Beiträge von rinski

    Spannend wäre halt auch das prozentuale Verhältnis Tourist zu Einheimischer im Bezug auf Rettungen. Ggf. sind es gar nicht soooo viele mehr?

    Hab ich für Südtirol jetzt gefunden.

    8 Millionen Touristen mit 34 Millionen Übernachtungen kommen auf 500.000 Südtiroler (mit 180 Millionen Übernachtungen, für die Relationen)

    Ich habe Arbeitsunfälle aus der Statistik herausgenommen.

    Von 1883 Vorfällen, zu denen die Bergrettung gerufen wurde, waren in

    394 Fällen Südtiroler betroffen, in

    523 Fällen Deutsche, in

    704 Fällen Italiener aus anderen Regionen und in

    290 Fällen andere.

    Südtiroler liegen mit 20% im Rennen, also Auswärtige mit 80%.

    Der Anteil der Südtiroler ist bei den Vorfällen mit "schwer verletzt, verstorben" (29%) deutlich höher als bei den Vorfällen mit "unverletzt, leicht verletzt" (18%).

    Bei den Vorfällen mit unverletzten Personen sind es nur noch 13%.

    https://afbs.provinz.bz.it/upload/audb/

    Im ersten Teil habe ich die Zahlen der Vorfälle verglichen, im zweiten die Zahlen der beteiligten Personen.

    Ich glaub Avocado meint eher die "Flipflops am Gletscher" Fraktion, nicht erfahrene Wanderer, die halt in Turnschuhen gehen und wissen wo ihre Grenzen sind.

    Das ist mir schon klar, nur wer entscheidet, wer zu welcher Kategorie gehört?

    Wird eine Rettung nötig, dann habe ich in den meisten Fällen irgendwo im Vorfeld einen Fehler gemacht.

    Und ich finde es auch mehr als ärgerlich wenn Leute sich in hirnrissige Situationen bringen und damit Kapazitäten beanspruchen die dann woanders fehlen.

    Aber wer legt die Grenze fest, ob zuviel Dusseligkeit bestraft wird, oder ob der Verunglückte einfach Pech hatte.

    Es ist wie mit den Ebikes am Berg. Leute kommen in Situationen, denen sie mit ihrer bisherigen Lebenserfahrung nicht gewachsen sind und bringen damit sich und andere in Gefahr.

    Aber wie will man das steuern oder verhindern?

    Mir würde nichts einfallen, was mir gefällt.

    Hier sind die Stimmen die sich wünschen dass die Einsätze (die im Moment für alle kostenlos sind) in Rechnung gestellt werden wenn durch absolute Fahrlässigkeit/falsches Equipment/unzureichende Fähigkeiten verursacht immer lauter und ich kann das wirklich nachvollziehen.

    Ist halt schwierig zu beurteilen was fahrlässig ist.

    Ich bin viel mit Sandalen auf 2000 und höher.

    Kleidchen trage ich nie, aber mit Rock gehe ich im Sommer gern an den Berg.

    Und zu 95% trage ich Laufschuhe wenn ich am Berg bin. Und habe zwei Hunde dabei und bin allein unterwegs.

    Gerade heute stand ich mit kurzer Hose, Tshirt und Laufschuhe auf 2000 Metern im Schnee.

    Und dabei würde ich wetten, daß meine Ausrüstung dem entspricht, was ich persönlich bei den Wegen die ich gehe brauche.

    Wenn es nicht passt drehe ich um.

    Je nach Erfahrung reichen halt Sandalen für den einen, wo der andere schwere Bergstiefel braucht.

    Sorry, mich nervt dieses "Turnschuh am Berg ist so dumm"-Gerede. :smiling_face_with_halo:

    Tatsächlich bin ich in meinen Laufschuhen sicherer ubterwegs, als in meinen Wanderschuhen.

    Das Problem sind ja nicht die Turnschuhe, sondern daß Leute nicht umdrehen bevor sie nicht mehr umdrehen können.

    Also weiter ins Schneebrett laufen, weil da laut Komoot der Weg lang geht.

    Zumindest in Deutschland können Städte und Gemeinden die Feriennutzung von Gebäuden und Grundstücken untersagen. SPO tut das auch teilweise

    Theoretisch gibt es hier auch "geförderten Wohnbau", bei dem der Mietpreis gedeckelt ist. Die Vermieter lassen sich dann die zweite Hälfte der Miete schwarz zahlen, versteuern also auch nur die Hälfte und bekommen noch Geld dafür, daß sie sozialen Wohnraum anbieten.

    3.

    in einer schönen Gegend wohnt, die gewöhnlich eher leer ist

    Wenn es so wäre würde sich keiner genervt fühlen. :woozy_face:

    Hier ist die Winter Saison ca Anfang April vorbei, die Sommersaison ist schon voll am Anrollen.

    Im Herbst ist der November ruhig, mit etwas gutem Willen geht der Oktober auch noch.

    Es ist also gewöhnlich eher zu voll und ca drei Monate ruhig.

    Theoretisch gibt es in Südtiroler einen Bettenstopp. Praktisch gibt es Vetternwirtschaft und Korruption und die Zahlen steigen lustig weiter.

    Natürlich bringt der Tourismus Geld in die Region, aber Übertourimus zerstört die Region eben auch. Und die Grenze dazu ist hier deutlich überschritten.

    Übrigens haben Städte wie bspw. München, Hamburg, Stuttgart und das jeweilige Umland ebensolch hohen Miet- und Immobilienpreise, so dass sich Menschen mit geringem Einkommen dort im Grunde keine Wohnung leisten können.

    Da hast du recht.

    Der qm Preis für Mietwohnungen in München ist unter dem was ich zahle, das durchschnittliche Netto Einkommen in Deutschland ist allerdings etwa 900 Euro höher als hier.

    Das Fatale ist, daß wir uns alle einig sind, daß die Situation in München schwierig ist, hier ist sie leider schlimmer.

    Und das ist eine direkte Folge vom Tourismus.

    Ich hab gerade geschaut, auf 500.000 Einwohner kommen 8 Millionen Ankünfte mit 35.5 Millionen Übernachtungen.

    Tagestouristen werden wohl nicht erfasst.

    Mich nervt es schon, wenn auf Wanderwege gekotet wird (wohlgemerkt von Menschen) und die Berge auch nicht so richtig ruhig sind.

    Dann suche ich mir andere Ecken, Dolomiten im Sommer verkneife ich mir, bzw muß man dann schon genau wissen wo man hin geht.

    Schlimm finde ich aber nur, daß ich mir mit einem überdurchschnittliche Gehalt das Leben hier eigentlich nicht leisten kann.

    Das darf einfach nicht sein.

    Genau wie hier auch.

    Das durchschnittliche Nettoeinkommen hier ist mit 1500 Euro gut 900 Euro niedriger als in Deutschland. Meine Wohnung (ca 35qm unsaniert) kostet mich monatlich 880 Euro.

    Das wirklich tolle Freizeitangebot in der Region hier kann ich mir von meinem Lehrergehalt nicht leisten, Seilbahn fahren, Essen auf Hütten, die Preise sind an das angepasst, was deutsche Urlauber bereit sind zu zahlen und damit deutlich über dem Budget was ich monatlich zur Verfügung habe.