Die Rassezucht wie wir sie heute verstehen gibt es ja auch erst seit dem 19. Jahrhundert. Vorher wurde auch gezüchtet, aber nicht in dieser krassen Unterteilung in verschiedene Rassen, bei denen dann auch nur die aus dem Zuchtbuch erlaubt sind.
Als Beispiel:
Ab dem 13. Jahrhundert wurde eine gelenkte Jagdhundezucht betrieben, damit sich die „reinrassigen“ Hunde nicht mit den Bauernhunden vermischten. Hierbei war das Aussehen der Hunde zweitrangig; „reinrassig“ waren jene, die gut jagen konnten.
Dh es gab natürlich die verschiedenen Schläge Hofhund, Hütehund, Jagdhund mit verschiedenen Aufgaben, etc, aber zur Zucht wird genommen wer gut ist, unabhängig von seiner Abstammung.
Das es dabei auch Probleme gibt ist klar, aber grundsätzlich spricht mMn viel dafür, daß man mit einer Abkehr von der heutigen Rassezucht der Hundepopulation einen Gefallen tun würde.
Man muß ja nicht wild alles kreuzen, was sich auf der Straße trifft, sondern durchaus bei der Wahl auf Wissen über Genetik zurück greifen.
Tatsächlich gibt es ja auch heute Rassen, die grob so gezüchtet werden "wie früher", also "wer gewinnt darf sich fortpflanzen".
Bei den mir bekannten Rassen, die so gezüchtet werden mangelt es dann wieder an gesundheitlichen Tests, aber man darf ja träumen, oder?
Tatsächlich finde ich es faszinierend, wie fest sich der Gedanke von Hunderassen in unseren Köpfen eingenistet hat, daß wir von "3000 Jahre alte Rasse" reden und dabei Reinzucht im Kopf haben.
Tatsächlich sind die x Rassen ein Kunstprodukt des 19 Jahrhundert, geschaffen für Shows wie Crufts...