Beiträge von rinski

    Wie sieht es in Italien incl. Südtirol diesbezüglich aus? Da gibt es ja schon ewig Maut auf Autobahnen.

    Zum letzten Feiertag zB hat Österreich die Zufahrt für LKWs begrenzt, was zu 80km Rückstau in Südtirol geführt hat.

    Das Problem wurde also aus Tirol fern gehalten und nach Südtirol verlagert.

    Ansonsten weiß ich jetzt nicht was du meinst.

    Italien hat keine Vignette wie Österreich sondern Streckenmaut, wodurch alle das gleiche zahlen, egal ob Anwohner oder Transit.

    Das Vignetten-System ist für Leute die nur durchfahren überproportional teuer, wodurch der Anreiz die Landstraße zu nutzen deutlich erhöht wird. MMn.

    Finde ich eher befremdlich zu sagen, ich hab aber mehr Rechte, dahin zu fahren, weil ich nur ein Zehntel des Anfahrtsweges habe oder so.

    Sagt ja auch niemand.

    Aaaber 😁

    Ich habe zB genau einen Weg, den ich von meiner Haustür aus als Gassi gehen kann, ohne daß Goofy wegen zu viel Verkehr und Lärm eine Krise bekommt.

    Leider kriegt er da aber eine Krise, sobald da zu viele Leute in schweren Bergschuhen "wandern". Also fahre ich jetzt mit dem Auto zu anderen Strecken, damit Goofy sich entspannen kann.

    Das darf mich schon nerven, auch wenn die Leute natürlich genau so auf dem Weg unterwegs sein dürfen.

    Es gibt zB das Mittel der kostenfreien Transit Strecken.

    Ich denke wir reden über Tirol, oder?

    Wenn die Strecke Kufstein-Innsbruck für PKW aus der Maut ausgenommen würde, dann würde vermutlich kaum jemand freiwillig auf dem Weg nach Italien die Autobahn verlassen.

    Und wie ich es verstehe ist der Deutschland-Italien-Transit in der Ecke das größte Problem, oder?

    Und ganz ehrlich, ich bin nicht so altruistisch, daß ich gern 45-50 Euro dafür zahle, daß es anderen Menschen besser geht, ohne selbst einen Mehrwert davon zu haben.

    Genau das meine ich.

    Politisch gewollt und richtig ist, daß der Durchreise Verkehr auf der Autobahn bleibt.

    Wenn ich jetzt nach München fahre um Freunde zu besuchen, dann kostet mich das Hin und zurück je nach Aufenthaltsdauer in Deutschland grob 45-50 Euro Maut.

    Zeitersparnis pro Strecke 40 Minuten.

    Die meiste Zeit verliert man dabei auf dem Brenner.

    Wenn ich also die Brücken Maut zahle und ansonsten Landstraße fahre habe ich kaum Zeitverlust. Und tue genau das was nicht erwünscht ist.

    Wer aufs Geld schaut und es nicht eilig hat, für den hat die Maut-Politik hier einen großen Anreiz geschaffen nicht auf der Autobahn zu bleiben.

    Was völlig unsinnig ist, oder?

    Bei uns ist es zum einen komplett überlaufen UND zusätzlich sind die Straßen komplett dicht, aber nicht nur wegen den Touristen von unserem oder den Nachbarorten, sondern wegen den ganzen 'Mautflüchtlingen" die, anstatt fie paar Euro Maut die gut ausgebaute Autobahn zu nutzen einfach alles verstopfen

    Ich werde eh nie verstehen, warum man Maut abruft dafür, daß die Autobahn genutzt wird, statt dafür, die Autobahn zu verlassen.

    Fahre ich von Bozen nach München, dann kostet mich das für gut 250km schlappe 25 Euro für eine Fahrt.

    Das es furchtbar für die Anwohner ist wenn ich nicht Autobahn fahre ist absolut klar.

    Aber warum muß die Autobahn so heftig teuer sein?

    Ich denke Südtirol gehört zu den Regionen, bei denen der Tourismus aus dem Ruder gelaufen ist.

    Das bedeutet nicht, daß irgendwer den einzelnen Touri doof findet.

    Genervt ist man ja von der Menge, nicht von der Person.

    Wenn zB der Bus nach der 6. Stunde so voll ist, daß man fast nicht stehen kann, dann wünscht man sich schon, daß der Touri mit seinem Hund zu einer anderen Zeit fahren würde. Aber natürlich kann der das vorher nicht wissen.

    Wenn der Verkehr im Pustertal steht und man zur Arbeit muß wünscht man sich schon, daß die Touristen außerhalb der Stoßzeiten an und abreisen, aber deshalb beschimpft man nicht den Fahrer vor einem.

    Wenn man keine bezahlbare Wohnung findet, aber x Ferienwohnungen, dann ist das gruselig, aber da kann der Mensch nichts für, der in der Ferienwohnung Urlaub macht.

    Wenn der Verkehr auf den Passstraßen überhand nimmt ist kein einzelner Schuld.

    Usw.

    Das Problem ist tatsächlich da, wo der Tourismus die heilige Kuh ist, die gemolken wird und wo der Tourismus vor den alltäglichen Bedürfnissen der Einwohner kommt.

    Die einzelnen Deppen gibt es natürlich auch.. Die Mottorradfahrer und illegale Autorennen auf Passstraßen,

    Die Mutter, die trotzdem sie darauf angesprochen wurde mit dem Rodel die vereiste schwarze Piste runter fährt und stirbt.

    Die Radfahrer, die im Pulk einspurige Straßen fahren und ein Überholen unmöglich machen.

    Die Ebike Fahrer, die ihr Fahrrad auf dem Singletrail nicht unter Kontrolle haben.

    Der Wanderer, der auf den Weg kotet

    Usw.

    Aber das wirkliche Problem ist die schiere Masse.

    Ich erinnere mich noch oft an einen meiner ersten Bergläufe hier.

    Beim Abstieg kam dichter Nebel auf und die zwei Männer, die etwas vor mir gelaufen sind haben dann an einer Kreuzung gewartet und mich mit runter genommen. "Weil sie keine Lust haben mich morgen zu suchen". Die waren von der Bergrettung.

    Verurteilt als "dummer Touri" hat mich keiner von denen.

    Einer der beiden ist im Jahr danach tödlich verunglückt. Zwei Seilschaften, alle aktive oder ehemalige Bergretter, haben zwei Lawinen losgetreten.

    Niemand hier macht irgendeinen einzelnen Tourist dumm an.

    Jeder zieht es vor den unverletzten Wanderer zu holen der nicht weiter kommt, statt dem schwer verletzten zu bergen, der es versucht hat.

    Ich denke/hoffe, daß mit steigender Erfahrung die Gefahr sinkt sich in eine Situation zu bringen, in der man weder vor noch zurück kann. Ich drehe heute viel öfter um und breche eine Tour ab, als ich das vor 10 Jahren gemacht habe.

    Dafür steigt vielleicht der Reiz schwierigere/gefährlichere Wege zu versuchen, bei denen ein Unfall dann gleich richtig böse endet.

    Während Touris den Pragser Wildsee und die Drei Zinnen bestaunen (die Wege sind extrem sicher da und viel mehr schafft man ja kaum in den paar Tagen), gehen Einheimische dahin, wo die Touris nicht sind. Und die Wege auch nicht massentauglich ausgebaut sind.

    Etc pp

    Wie gesagt, das oben sind reine Zahlen, die Interpretation traue ich mir auch nicht zu.

    Nicht zwangsläufig, kann man auch ganz anders auslegen, nach den genannten Zahlen stellen "Einheimische" nur 5% der Menschen, aber 20% der Unfälle, sind also überdurchschnittlich oft in Unfälle verwickelt

    Das ist jetzt allerdings eine ziemliche Milchmädchen Rechnung.

    Die Touristen sind im Schnitt gute drei Nächte hier, haben also maximal Zeit 4 mal in die Berge zu gehen.

    Die Menschen die hier wohnen dagegen könnten theoretisch 365 Tage in die Berge (ja, ich gehe gelegentlich nach Feierabend oder zum Sonnenaufgang an den Berg. Meine Schüler gehen nach der Schule Ski fahren, also die sportlichen. ). Und auch wenn ich mir beim normalen Gassi was tue kann ich in die Statistik der Bergrettung kommen.

    Vermutlich kann man auch nicht die 180 Millionen Südtiroler Übernachtungen gegen die 34 Millionen Gäste Übernachtungen setzen.

    Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.