch extrem. Ein rüpeliger junghund, der sie einfach in der Ablage und beim arbeiten überfällt auf dem eigenen Grundstück , da denkt die nicht mehr, da handelt die.

    Und wie gesagt, ich kenne June, ich kann sie einschätzen, ich kann sie stoppen, korrigieren, aus dem Tunnel holen. June ist übrigens zu sicher 99% klar im Kopf. Heute hat sie mal aufs restliche 1% zugegriffen. Hat sie in ihrem Leben bis jetzt 2-3 mal gemacht.

    Darum unterschätze ich diesen Hund nie.

    Ich habe Hudson einmal unterschätzt und könnte mich dafür bis heute Ohrfeigen.

    Und ja, mit nett und positiv geht da nix mehr. Jedenfalls nicht, bei dem Typus Hund, den ich unter anderem hier zuhause sitzen habe.

    Aber das sind Extremsituationen und nicht der normale Regelfall hier.

    Lg

    Ich hatte heute eine ganz blöde Situation. Meine aussiehündin June ist 9 Jahre alt und mag fremdhunde nicht so gerne. Ich habe auf unserem Grundstück geparkt, bin mit June in unserem Hof zugange, lege June ab um die Pylone, mit der wir gerade trainieren an eine andere Stelle zu stellen, schiesst vom Nachbarn der Goldenretriever junghund auf den Hof, direkt auf die abgelegte June zu. June verteidigt ihr Grundstück massiv und da versteht sie keinen Spaß, genauso wie sie beim arbeiten keinen Spaß versteht. Goldi zu ihr hin, June schiesst Hoch und packt den goldi Rüden, der fängt an zu schreien und June drischt auf ihn ein. Ich lass die pylone fallen und brülle June ihr Abbruch Kommando entgegen. Sie lässt sofort ab, der goldi winselt. Nachbar steht fix und fertig da. Goldi nichts weiter passiert. Meinen brüller hat man wahrscheinlich allerdings noch in München gehört.

    June legt sich völlig ruhig wieder ab. Gott sei Dank, hat dieser Hund ein so bombensicheres, mit Strafe abgesichertes abbruchsignal gelernt. Auf June’s Grundstück ein fremdhund, den ich nicht reingelassen habe, dass hätte böse für den goldi ausgehen können.

    Auf ihrem Grundstück ist mit June nicht zu spaßen und ich konnte nicht wissen, dass jemand während ich trainiere, dass hintere Tor geöffnet hat.

    Mir ging schon lange nicht mehr so die Pumpe. Unterwegs ist June nicht so heftig, aber auf ihrem Grundstück, sieht das halt anders aus.

    In diesem Moment hätte ich mir jedes Steak, Leckerlie, klemmen können. June hätte den junghund wohl verletzt und nicht so schnell von ihm abgelassen.

    Ich war danach mit Nachbar, goldi und meinen Hunden noch spazieren und es war alles gut zwischen den Hunden. June war auch mit, völlig problemlos.

    Trotzdem bin ich froh, dass June ein absolutes notaus, mit strafabsicherung gelernt hat.

    June’s Bedürfnis war übrigens diesem junghund die Lichter auszupusten. Ich fand jetzt nicht, dass sie diesem Bedürfnis nachgehen sollte.

    Laut den Nachbarn hat mein brüller allerdings Tote erweckt. |)

    Es ist alles gut gegangen. Als ich den goldi dann mit rein aufs Grundstück genommen habe, war das für June auch völlig ok.

    Wie hätte ich einen Hund, der gerade absolut in der territorialen Aggression steckt, bitte noch nett und positiv aus diesem Nebel holen sollen? Die war völlig in Rage.

    Ich glaube immer noch, manche können sich einfach nicht vorstellen, wie das ist, wenn bei einem so veranlagten Hund, die Bombe hochgeht.

    Nett und positiv und Keks und Belohnung sind dann einfach nicht mehr zielführend.

    Als sie abgebrochen hat, habe ich sie sofort nett angesprochen, aber da war sie aus dem Tunnel, durch den Abbruch schon wieder draußen.

    Nur eine Situation von heute. So etwas passiert sehr selten, aber ich wollte es hier mal erzählen.

    June macht oft einen total harmlosen Eindruck und das ist sie meist auch, aber ich kenne sie zu gut und es gibt no goes bei ihr, die sie massiv abstrafen würde, wenn ich das nicht verhindere.

    Lg

    Ich habe fünf Hunde und alle davon sind unterschiedlich. Nevis ist so weich, für den ist blocken schon zu viel. Hudson ist so bockhart, der hat in jungen Jahren immer nach Konflikt geschrien, June ist die Mitte, ree auch, kommen mit blocken gut klar, können ein lautes „ey“ vertragen und sind eh nicht dauernd auf „regelaustestkurs“. Snow ist ebenfalls die Mitte, wobei sie etwas weicher als June und ree ist.

    Was nevis fix und fertig machen würde, nimmt Hudson als Korrektur gar nicht wahr.

    Ich versuche für jeden Hund die Mitte zu treffen. Ganz viel zu belohnen und wenn Grenzen gesetzt werden müssen, dann deutlich, ohne rumzueiern, verständlich und für den Hund auch umsetzbar.

    Ich schlage nicht, aber ich blocke, dränge ab, packe auch mal reflexartig ins Fell. Bei Hudson mehr, bei den anderen weniger. Insgesamt weniger, weil Hudson ist 13 Jahre mittlerweile und er ist nicht mehr ganz so der Grenzen und regeltester.

    Ich mache es je nach Hund, bin schwarz weiß, belohne mehr und schaue auf die Hunde. Schema F führt in die sackgasse und ich denke und weiß dass das für mich so ok ist.

    Lg

    Ich hatte heute endlich mal wieder Stunde mit Snow. Hatte mir dieses Mal hundebegegnungstraining gewünscht. Weil ich das halt alleine nicht so richtig üben kann. Und Snow war toll. Alles was ich die letzten Monate aufgebaut habe, ruft sie problemlos ab. Den anderen junghund hat sie brav passiert, ohne auch nur einen Hauch die Leine zu spannen. Dann haben wir noch Ablage weiter gemacht. Auch das macht sie toll. Sie ist so ein feiner Hund.

    Hundesport war dieses Mal nicht auf der Prioritätenliste. Ich kann vieles alleine aufbauen und üben, aber ob es auch wirklich im hundehirn verankert ist und so wie ich mir das vorstelle, muss ich irgendwie testen und ohne andere ebenfalls trainierende Hundehalter, geht das nicht bei manchen Dingen.

    Echt mühsam im Moment. Ich hoffe ich kann bald mit Snow in den junghundekurs.

    Lg